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1784 - Rückzug oder Tod

Titel: 1784 - Rückzug oder Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurückzuholen."
    „Eine Fabrik?" wiederholte Sievens stockend.
    „Auf Level 3."
    Eigentlich brauchte er nicht zu überlegen. Das war die Herausforderung, die er gesucht hatte.
    „Warum hat nie jemand die Aufgabe gelöst?" fragte die Frau leise. Ihr Tonfall klang verschwörerisch. Und sie gab auch selbst die Antwort. „Doch nur, weil alle an den falschen Stellen gesucht haben. Der Schaden, den wir beheben müssen, war bislang unerreichbar."
    „Ist viel beschädigt?" hörte Sievens sich fragen.
    Die Frau lachte leise.
    „Schrott", betonte sie. „Das ist eine Aufgabe, wie du sie dir wünschst."
    Warum nicht? Er ließ es geschehen, daß sie ihn mit sich zog. Ein paar Dutzend Schritte noch bis zum Fernkarussell.
    Das dunkelblaue Feld verschluckte sie ...
    ... und beide wurden auf dem anderen Level vom dunkelroten Leuchten ausgestoßen.
     
    * 19. November 1220 NGZ.
    Äquatorialstation NETWORK.
    Entdeckungen und der Beginn einer Belagerung; der Feind lauert überall.
    Hast du wirklich geglaubt, Dao-Lin-H'ay würde nur einen Moment lang zögern, Tekeners Verschwinden aufzuklären? Da kennst du die Kartanin aber schlecht.
    Der Vorwurf meines Extrasinns war berechtigt. Ich hätte Dao-Lin untersagen müssen, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Aber hatte ich nicht sogar bewußt gezögert? Unsinn, sagte ich mir, solche Gedanken sind selbstzerstörerisch. Ich setzte nicht einer Laune wegen die Gesundheit von Freunden aufs Spiel.
    Wie dem auch sei, Kara-Var-Neth hatte eben über Funk gemeldet, was geschehen war. Die Ex-Protektorin schien ebenso spurlos verschwunden zu sein wie Tek.
    Typarri hatte seinen Helmfunk auf Lautsprecher umgeschaltet. Ein sich ständig veränderndes Störgeräusch erklang, das nicht gänzlich ausgefiltert werden konnte. Im Hintergrund hörte ich gepreßtes Atmen.
    „Keine brauchbaren Anzeigen", meldete Kara-Var-Neth. „Es sieht so aus, als würden die SERUNS endgültig versagen."
    „Die Kartanin sollen die Schutzschirme aktivieren."
    Typarri gab meine Forderung weiter.
    Mir gefiel nicht, daß wir nur reagieren konnten. Was immer geschah, wir mußten wieder aktiv werden.
    Du hast also den Überblick verloren. Gib zu, daß du nicht mehr weißt, wo du zuerst ansetzen sollst. Und daß NETWORK dir unheimlich ist.
    Warum provozierte mich der Extrasinn? Er mußte doch erkennen, daß seine Sticheleien eine zusätzliche Ablenkung bedeuteten.
    „Funkkontakt", meldete unvermittelt ein Androgyne aus Icho Tolots Gruppe. „Asechszweihundert hat Schwierigkeiten."
    Ich hatte mehreren Gruppen aus drei bis vier Androgynen den Auftrag gegeben, NETWORK zu untersuchen. Das war unmittelbar nach dem Zusammenbruch der Todesstrahlung gewesen.
    „Klassifizieren!" befahl Tolot.
    Ich wußte nicht, wo innerhalb der weitläufigen Äquatorialstation 6-200 tätig war, aber irgendwie ahnte ich den Zusammenhang mit Tek und Dao-Lin-H'ay.
    Kehrt deine Intuition endlich zurück? lästerte der Logiksektor.
    Der Androgyne fuhr ohne erkennbare Regung fort: „A-6-200 hat den Hilferuf eines biologischen Wesens aufgefangen. Er projiziert ein Hologramm, eine humanoide Gestalt..."
    „Tekener?" platzte Marthay heraus.
    „Die Kartanin Dao-Lin-H'ay. A-6-200 warnt vor der Schwärze, sie greift auf ihn und seine Begleiter über, sie ..." Der Bericht stockte für einen kurzen Augenblick. Dann, und diesmal war ein leichtes Vibrieren der Stimme zu bemerken, fügte der Androgyne hinzu: „Sie sind tot. Alle drei Roboter sind verglüht."
    Überraschte Gesichter. In dem Moment wußten wir alle, daß soeben eine neue Phase der Auseinandersetzung begonnen hatte. Welche Zusammenhänge sich auch ergeben würden, irgendwie hatte Dao-Lin-H'ay es geschafft, sich einem Androgynen mitzuteilen. Das bedeutete wohl, daß sie NETWORK nicht verlassen hatte; demzufolge befand Tek sich ebenfalls noch an Bord der Äquatorialstation.
    Eine gewagte Spekulation.
    Unvermittelt veränderte sich die Geräuschkulisse aus Typarris Helmlautsprecher. Kara-Var-Neths überraschter Aufschrei erklang: „Hast du den Terraner Tekener gefunden?"
    Dao-Lin-H'ay ist zurückgekehrt, erklärte der Extrasinn.
    Sag mir lieber, von wo, erwiderte ich ebenso lautlos.
    Das Universum ist unendlich.
    Auf eine derart philosophische Antwort konnte ich getrost verzichten.
    „Sag den Kartanin, daß ich hier auf sie warte", wandte ich mich an Typarri. „Und sie sollen auf mögliche Veränderungen achten."
    Irgendwie hatte ich in dem Moment das Gefühl, daß jemand mit uns

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