Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1786 - Katzenhölle

1786 - Katzenhölle

Titel: 1786 - Katzenhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Tür nicht, obwohl man sie mit einem Holzkeil verriegeln konnte. Er musste weggetreten werden, das alte Schloss war zwar noch vorhanden, aber es funktionierte nicht mehr.
    Ich musste die Tür aufziehen. Das war kein Problem.
    Ich blickte in ein Haus hinein, in dem sich die Dunkelheit ausgebreitet hatte.
    »Geh …«
    Es hatte keinen Sinn, wenn ich mich sträubte. Ich überschritt also die Schwelle und geriet in die Dunkelheit, die so dicht gar nicht war, wie ich feststellte.
    Dann traf mich der Hieb in den Rücken.
    Es war mir unmöglich, auf den Beinen zu bleiben. Ich wurde nach vorn geschleudert und verlor das Gleichgewicht. Ich fing an zu schwanken, dann spürte ich zwischen meinen Beinen die Berührungen der Katzen, und das brachte mich endgültig zu Fall.
    Darauf hatte die andere Seite nur gewartet.
    Noch während des Falles erwischte mich der Schlag in den Nacken. Er war nicht besonders hart geführt worden, aber er sorgte trotzdem dafür, dass ich mein Bewusstsein verlor …
    ***
    Glenda Perkins fiel auf, dass Suko immer wieder heimlich auf die Uhr schaute.
    Irgendwann fragte sie: »Was ist los mit dir?«
    »Wieso? Was soll sein?«
    Sie deutete auf seine linke Hand. »Du schaust immer wieder auf deine Uhr.«
    »Das ist ein Irrtum.«
    »Haha, ich habe doch Augen im Kopf.«
    »So, hast du?«
    »Genau.«
    »Dann hast du recht«, sagte Suko.
    »Womit?«
    »Dass ich immer wieder auf meine Uhr schaue.«
    Glenda lächelte Suko an. »Du hast es also eilig.«
    »Ich weniger, dafür Shao. Sie ist heiß auf das Open Air, und ich habe ihr versprochen, etwas früher zu Hause zu sein.«
    »Dann zieh doch los.«
    »Nein, es ist …«
    »Nichts los«, vollendete Glenda.
    »Das ist richtig.«
    »Dann kannst du ja gehen.«
    Suko hatte noch seine Zweifel. »Und was ist mit John?«
    »Der ist weg.«
    »Was mir nicht gefällt.«
    Glenda winkte ab. »Was willst du?«, fragte sie. »Bist du sein Kindermädchen?«
    »Nein.«
    »Das hat sich aber fast so angehört. Du bist das Mädchen für alles. Jedenfalls tust du so.«
    Er nickte. »Ich hätte eben mit ihm fahren sollen. Jetzt sitze ich hier und …«
    »Das musst du nicht«, sagte Glenda. »Das ist nicht nötig. Du kannst verschwinden. Mach Feierabend.«
    Suko sah Glenda zweifelnd an. »Meinst du?«
    Sie verdrehte die Augen. »Hätte ich dir sonst den Vorschlag gemacht?«
    »Stimmt auch wieder.«
    »Mann, mach die Fliege. Geh auf das Konzert, amüsiere dich mit deiner Shao. Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    Suko überlegte. Er presste die Lippen zusammen und auf seiner Stirn bildete sich ein Muster aus Falten.
    »Ich habe ein komisches Gefühl«, sagte er dann.
    »Warum?«
    »Weiß ich auch nicht so richtig.«
    »Du musst Feierabend machen, das ist alles. Du musst gehen. Mach die Fliege.« Sie klatschte in die Hände, als wollte sie Suko verscheuchen.
    Der verdrehte die Augen und stand von seinem Platz auf. Er trat auf Glenda zu. »Also, eines will ich dir sagen. Besonders wohl fühle ich mich nicht in meiner Haut.«
    »Das wird sich ändern.«
    »Glaube ich nicht so recht.«
    »Probier es aus. Wenn die Band einmal loslegt, ist alles andere vergessen.«
    Suko deutete ein Nicken an. »Das kann alles sein, muss aber nicht stimmen.«
    »Setze trotzdem darauf.«
    »Ich werde es versuchen.« Nach dieser Antwort lächelte er. Es war sein Abschiedslächeln, denn er bewegte sich auf die Tür zu, um das Vorzimmer zu verlassen.
    Glenda Perkins blieb zurück. Wenn sie ehrlich war, konnte sie Suko verstehen. Auch sie hätte sich an seiner Stelle geärgert, nicht mitgegangen zu sein. John war allein, er würde auf irgendwelche Gegner treffen, die alles andere als normal waren.
    Katzen …
    Diese wunderbaren sanften, geschmeidigen Tiere, die ihren eigenen Willen hatten und sich nicht dressieren ließen. Sie waren Lieblinge der Menschen. Sie gaben ihnen Trost und Geborgenheit. Sie verschliefen die meiste Zeit ihres Lebens, aber wenn sie wach waren, dann waren sie auch hellwach.
    Daran musste Glenda denken. Das war auch alles okay für sie. Weniger okay war, dass diese Katzen auch eine andere Seite hatten.
    Glenda lachte auf und schüttelte den Kopf. Sie wusste selbst nicht, wie sie darauf gekommen war. Sie hatte den Eindruck, eingeschlafen zu sein und so etwas wie einen Traum erlebt zu haben.
    Die Katzen waren wichtig. In diesem Fall besonders. Und offenbar waren sie hier nicht die harmlosen Geschöpfe.
    Glenda besaß noch die Fotos. Die schaute sie sich erneut an. Die beiden Leichen sahen

Weitere Kostenlose Bücher