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1786 - Katzenhölle

1786 - Katzenhölle

Titel: 1786 - Katzenhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen verschlossenen Ausdruck annahm.
    »Bitte, das sollte keine Beleidigung sein, ich habe mir nur meine Gedanken gemacht, die ja nicht so abwegig sind.«
    »Für dich vielleicht, ich sehe das anders. Jedenfalls brauche ich keinen Mann, verstanden?«
    Ja, das hatte ich verstanden. Nur glaubte ich ihr nicht. Nein, auf keinen Fall. Das hier war ein falsches Spiel, denn einen Mann hatte ich in der Nacht hier gesehen und auch mit ihm gesprochen. Geträumt hatte ich nicht.
    Und es war auch zu einer Begegnung mit den Katzen gekommen, das stand auch fest.
    »Enttäuscht?«, fragte sie.
    Ich schüttelte den Kopf. »Worüber sollte ich enttäuscht sein?«
    »Die Sache mit dem Mann. Dass ich keinen brauche, wie ich dir sagte. Deshalb. Na ja …«, dehnte sie. »Kann sein, dass du dir etwas ausgerechnet hast.«
    Ich spielte den Naiven. »Wann?«
    »Als du mich in der Wanne gesehen hast.« Sie stieß mir einen Zeigefinger gegen die Brust. »Das war doch ein Bild, das ihr Männer gerne seht.«
    »Ja, möglich. Aber ich war eben zu überrascht, um mir darüber Gedanken zu machen. Es ist auch mehr ein Zufall, dass ich hergekommen bin. Ich habe in der Nähe jemanden gesucht, und dann hat mich der Wind hierher getrieben.«
    »Schön.«
    Was ich von der Antwort halten sollte, das wusste ich auch nicht. Aber ich spielte mit, blickte mich um, sah dann auf meine Uhr – und schrak zusammen.
    »Himmel!«
    »Was ist denn?«
    »Es ist schon ziemlich spät geworden.«
    »Ja und?«
    »Ich muss wieder zurück.«
    Das war der Satz, der mir auf dem Herzen gelegen hatte und den ich einfach hatte loswerden müssen. Dabei hatte ich Kitty Lavall nicht aus den Augen gelassen und hörte ihre Antwort, die für mich kaum zu glauben war.
    »Ich denke nicht.«
    Erst schluckte ich, dann fragte ich: »Was hast du gesagt?«
    »Dass ich es nicht glaube.«
    Ich ging zurück und atmete tief durch. »Wieso glaubst du das denn nicht?«
    »Weil ich es nicht will!«
    Der Satz war gesprochen worden und konnte nicht mehr wegradiert werden. Ich hatte ihn geschluckt, holte scharf Luft, lächelte auch, was recht kläglich ausfiel.
    »Sorry, aber das begreife ich nicht so ganz.«
    »Ganz einfach, du bleibst hier.«
    Ich nickte langsam. »Auf einmal? Woher dieser plötzliche Umschwung? Was ist geschehen? Ich habe gedacht, du brauchst mich nicht. Oder keinen Mann, sagen wir mal so.«
    »Das bestimme ich!«
    »Okay, es ist deine Meinung. Ich denke anders darüber.«
    Sie fixierte mich. Ihre Augen wurden dabei schmal. Dann sah ich das Kopfschütteln. Auch das Lächeln, das falsch war. Wie eingefroren lag es auf ihren Lippen. Sie sagte nichts, aber sie dachte über etwas nach. Das sah ich ihr an, und ich hörte auch ihre Frage. »Dass du hier bist, ist kein Zufall, das weiß ich. Warum bist du gekommen? Was hat dich hergetrieben?«
    »Ja, ich wollte etwas klären.«
    »Schön. Und was?«
    »Zwei Morde.« Es hatte keinen Sinn, wenn ich ihr die Wahrheit verschwieg. Vielleicht war es auch besser, wenn ich sie einweihte, und deshalb gab ich die Antwort, die von einem Nicken begleitet wurde. »Es muss hier einen Mörder geben oder sogar mehrere.«
    »Ach ja?«
    »Sicher.«
    »Wieso suchst du hier?«
    »Weil die Leichen hier in der Umgebung gefunden wurden.«
    »Interessant.«
    »Du weißt nichts davon?«
    »Nein.«
    Beinahe hätte ich gelacht. Ich riss mich im letzten Augenblick zusammen und gab mich gelassen, wobei ich noch die Schultern anhob. »Das ist schade. Aber da kann man wohl nichts machen. Dann werde ich mal wieder verschwinden.«
    Genau eine Sekunde später sah ich, wie ihr Blick böse wurde. Dass sie nicht zischte, glich schon fast einem kleinen Wunder. Aber sie hielt sich zurück und es verging erneut etwas Zeit, bis sie wieder sprach.
    »Nein.« Es klang entschieden. »Nein und nochmals nein. Du wirst bleiben. Ich habe beschlossen, dass du bleibst und …«
    »Man wird mich vermissen«, erklärte ich kurz angebunden.
    »Das ist mir egal. Ich habe hier zu bestimmen. Ich bin etwas Besonderes. Man kann mir nichts, verstehst du das? Man kann mir überhaupt nichts.«
    Das hatte sich alles sehr sicher angehört. Und wahrscheinlich konnte sie das auch sein, denn es hatte ja die beiden Toten gegeben, und ihr war ebenfalls nichts passiert. So etwas machte sie sicher. Nun aber war ich erschienen, und da hatte diese Sicherheit einen Riss bekommen. Jetzt musste sie aufpassen. Wenn sie mich laufen ließ, konnte ich ihr Ärger machen.
    Auch dachte ich wieder darüber nach, ob

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