1783 - Das Versteck der Maschtaren
Glutflüssiges Material rann die Mauer herab, erstarrte nach wenigen Zentimetern und bildete einen dicken, häßlichen Tropfen an der Wand.
Weitere Stuuhr rückten heran. Sie errichteten eine Energiekanone, deren Kapazität groß genug war, um das Haus einfach hinwegzufegen.
Und dann kam Mkrprstznmkrstznmznm.
Cromp hatte ihn noch nicht sehr oft gesehen, und bisher hatte er ihn noch nie so beeindruckt, daß er sich tatsächlich vor ihm gefürchtet hatte. Meist hatte er sich ihm sogar in gewisser Weise überlegen gefühlt.
Nun aber trat der Anführer der Stuuhr ihm bewaffnet gegenüber. Er zog sein Bein nicht mehr nach, da er vom Wrän-Käfer befreit war, und er besaß eine Ausstrahlung, die nichts Gutes verhieß.
Cromp erkannte, daß sein Leben an einem dünnen Faden hing.
„Wir warten", sagte der Stuuhr, „und wenn dein Freund nicht pünktlich da ist, um weitere von uns zu behandeln, greifen wir an. Verhandlungen wird es nicht mehr geben."
Cromp erkannte den Ernst der Lage; er war verzweifelt. In seiner Not dachte er an Gucky, und er flehte ihn in Gedanken an, endlich zu kommen.
„Hallo, Freunde!"sagte der Ilt in diesem Moment und kam aus einem Nachbargebäude hervor.
„Was ist denn hier los?"
Cromp fiel ein Stein vom Herzen. In seiner Erleichterung stieß er einen Freudenschrei aus.
„Ich wußte, daß du kommen würdest." Er hätte den Ilt am liebsten umarmt. „Du glaubst gar nicht, wie sehr ich an dich gedacht habe."
„Es ist immer gut, an seine Freunde zu denken." Gucky zeigte ihm vergnügt seinen Nagezahn. Er wandte sich an Mkrprstznmkrstznmznm. „Was ist los mit dir, Mücke? Bist du mit meiner Behandlung nicht zufrieden?"
„Nenn mich nicht Mücke!" tobte der Stuuhr, der hörbar verärgert war.
„In Ordnung, Mücke", sagte der Ilt unbeeindruckt. „Fühlst du dich ohne Wrän-Käfer nicht wohl? Ich bin in der Lage, dir ganz schnell wieder einen Käfer zu verpassen. Du brauchst es nur zu sagen."
Erschrocken fuhr der Stuuhr zurück.
„Nein, nein, du hast mich mißverstanden!" rief er.
„Gut, wenn es so ist, gibt es nur noch ein kleines Problem." Gucky drehte sich langsam hin und her und begutachtete die Armee, die der Stuuhr aufgeboten hatte. Er zählte mehr als dreißig schwerbewaffnete Kämpfer. „Deine Streitmacht hat hier nichts zu suchen. Es wird keine Behandlung geben, solange du Cromp bedrohst."
Der Stuuhr versuchte noch einmal, sich gegen Gucky aufzulehnen.
„Wir bleiben, wo wir sind", versetzte er. „Du wirst sofort mit der Behandlung beginnen. Wenn du das nicht tust, eröffnen wir das Feuer."
„Einen Moment", bat Gucky. „Ich bin gleich wieder da. Es dauert wirklich nicht lange."
Er ging zum Nachbarhaus hinüber und verschwand hinter einer Mauer. Sekunden später kehrte er zurück.
In seinen Händen hielt er einen großen, grün und rot gestreiften Käfer - den Wrän-König!
Er drückte ihn telekinetisch von sich weg und ließ ihn wenige Meter von Mücke entfernt landen.
Die Stuuhr wichen ängstlich zurück.
„Ein König grüßt euch", erläuterte der Ilt. „Und wenn ihr nicht sofort verschwindet, setze ich ihn mitten zwischen euch ab!"
Plötzlich surrte es in der Luft. Von allen Seiten schössen grün und rot gestreifte Käfer heran. Es waren die Weibchen, die von dem Duft des Königs angelockt wurden.
Ein Morzet kam aus einer Lücke zwischen den Mauern hervor und begann mit einem ohrenbetäubenden Alarmgeschrei.
In Panik ergriffen die Stuuhr die Flucht.
Mücke konnte kaum einen klaren Gedanken fassen in seiner Angst. Ein Gedanke aber war doch für Gucky zu erkennen: Der Stuuhr wollte Meldung machen und somit die Jagd auf ihn eröffnen. Mehr noch als zuvor war er davon überzeugt, daß er zu den Galaktikern gehörte.
Womit du durchaus recht hast! dachte der Mausbiber.
„Keine Angst", sagte er.
Mit geschlossenem SERUN ging er zu dem Wrän-König, nahm ihn auf und teleportierte mit ihm zu einem Platz weit außerhalb der Stadt. Hier ließ er das Insekt frei. Schon nach wenigen Sekunden schwirrte es in der Luft; Hunderte von weiblichen Wrän kamen heran.
Gucky beobachtete sie eine Weile. Dann machte er sich auf den Weg zu dem Teil des Kontinents, auf dem er glaubte, wichtige Dinge entdecken zu können.
6.
Der Fermyyd-Clan „Todeskralle des Einzigen" herrschte nicht nur über den einen Teil der Stadt Pakimar, sondern auch über ein weites Gebiet des Kontinents. Dieser Herrschaftsbereich lag auf einer fruchtbaren Hochebene im Südosten, die von
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