Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1784 - Geisterauge

1784 - Geisterauge

Titel: 1784 - Geisterauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
warum passierte das nicht? War die andere Seite zu stark?«
    »Das will ich nicht hoffen.«
    »Du kannst es aber auch nicht ausschließen?«
    »So ist es.«
    »Dann wäre es fatal.« Sie nickte. »Aber das Licht und das Auge, John. Zwischen den beiden muss es einen Zusammenhang geben.«
    »Und wie finden wir das heraus?«
    »Wir müssen Sarah Lane fragen. Nur sie kann uns sagen, wie die Zusammenhänge liegen.«
    »Das wird sie nicht tun, John.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    »Sie wird versuchen, uns zu töten«, sagte Jane mit leiser Stimme.
    »Kann schon sein. Aber wir werden uns schon zu wehren wissen.«
    »Willst du sie töten?«
    Auf diese Frage bekam sie keine Antwort. Zudem passierte etwas, das uns ablenkte. Die Türglocke meldete sich. Ich ging hin und erfuhr durch die Sprechanlage, dass die Kollegen unten vor dem Haus eingetroffen waren.
    Ich ließ sie hochkommen. Der Chef war ein Kollege namens Murphy. Wir kannten uns recht gut, und er drückte mir ganz kurz die Hand, um danach sofort zur Sache zu kommen.
    »Jetzt erzählen Sie mal, John, was da wieder abgelaufen ist. Sind Sie involviert oder muss ich von einem normalen Mordfall ausgehen?«
    »Nein, das müssen Sie nicht, obwohl es wie ein normaler Mordfall aussieht. Man hat den beiden Menschen die Kehlen durchgeschnitten.«
    Murphy schaute nur. Als ich nichts sagte, übernahm er das Wort. »Bitte, wir kennen uns. Wie ich Sie einschätze, haben Sie bereits einen Verdacht oder kennen den Täter.«
    »Ja, einen Verdacht schon.«
    »Ist der wichtig für uns?«
    »Ich kann mir vorstellen, dass es eine Täterin ist, die den beiden das Leben genommen hat.«
    »Okay, dann werde ich mir den Tatort mal anschauen.«
    »Tun Sie das.«
    Er ging. Ob er mir alles geglaubt hatte, wusste ich nicht. Wahrscheinlich nicht. Er war jemand, der sich schon Gedanken machte, aber die Fälle, die Suko und ich bearbeiteten, waren für ihn eben tabu. Und auch für andere Kollegen.
    Die Männer taten ihre Pflicht. Ich würde einen Bericht bekommen und machte mich mit Jane auf den Rückweg. Das war auch mit dem Kollegen abgesprochen.
    Als wir vor der Haustür standen, fragte Jane mit leiser Stimme: »Wie sieht der Tag weiterhin aus?«
    »Ich werde jetzt ins Büro fahren und mit Suko über den Fall reden. Kann sein, dass er eine Idee hat.«
    »Das hört sich gut an.« Jane lachte. »Da verlässt sich einer auf den anderen.«
    »So sieht es aus.«
    »Gut, dann fahre.«
    »Und was hast du dir für heute vorgestellt?«
    Sie winkte ab. »Nicht viel. Ich werde mal ein wenig recherchieren. Mal im Internet die Seiten abklappern, dann sehen wir weiter, denke ich. Aber eines ist sicher.«
    »Was denn?«
    »Das war nicht der letzte Streich unserer Freundin. Die kehrt zurück und lässt dann noch mal die Hütte brennen. Ich schätze sie als sehr gefährlich ein.«
    »Klar, wir müssen nur vergessen, dass es sich bei ihr um ein Kind handelt.«
    ***
    Mein nächstes Ziel war Scotland Yard, wo sich mein Büro befand, das ich mir mit Suko teilte. Er war bestimmt mehr als neugierig, zu erfahren, wie es mir ergangen war. Ich würde ihm so einiges erklären, und wie ich ihn kannte, würde er nur den Kopf schütteln.
    War ich in die Defensive gedrängt worden? Ja, das schon. Der Doppelmord hatte mich geschockt und vor allen Dingen die Person, die dafür verantwortlich war.
    Sarah Lane. Ein Mädchen. Ein Kind eigentlich noch, auch wenn eine Vierzehnjährige dies nicht gern hörte, aber es war nun mal so. Sie hatte es getan.
    Aber hatte sie es wirklich getan? Das war die große Frage. Und ich weigerte mich, sie mit einem glatten »Ja« zu beantworten, denn für mich war dieses Mädchen manipuliert worden, und da konnte man sie nicht voll verantwortlich für ihre Taten machen.
    Im Büro hatte man mich schon erwartet. Glenda sah mich zuerst, schaute mich irgendwie wissend an, grüßte nur kurz und widmete sich ihrer Arbeit.
    Ich schlich zu unserem Büro, in dem Suko bereits saß und mich angrinste. Danach war mir nicht zumute, ich fragte nur: »Dicke Luft?«
    »Wieso?«
    »Bei Glenda, meine ich.«
    »Nun ja...« Suko druckste herum. »Sie hat sich eben gewundert, dass ich allein gekommen bin...«
    Ich unterbrach ihn. »Aber wir hatten uns doch abgesprochen, dass du nicht alles das sagst, was du weißt.«
    »Das habe ich auch nicht.«
    »Gut. Und warum ist Glenda sauer?«
    »Weil sie mir nicht geglaubt hat.«
    »Aha. Aber dass ich die Nacht über bei Jane Collins gewesen bin, das weiß sie nicht?«
    »Genau.

Weitere Kostenlose Bücher