1783 - Das Versteck der Maschtaren
und bekannte sich in aller Offenheit zur Machtübernahme durch die Hamamesch.
Gucky wußte mittlerweile, daß die „Todeskralle des Einzigen" der absolut mächtigste Clan auf Tampir war. Alle anderen Clans fürchteten ihn und seine Macht, und sie beugten sich ihm, wo dies nötig war.
Gucky teleportierte zur Burgruine.
Sarah Mango lag auf dem Boden und schlief. Sie hatte sich ein paar Grasbüschel zusammengesucht und daraus ein Kopfkissen geformt.
Joamin Bellondo hockte auf einem Mauerrest und blickte in die Nacht hinaus. Erschrocken fuhr der Plophoser herum, als Gucky sich räusperte.
Doch dann atmete er erleichtert auf.
„Du bist verdammt lange weg gewesen", begrüßte er den Ilt mit mildem Vorwurf. „Mußte das sein?"
„Wir haben die Landung von zahlreichen Hamamesch-Raumern beobachtet", sagte Sarah, die beim ersten Wort des Plophosers wach geworden war und sich nun vom Boden erhob. „Was hat das zu bedeuten?"
„Die Hamamesch kassieren den Planeten", antwortete der Mausbiber. „Und nur vom Fermyyd-Clan >Todeskralle des Einzigen< werden sie willkommen geheißen, während ansonsten alle anderen Clans sie zum Teufel wünschen."
„Und was schließt du daraus?" fragte Bellondo.
„Für mich ist die Haltung der Fermyyd von Tampir ein Indiz dafür, daß sie bloß Handlanger der Maschtaren sind."
„Dann gibt es also Maschtaren hier auf Tampir?" Sarah gähnte hinter der vorgehaltenen Hand.
Dann schüttelte sie sich, um die Müdigkeit zu vertreiben. „Wo sind sie?"
„Ich weiß es nicht", antwortete der Mausbiber. „Ich bin noch nicht einmal sicher, ob es überhaupt Maschtaren auf Tampir oder sonst in diesem Sonnensystem gibt. Ich habe allerlei Leute telepathisch ausgehorcht, aber keinen Hinweis auf Maschtaren gefunden. Die Stuuhr, Patruskee, Stelzmakalies und wie sie alle heißen wissen es nicht."
Er schilderte ihnen die Ereignisse des Tages und verfolgte, wie ihre Enttäuschung wuchs.
„Wir müssen uns also auf einen langen Aufenthalt einrichten", vermutete Sarah.
„Sieht so aus", bestätigte der Ilt. „Aber noch ist nichts entschieden. Es gibt mehrere Orbitalstationen, und aus den Gedanken von Cromp konnte ich schließen, daß sie nicht besetzt sind. Auf einigen von ihnen gibt es sogar kleine Raumschiffe. Vielleicht sind sie genau das richtige für uns. Ich wollte euch nur einen Zwischenbericht geben, bevor ich dorthin starte."
Ein grün und rot gestreifter Käfer setzte sich auf die Wange von Sarah. Sie merkte es nicht.
Gucky entfernte ihn telekinetisch; dann warnte er eindringlich vor diesen Insekten.
„Überwacht euch gegenseitig", empfahl er seinen Freunden. „Und wenn ihr euch zum Schlafen hinlegt, schließt die Schutzhelme. Die Käfer sind brandgefährlich."
Sarah tastete ihre Wange ab und stellte fest, daß sie taub und gefühllos geworden war.
Nachdem Bellondo und sie versprochen hatten, für ihre eigene Sicherheit zu sorgen, brach Gucky zu einer der Orbitalstationen auf.
Er materialisierte in einem Lagerraum, der so klein war, daß ihm kaum Platz zum Atmen blieb. Der Raum hatte eine Luke an der Decke. Winzige Spuren daran verrieten dem Ilt, daß die Reparaturroboter von oben in die Kammer griffen, wenn sie ihr etwas entnehmen wollten.
In seiner unmittelbaren Nähe standen zwei Hamamesch, die erst vor wenigen Minuten eingetroffen waren. Mit einem Beiboot waren sie von einem der großen Raumer gekommen. Zur Zeit waren sie damit beschäftigt, die Station in Besitz zu nehmen und nach ihren Vorstellungen zu programmieren.
Nun konnte es keinen Zweifel mehr geben: Die Hamamesch hatten ihren Machtanspruch über Tampir geltend gemacht und gleich durchgesetzt.
Gucky teleportierte ins Beiboot und ließ sich in die Polster des Kommandantensessels sinken.
Auf den Monitoren der Ortungsgeräte und der Außenbeobachtung konnte er den Planeten unter sich sehen. Drei große Raumschiffe schwebten über der Orbitalstation in einer Umlaufbahn um Tampir.
Ein Fluchtversuch mit dem Beiboot war unter diesen Umständen nicht zu verantworten. Wäre er allein gewesen, hätte er es dennoch versucht. Gucky war sicher, daß er bei einem eventuellen Beschüß immer noch rechtzeitig von Bord fliehen konnte. Doch er war nicht allein.
Bei ihm waren Joamin Bellondo und Sarah Mango. Er konnte die beiden nicht ständig bei den Händen halten, um notfalls mit ihnen zu teleportieren. Das Risiko für sie wäre zu hoch gewesen.
Gucky nutzte die Ortungsgeräte, um zwei weitere Orbitalstationen anzupeilen und zu
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