Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1784 - Geisterauge

1784 - Geisterauge

Titel: 1784 - Geisterauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geworfen, um neue Pläne entstehen zu lassen. Wir können heute noch nicht über ein Gesamtkonzept reden. Ist aber auch nicht Ihr Problem. Das hat einen anderen Namen.«
    »Klar.«
    »Und weiter?«
    Diesmal musste ich die Schultern anheben. »Ich habe keine Ahnung, Sir. Da geht es mir wie Ihnen. Es gibt kein Konzept, nach dem wir vorgehen können. Wir müssen improvisieren. Im Gegensatz zu Ihnen haben wir gar nichts, wo wir ansetzen können.«
    »Ja, das weiß ich. Aber wie ich Sie kenne, werden Sie eine Spur finden.«
    »Es ist zu hoffen, Sir.«
    »Für mich geht es in die heiße Olympia-Phase. Mal sehen, wie der Verkehr zusammenbricht, obwohl Spuren frei gehalten werden sollen für bestimmte Menschen. Nun ja, die werden auch ihre Probleme haben. Außerdem hat London rund vierzehn Millionen Einwohner. Ich sehe das Chaos schon voraus.«
    Wir beneideten Sir James nicht um seinen Job, aber auch ich erlebte Frust und kam mir vor wie jemand, der die berühmte Stecknadel im Heuhaufen sucht.
    »Wie konnte es denn dazu kommen?«, fragte Suko, als wir vor unserer Bürotür standen.
    »Keine Ahnung.«
    »Was interessiert dich denn mehr? Das Auge oder diese junge Sarah Lane?«
    »Beides.«
    »Dann musst du schon noch suchen.« Suko stieß die Tür zu unserem Büro auf.
    Sein Blick glitt durch das Vorzimmer und blieb sofort an Glenda Perkins hängen.
    Sie saß auf ihrem Stuhl, als hätte man sie paralysiert. Sie nahm auch keine Notiz von uns. Erst als wir dicht an sie herantraten und sie berührten, zuckte sie zusammen.
    Ich fragte: »Was ist los, Glenda? Was hast du, verflixt?«
    Sie stöhnte leise auf und ich sah, dass ihr Gesicht seine gesunde Farbe verloren hatte. Irgendetwas musste passiert sein, das sie so von der Rolle gebracht hatte.
    »Bitte, warum redest du nicht?«
    »Ja, John, das tue ich.« Sie lachte leise auf. »Es war jemand hier.«
    »Gut. Und wer ist das gewesen? Hast du ihn sehen können?«
    »Ja.«
    »Dann raus mit der Sprache.«
    Noch mal musste sie sich sammeln. »Es war kein normaler Mensch, John. Es war einer, der keinen Körper hatte, aber dafür etwas anderes.«
    »Ein Gesicht«, sagte ich.
    »Ja und nein.«
    »Wieso?«
    »Das Gesicht habe ich nicht gesehen, aber es kann sein, dass es das gibt. Kein Gesicht, sondern nur einen Teil davon, nämlich das Auge, John.«
    Ich schwieg. Ich sagte nicht, dass es keine Überraschung für mich gewesen war. Das Auge war auf der Suche. Es wusste sehr gut, wo sein Feind steckte.
    Glenda starrte mich an. »Warum sagst du nichts, John?«
    »Warte mal ab. Ist noch etwas passiert?«
    »Wie meinst du?«
    »Hat das Auge dir etwas getan? Oder hast du eine Nachricht von ihm bekommen?«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Es hätte ja sein können, dass es eine Nachricht gewesen war, die für mich bestimmt war.«
    »Nein, das auf keinen Fall. Es hat keine Kommunikation zwischen uns gegeben.«
    »Okay. Und doch bist du geschockt gewesen.«
    »Ja, ich frage mich, woher das Auge gekommen ist. Es hatte ja die Form eines menschlichen Auges, war aber wesentlich größer und auch kälter im Blick. Diese dunkle Pupille werde ich ebenfalls nicht vergessen. Um die Pupille herum ist es bleich gewesen. Ein menschliches Auge ist es jedenfalls nicht.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Dann kennst du es?« Glenda schaute mich scharf an. »Das habe ich mir gedacht.«
    »Du darfst es nicht unterschätzen, Glenda. Das Auge ist gekommen, um den Tod zu bringen, aber es hat mich nicht angetroffen, was schon mal ein Vorteil ist.«
    »Dafür war ich hier.«
    »Und dich hat das Auge nicht in Gefahr gebracht?«
    »So ist es. Und was willst du tun?«
    »Ich muss darauf warten, dass es zurückkommt. Es will mich, das steht fest, und es will keinen anderen in meiner Nähe haben. Ich kenne das Auge.«
    »Ja, ja«, sagte Glenda. »Dann solltest du dich als Lockvogel betätigen.«
    Was spöttisch gemeint war, betrachtete ich als eine ernste Angelegenheit. »Das werde ich auch, keine Sorge, aber zunächst muss ich ihm näher kommen.«
    »Und wie willst du das anstellen?«
    Ich wollte schon eine Antwort geben, als sich das Handy bei mir meldete. Meine Hand glitt in die Tasche, ich holte das Ding hervor und wollte mich melden, wozu ich nicht kam, denn Jane Collins war die Anruferin.
    »Du musst sofort kommen, John.«
    »Und wohin genau?«
    »In meine Wohnung.«
    »Was gibt es dort?«
    Sie sprach jetzt noch leiser. »Da fühle ich mich ein wenig unsicher.«
    »Was meinst du damit?«
    »Sie

Weitere Kostenlose Bücher