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1786 - Das Reparaturgehirn

Titel: 1786 - Das Reparaturgehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Weile vollständig allein. Der suggestive Zwang trieb sie an die Arbeit, Opera-Roboter standen im Notfall als Hilfe zur Verfügung.
    Als RobRepair kurze Zeit später die Fortschritte der Hamamesch überprüfte, waren diese ausnahmslos gestorben.
    Das Gehirn brauchte einige Zeit, um die Ursache des Fehlschlags zu ergründen. Demnach waren die Hamamesch als technisch unterbegabtes Volk einem Reparaturauftrag dieser Art geistig nicht gewachsen. Sie gingen im wahrsten Sinn des Wortes an Überforderung zugrunde.
    RobRepair wiederholte den Versuch. Die Intensität des Suggestivzwangs wurde heruntergeschraubt, so daß den Hamamesch der zweiten Welle genügend Zeit für Schlaf und Nahrungsaufnahme blieb. Aber es erwies sich als schwer, einen Mittelweg zu finden. Rob Repair wählte eine Einstellung, die den Hamamesch etwa ein halbes Jahr Reparaturarbeiten gestattete.
    Dann waren auch diese gestorben, und eine neue Welle mußte her.
    Als weiteres Problem erwiesen sich die Reparaturen selbst. Aus RobRe.pairs Sicht ergaben diese nicht den geringsten Sinn. Die Manipulationen der Hamamesch stellten im strengen Sinn keine Reparatur, sondern schwere Beschädigungen dar.
    Aber was kreativ war und was nicht, das konnte RobRepair nicht beurteilen. Was zuerst wie eine Beschädigung aussah, mochte sich im Endeffekt als Durchbruch entpuppen.
    Angesichts der technischen Fertigkeiten der Hamamesch errechnete RobRepair eine Erfolgsaussicht, die bei weniger als 0,002 Prozent lag, mit fallender Tendenz.
     
    *
     
    Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde klar, daß die Grenzen der Fischabkömmlinge eng gesteckt waren. Insofern kam die Entdeckung einer bis dato unbekannten Transmitterverbindung sehr gelegen. Mit einemmal wurden neue Perspektiven eröffnet.
    RobRepair profitierte hier von einer zufälligen Materialermüdung. In der nördlichen Peripherie von RAILWAY STATION befand sich ein Karussell, das nicht ans allgemeine System angeschlossen war. Im Zug der Reparatur stellte das Gehirn fest, daß die andere Seite des Karussells nicht mehr auf Zonder-Myry lag, auch nicht auf einem der elf anderen zugänglichen Levels.
    Die Gegenstation stand auf einer unbekannten Welt namens Iquama. Dort hatte Gomasch Endredde offenbar genetische Experimente betrieben. RobRepair sandte im Lauf der folgenden Jahre mehrmals robotische Dreigestirne zur Erkundung. Diese stießen auf eine im Werden begriffene, völlig unbekannte Rasse, die Sydorrier genannt wurde.
    Die Hoffnung, Iquama könne sich außerhalb des Bezirks befinden, trog jedoch. Mit sieben Lichtjahren Entfernung zu Zonder-Myry erwies sich der Standort als innerhalb des Bezirks gelegen.
    Die aufwendigen Umwege über NETWORK und Imprints mußten weiterhin in Kauf genommen werden.
    Dagegen entpuppten sich die Sydorrier auf den ersten Blick als überaus erfolgversprechend. Es handelte sich um meist über zwei Meter große, hominide Wesen, deren Urform vermutlich einem Ozean entstammte - ebenso wie die der Hamamesch. Daß Iquama eine sauerstoffreiche Wasserwelt war, stützte diese These noch. Die Dreigestirne stießen auf regelrechte Sydorrier-Terrarien, in denen die Wesen in verschiedenen Entwicklungsstufen existierten.
    Und einen weiteren Hinweis gab es; das Gehirn wußte jedoch lange Zeit nichts damit anzufangen. Dem spärlich aufgefundenen Datenmaterial nach stammten die Sydorrier von einer Welt in Queeneroch! Queeneroch, so hatte RobRepair bis dahin gedacht, war von Gomasch Endredde immer gemieden worden ...
    Unter Umständen war das Gehirn nun im Besitz einer brisanten Information. Was, wenn sich der verschwundene Herr der Levels doch mit der vorgelagerten Großgalaxis auseinandergesetzt hatte?
    RobRepair testete die Sydorrier eingehend daraufhin, ob sie geeignet waren, die Rolle der Hamamesch als Reparateure zu übernehmen. Am Ende stand die Erkenntnis, daß die soeben entdeckte Rasse sich für technische Arbeiten wenig eignete. Sydorrier waren intelligent, aber für die aktuellen Zwecke eigneten sie sich in keiner Weise.
    Von nun an blieben sie wieder sich selbst überlassen. Es gab wichtigere Dinge zu tun.
    Mit maschineller Geduld wiederholte das Gehirn achthundert Jahre lang denselben Vorgang; wieder und wieder holte es Hamamesch zu Reparaturzwecken in den Bezirk.
    Von diesem Punkt an ergaben sich jedoch Probleme. Über die Containerwelten kamen immer häufiger beschädigte Raumschiffe herein. Die meisten wiesen deutliche Kampfspuren auf. In Hirdobaan herrschte offenbar Krieg.
    RobRepair wurde

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