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1782 - Zwischen Schingo und Tampir

Titel: 1782 - Zwischen Schingo und Tampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wunder, daß die Fermyyd überall in Hirdobaan gefürchtet waren - und wahrscheinlich verhaßt.
    Perry Rhodan zögerte.
    Von welchen Planeten die Fermyyd stammen, war unbekannt. Man mußte annehmen, daß nicht das gesamte Volk dieser Spezies in den Diensten von Gomasch Endredde stand. Gewiß gab es auch Zivilisten fermyydscher Abstammung, Alte, Frauen und Kinder.
    Was, wenn es den Galaktikern und den Crypers gelang, die Macht von Gomasch Endredde zu brechen? Wenn die Fermyyd keine Kampfaufträge mehr aus den schwarzen Kisten bezogen, die gleichsam ihre Herren und Befehlshaber symbolisierten? Daß diese düstere Elitetruppe dann überflüssig geworden war, stellte nur einen Aspekt dieser Konsequenzen dar.
    Möglich, daß die Fermyyd sich dann auf das räuberische Handwerk der Crypers verlegten, auf das Überfallen und Plündern von Frachtraumern und ungeschützten Welten. Möglich auch, daß sie sich veranlaßt fühlten, aus reiner Selbsterhaltung das nach dem Ende Endreddes entstandene Machtvakuum in Hirdobaan mit eigenen Ansprüchen zu füllen; die Herrschaft der Fermyyd würde sich dann kaum von derjenigen der Maschtaren und Endreddes unterscheiden.
    Denkbar war aber auch, daß sich die Hamamesch und all die anderen Völker Hirdobaans zusammentun würden, um sich für die erlittene Unterdrückung, für Leid und Tote an den Fermyyd zu rächen - nicht nur an den schrecklichen Kämpfern in ihren Regenbogenschiffen, sondern an allen Fermyyd, ohne Unterschied des Alters und des Geschlechts.
    Das Böse, so fuhr es durch Perry Rhodans Kopf, hatte sehr viel Ähnlichkeit mit einer Lawine.
    Einmal durch eine Kleinigkeit in Gang gesetzt, schwoll das Böse an, mehrte und verbreitete sich und hatte immer neue Greueltaten im Gefolge, und wenn die Sturzwelle von Verbrechen und Gegenverbrechen einmal im Laufen war, half es wenig, die meist nebensächliche Ursache zu kennen, die das Verhängnis ausgelöst hatte. Das Übel hatte sich dann längst verselbständigt, blähte sich aus eigener Kraft immer mehr auf, bis es alles und jedes zu verschlingen drohte.
    „Nun? Wirst du deinen Teil der Vereinbarung ebenfalls einhalten, Perry Rhodan?"
    „Das werde ich, Ten-Or-Too!" antwortete Perry Rhodan. „Ich werde euch den Maschtar übergeben. Was werdet ihr mit ihm machen?"
    „Ich bin nicht befugt, darüber Auskunft zu geben!" lautete die Antwort des Ferm-Kommandanten.
    Ein verräterischer Satz.
    Daß die Fermyyd auf Anweisung handelten, war Perry Rhodan bewußt. Die Fermyyd waren bisher nichts anderes gewesen als ein willfähriges Werkzeug der Macht in den Händen der Maschtaren. Auch dieser Gefangenenaustausch entsprang schwerlich ihrem eigenen Denken - ihre kriegerische Einstellung verbot ihnen so etwas. Auch hier hatten die Maschtaren das Sagen, vielleicht sogar Gomasch Endredde selbst.
    Offensichtlich hatte jemand im Hintergrund vorausgesehen, daß diese Frage aufkommen konnte und für diesen Fall den Fermyyd Redeverbot erteilt. Was ließ sich daraus folgern?
    Daß Maschtar Morran sich wieder in den Kreis der Maschtaren einreihen konnte, als wäre nichts geschehen? Die Möglichkeit war so naheliegend, daß sie nicht besprochen zu werden brauchte.
    Die Antwort des Fermyyd machte eigentlich nur dann einen Sinn ...
    Sie werden Maschtar Morran töten! Durfte Perry Rhodan das zulassen?
    Als vor bald drei Jahrtausenden Perry Rhodan die Dritte Macht begründet hatte, damals als Gegenpol zu den bestehenden Machtblöcken auf der Erde, hatte er bei der Entwicklung einer Verfassung großen Wert darauf gelegt, daß es in der Dritten Macht keine Todesstrafe gab. Das gleiche hatte später für das Solare Imperium gegolten, und nun, im dreizehnten Jahrhundert Neuer Galaktischer Zeitrechnung galt dieser Grundsatz für die Liga Freier Terraner und fast alle von Menschen besiedelten Planeten.
    Es galt dabei auch der Grundsatz, daß die Terraner niemals einen Verbrecher auslieferten, dar von einer anderen Gerichtsbarkeit zum Tode verurteilt werden konnte.
    Und nun?
    War es Sache der Galaktiker, sich um das Leben eines Maschtars Sorgen zu machen?
    Es war klar: Wurde Morran nicht ausgeliefert, war das Leben der neun Gefangenen verwirkt.
    Durfte Perry Rhodan seinen ethischen Grundsätzen treu bleiben, auch um den Preis, damit den Tod dieser Menschen heraufbeschworen zu haben?
    „Nun?"
    Perry Rhodan blickte auf.
    Du mußt dich entscheiden!
    „Bringt den Maschtar herein!" ordnete Perry Rhodan an.
    Feigling, du stellst dich dumm und tust so, als wüßtest

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