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1786 - Das Reparaturgehirn

Titel: 1786 - Das Reparaturgehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wahr."
    Tekener betrat eine schmale Plattform, die ein wenig in den Raum hineinreichte. Dichtauf folgten die anderen.
    Der Raum war in Wirklichkeit eine Halle, genau wie Lena behauptet hatte, und er glich von den Ausmaßen her den beiden Vorbildern in der rotierenden Station NETWORK. Der Durchmesser der Halle betrug um die fünfzig Meter.
    Sie befanden sich an einem Punkt zwanzig Meter über dem Boden. Von hier aus nahm eine Reihe schmaler Balustraden ihren Anfang, die man leicht begehen konnte. Sie erstreckten sich über die gesamte untere Kugelhälfte.
    In NETWORK hatte man es mit überwiegend glatten Wänden zu tun gehabt. In diesem Fall jedoch zogen sich vom Boden bis zur Decke Hunderte, ja Tausende von Schalterflächen.
    „Ich sehe mir das an", sagte Tekener den anderen. „Bleibt hier oder tut, was ihr wollt."
    Entlang dem Balustradenweg bewegte er sich aufwärts, bis er 25 Meter Höhe erreicht hatte. Der Sinn der Schalter wollte ihm nicht klarwerden, auch nicht bei längerem Studium. Keine Beschriftungen, keine Anhaltspunkte.
    Tekener bewegte sich im Zeitlupentempo, gab seine Beobachtungen per Funk an Tolot weiter.
    Mit achtsamen Schritten erreichte er das gegenüberliegende Hallenende. Von hier aus konnte er den Eingang nicht mehr sehen, weil das gleißende Leuchten dazwischen lag.
    Tausende von Lichtern glommen, jedes so groß wie ein Stecknadelkopf. Und zur Mitte hin ballten sich die Lichter zu einem grellen Haufen. In ihrer Gesamtheit stellten sie wohl eine Grafik der Kleingalaxis Hirdobaan dar. Tekener sah keine charakteristischen Sternbilder, doch die Anordnung der Sternhaufen im Kalo erkannte er im Groben wieder.
    Bis zu einem gewissen Grad stimmte die Matrixhalle von RAILWAY STATION mit der aus NETWORK überein. Aber in zwei wesentlichen Punkten wies das vorliegende Bild Unterschiede auf.
    Der erste bestand aus einer schwer überschaubaren Menge von grellen, grünen Punkten.
    Tekener hatte so etwas niemals vorher gesehen. Mindestens fünfhundert, eher tausend. Sie waren so groß wie Daumennägel, schätzte er, und sie lagen alle knapp außerhalb des Zentrumskerns.
    Tekener verglich die Entfernungen, soweit das auf rein optischem Weg möglich war. Zwischen den am weitesten voneinander entfernten Punkten betrug der Abstand um die 100 bis 150 Lichtjahre. Tekener hätte wetten mögen, daß es exakt 133 waren.
    Der zweite Unterschied zu NETWORK bestand aus einem blauen, holografischen Vorhang, der den Zentrumskern lückenlos umschloß. Mit anderen Worten, der blaue Vorhang symbolisierte den Transitionsschirm, der das Innere von Hirdobaan umschloß. Und die grünen Punkte - das waren vermutlich die Stationen, die ihn erzeugten.
    Mit langsamen Schritten bewegte sich Ronald Tekener wieder zurück zum Ausgang, von da aus tiefer, und am Ende traf er mit seinen Leuten am tiefsten Punkt der Halle zusammen. Hirdobaan schwebte als unbewegliche Lichterflut über ihnen.
    Eine abgeflachte, glatte Fläche von zehn Metern Durchmesser stellte den Sockel der Halle dar.
    Hier ballten sich die Schaltelemente zu einem kleinen Steuerzentrum. Ein regelrechter Kreis aus Pulten ließ wichtige Schlüsse zu; die Anordnung der Schalter, die Höhe der Arbeitsflächen - alles deutete auf eine Bedienungsmannschaft hin, die sich vom humanoiden Typus nicht allzusehr unterschied.
    Bedeutete das, Gomasch Endredde war so etwas wie ein Mensch? Ein Lemurer vielleicht? Es wäre nicht das erste Mal gewesen, daß sie irgendwo im Weltraum die Spuren des untergegangenen Stammvolkes der Menschheit fanden.
    „Was sagst du dazu, Ronald?" fragte Lena Shawn. „Faszinierend, nicht wahr?"
    „Ja, da hast du zweifellos recht. Ich frage mich nur, was wir von hier ausrichten können."
    Die anderen schauten ihn plötzlich und entgeistert an.
    „Was willst du ausrichten?" grollte Kentok Mirkom. „In NETWORK war das auch nicht möglich.
    Und da hatten wir Tolot dabei."
    „Keiner kann sicher sein, daß es diesmal genauso ausgeht."
    „Trotzdem. Tolot ist nicht hier. Es ist zu gefährlich."
    Tekener lächelte ironisch. „Und das muß ich mir von einem Pariczaner anhören? Von einem Überschweren-Kämpfer? Ich sage dir etwas, Kentok: Wir passen auf, dann passiert nichts."
    Kentok Mirkom lief dunkelgrün an vor Zorn, doch er brachte kein Wort mehr heraus.
    Statt dessen fragte Lena Shawn: „Bevor wir hier ohne Verstand herumprobieren, willst du nicht lieber Tolot rufen? Sicherer war's allemal."
    „Ja. Der Meinung bin ich auch. Aber wir rufen Tolot nicht,

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