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1784 - Geisterauge

1784 - Geisterauge

Titel: 1784 - Geisterauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gnädig zur Kenntnis.
    Wir aßen erst mal. Die beiden Spiegeleier sättigten schon, aber ich nahm noch etwas von dem Roastbeef und danach von einer bitteren Orangen-Konfitüre.
    »Das war super, Jane. Danke, ich habe mich lange nicht mehr so wohl und satt nach einem Frühstück gefühlt.«
    »Kannst du öfter haben.«
    »Haha, dann würde es ja wieder Routine, und das möchte ich auch nicht.«
    »Feigling.«
    »Ja, ja, das sagst du jetzt.«
    »Mein Haus hier ist groß genug, wirklich.«
    »Ich weiß. Aber ich habe mich so an meine Bude gewöhnt, da werde ich mal bleiben.«
    »Schon verstanden.«
    Wir kamen zum Thema. Die Ereignisse der vergangenen Nacht ließen wir noch mal Revue passieren. Jane hatte auch den vollen Namen des Mädchens herausbekommen, aber wie sie das angestellt hatte, das sagte sie mir nicht.
    Die Kleine hieß mit vollem Namen Sarah Lane.
    Ich fragte Jane. »Und? Sagt dir der Name was?«
    »Nein, ich hatte nie mit ihnen zu tun. Ich kenne die Lanes nur flüchtig.«
    Ich leerte mein Glas mit dem Saft und streckte meine Arme in die Höhe.
    »Was ist los?«
    »Nichts, Jane. Ich könnte jetzt noch zwei Stunden hier sitzen bleiben und zwischendurch ein Nickerchen machen.«
    »Meine Güte, was bist du faul geworden.«
    »Gebe ich zu. Das muss man manchmal auch sein.«
    »Und wann willst du los?«
    »So schnell wie möglich.«
    »Auch okay.«
    Jane musste sich nur anziehen, denn zum Frühstück hatte sie nur ihren seidenen Morgenmantel übergestreift.
    Ich wartete auf sie und stellte mich ans offene Fenster. Ich hatte eines gewählt, das zum Hof hinaus führte, schaute über den toll gestalteten Innenhof hinweg und sah die Rückseiten der Häuser gegenüber. In einem von ihnen mussten die Lanes wohnen. Man hatte von den Häusern einige umgebaut und als Eigentumswohnungen verkauft, zu Preisen, über die man nur den Kopf schütteln konnte.
    »Okay, ich bin dann fertig.«
    Ich drehte mich um und sah Jane Collins jetzt vor mir stehen. »He, du siehst gut aus.«
    »Gefällt es dir?«
    »Klar. Du weißt doch, dass ich Farben mag.«
    Jane trug eine beige Hose, eine helle Bluse und eine knallrote Jacke. Jetzt konnte der Sommer kommen.
    »Gehen wir?«
    »Immer.«
    Sie nickte. »Dann bin ich mal gespannt, was Sarah uns zu erzählen hat.«
    »Ich auch, meine Liebe, ich auch...«
    ***
    Mein Rover stand noch immer auf dem Parkplatz zwischen den Bäumen. Niemand hatte ihm etwas getan. Das dichte Laub schützte ihn, und wir ließen den Wagen auch stehen. Wir hätten auch quer über den Hof gehen können. Das wollten wir nicht, sondern ganz offiziell erscheinen.
    Beide waren wir neugierig, und Jane fragte: »Was wird sie sagen? Welche Ausrede wird sie haben?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Ich glaube«, sagte Jane, »dass sie uns nicht die Wahrheit sagen wird. Sie wird alles abstreiten.«
    »Oder sie weiß gar nicht, was wirklich passiert ist. Könnte ja auch sein.«
    Jane nickte beim Gehen. »Du meinst, dass man sie manipuliert hat.«
    »Ja, das denke ich.«
    Sie schwieg und auch ich sagte nichts. Es war am besten, wenn wir die Wahrheit am Ort des Geschehens erfuhren.
    Wir hatten bald die andere Seite erreicht. Einen Unterschied zu der, wo Janes Haus stand, gab es nicht. Auch hier wuchsen Bäume auf den Gehsteigen, auch hier standen Autos zwischen ihnen. Wir schauten in Vorgärten hinein, in denen jetzt die Sommerblumen in herrlichen Farben blühten. Es war alles so weit okay, nichts konnte uns den Tag verderben, und meine Laune war um einige Grade gestiegen. Außerdem sah es heute nicht nach Regen aus. Die graue Farbe war am Himmel verschwunden, dafür sahen wir helles Blau mit einigen Dunstfeldern übersät, aber Wolken, aus denen Tropfen fielen, sahen wir nicht.
    Dafür eine Frau, die in ihrem Vorgarten Unkraut zupfte. Sie wohnte in dem Haus der Lanes. Als wir den schmalen Weg betraten, der den Vorgarten in zwei Hälften teilte, hob sie den Kopf an, richtete sich danach auf und drückte den Rücken durch.
    »Habe ich doch richtig gesehen. Sie sind es, Miss Collins.«
    »Ja, ich und nicht mein Geist.«
    »Was führt Sie denn auf diese Seite? Wollten Sie mir einen Besuch abstatten?«
    »Nein, Mrs Lambert. Wir wollen zu den Lanes.«
    »Ach so. Die sind noch oben in der Wohnung.«
    »Woher wissen Sie das denn?«
    »Wenn einer von ihnen die Wohnung verlassen hätte, wäre mir das aufgefallen. Ich bin schon seit fast einer Stunde hier im Garten. Außerdem steht der Wagen noch dort.«
    Jane lächelte und sagte: »Dann werden

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