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1786 - Katzenhölle

1786 - Katzenhölle

Titel: 1786 - Katzenhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich zu, und dann blieb dieses Etwas stehen, sodass ich kein Geräusch mehr hörte.
    Es stand vor mir!
    Ich saß. Ich wartete darauf, dass ich einen Atemzug hörte oder angesprochen wurde.
    Da kam nichts …
    Ich überlegte, ob ich meinen Arm ausstrecken sollte, um das zu berühren, was vor mir stand. Ich ließ es bleiben, weil ich keine böse Überraschung erleben wollte.
    Aber dann waren sie da.
    Die Katzen kamen. Ich hörte erneut ihr Tappen. Ich sah sie nicht, doch ich wusste, dass sie sich in meiner Nähe aufhielten, und erlebte auch die ersten Berührungen.
    Obwohl ich mich darauf eingestellt hatte, zuckte ich schon heftig zusammen, als es zu dieser Berührung kam. Ich bewegte meine Arme nicht und ließ die kleine Lampe in meiner Tasche stecken.
    »Du bist ja schon wieder da!«
    Die dunkle, männliche Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ja, ich war wieder da, aber da war er auch wieder, und da dachte ich sofort an den Mann, den ich am vergangenen Tag getroffen hatte. Er war eine geheimnisvolle Gestalt. Er hatte sich als Hüter der Katzen bezeichnet, aber wer war dann diese Kitty Lavall? Welche Aufgabe hatte sie übernommen?
    »Kannst du auch reden?«
    »Sicher.«
    »Und willst du mir eine Antwort geben?«
    »Auch, aber nicht im Dunklen. Gibt es hier kein Licht, damit wir uns beide erkennen können?«
    »Nein, das gibt es nur, wenn ich es will. Und ich habe nichts gegen die Dunkelheit einzuwenden.«
    »Ja, das kann ich mir denken. Hier ist eben alles anders als sonst.«
    »Richtig.«
    »Und wie geht es weiter?«
    »Sei nicht so neugierig«, hörte ich die Stimme. »Aber ich kann dir sagen, dass du eine große Rolle spielst.«
    »Wie schön.«
    Er lachte leise. »Ich weiß nicht, ob das so schön ist, John Sinclair. Es wird sich alles noch herausstellen.«
    »He, du kennst meinen Namen!«
    »Warum nicht?«
    »Aber ich kenne deinen nicht.«
    »Das stimmt«, gab er flüsternd zu und sorgte dafür, dass meine Anspannung größer wurde. »Ich kann dich beruhigen, ich werde dir meinen Namen nennen.«
    »Darauf freue ich mich.«
    »Das weiß ich nicht, ob das richtig ist. Aber es ist deine Sache. Ich heiße Ansur.«
    Jetzt war es heraus, und ich saß da und dachte über den Namen nach. Ich hatte eine Eingebung. Sie traf mich wie ein Blitzschlag, und ich dachte nicht daran, das Wissen für mich zu behalten.
    »Du kommst aus Ägypten.«
    Stille.
    Ich hatte keine Lust, seine Antwort abzuwarten, sondern sprach weiter. »Aus Ägypten, was natürlich logisch ist, denn ich weiß, dass die Katzen dort verehrt wurden und immer noch an bestimmten Orten im Land verehrt werden.«
    Ansur gab etwas von sich, das sich anhörte wie ein Schnaufen.
    »Stimmt es?«, fragte ich.
    »Ja, du hast recht, ich bin Ägypter.«
    »Und du kennst dich aus«, sagte ich leise, während ich meine rechte Hand bewegte und zusah, dass sie sich der rechten Hosentasche näherte, denn dort steckte meine kleine, aber lichtstarke Lampe.
    »Was meinst du damit?«
    Ich zögerte ein wenig und sagte dann: »Es gibt eine Göttin. Oder gab. Sie wurde und wird sehr verehrt. Sicher bin ich mir nicht, aber ich kenne ihren Namen.«
    »Dann sprich ihn aus!«
    »Bastet!«
    Jetzt wartete ich auf die Antwort. Sie erfolgte nicht, aber ich sprach sie dafür aus und sagte mit leicht gesenkter Stimme: »Bastet, die Katzengöttin. Erinnerst du dich nicht? Doch du wirst sie kennen und auch lieben.«
    »Ja, ich kenne sie.«
    »Und du verehrst sie!«
    »Nicht nur das.«
    »Sondern?«
    »Es bleibt mein Geheimnis.«
    Über die Antwort war ich nicht überrascht. Er wollte nicht alles preisgeben. Ich war froh, dass ich schon wieder ein kleines Stück weiter gekommen war, und irgendwann würde ich die ganze Wahrheit aus ihm herausbekommen.
    Meine Erfahrungen hatte ich mit den Katzen und auch mit der Göttin Bastet gemacht. Ich wusste, dass ich sie nicht unterschätzen durfte. Ich kannte die andere Seite, die es auf mich abgesehen hatte. Doch es gab neben der Hölle noch andere Formen von Magien, mit denen ich immer wieder konfrontiert wurde. Das war hier bestimmt nicht anders, denn dieser Hof hier konnte durchaus ein Stützpunkt derer sein, die sich der Kraft des alten Ägyptens verschrieben hatten.
    Es war schon spannend. Ich wartete auf eine Reaktion der Gegenseite, die nicht erfolgte.
    Umso besser.
    Ansur hatte keine Katzenaugen. Sonst hätte er gesehen, dass meine Hand in der Tasche verschwunden war und dort nach etwas Bestimmtem tastete.
    Dann berührte ich die kleine

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