1786 - Katzenhölle
alles andere als gut aus. Man hatte die Männer brutal getötet, und daran hatten auch Katzen mitgewirkt. Oder nur sie. Das war auch möglich.
Es waren Bilder, die aufrütteln konnten. Glenda dachte daran, wie brutal die andere Seite unter Umständen vorging.
Dagegen musste man was tun.
Und John Sinclair war auf dem Weg zu ihnen. Glenda war davon überzeugt, dass er eine Spur finden würde oder schon gefunden hatte. Aber er war allein auf weiter Flur, und dass Suko seine Bedenken hatte, war ganz natürlich. Sie begannen auch bei Glenda Perkins zu nagen. Sie bekam so etwas wie ein schlechtes Gewissen. Vielleicht war es doch nicht so gut gewesen, dass sie Suko gedrängt hatte, nach Hause zu gehen.
Es war nicht mehr rückgängig zu machen. Oder nur unter Problemen. Dann hätte sie ihn anrufen müssen, um danach zwei Menschen den Abend zu verderben.
Das wollte sie nicht.
Glenda legte die Aufnahmen zur Seite. Sie dachte über die Vergangenheit nach, aber auch über die nahe Zukunft.
Die konnte sie selbst gestalten, und das würde sie auch tun. Plötzlich war es hier zu eng geworden. Sie brauchte Platz, sie musste aus dem Büro, und Glenda hatte auch ein Ziel. Sie wusste, wo sie nach John Sinclair suchen musste.
Sich zu ihm zu beamen wäre einfach gewesen. Aber das klappte nicht immer, da mussten schon gewisse Probleme zusammenkommen, und das war hier nicht der Fall.
Glenda wollte zu John Sinclair!
Der Vorsatz stand. Aber es gab noch ein Problem. Glenda Perkins besaß selbst kein Auto. Jetzt aber vermisste sie eines.
Von der Fahrbereitschaft des Yard wollte sie sich keinen Wagen leihen. Da gab es eine bessere Idee.
Eine Freundin von ihr, die gar nicht mal so weit weg wohnte, besaß ein Auto. Sie hatte es sich nach ihrer Scheidung gekauft, denn ihr Mann hatte einiges zahlen müssen. Es war ein Smart.
Glenda war ihn schon einige Male gefahren und würde damit zurechtkommen. Sie hoffte nur, dass sie den Wagen bekam, wenn nicht, musste sie sich etwas Neues einfallen lassen.
Sie hatte schon mal Glück, als sich auf ihren Anruf hin die Freundin meldete.
»Ich bin es, Glenda.«
»Hi, du! Das wurde auch Zeit.«
»Ich weiß, Sandrine, aber ich hatte etwas viel Stress in der letzten Zeit. Und den habe ich auch jetzt.«
»Okay, ich kenne dich ja. Wo drückt der Schuh?«
»Nun ja, es ist eher der Reifen.«
Sandrine musste lachen. »Da brauchst mal wieder einen fahrbaren Untersatz.«
»Stimmt. Aber nur, wenn du deinen Wagen für eine Weile entbehren kannst.«
»Zur Not schon.«
»Das ist super.«
»Und wann musst du ihn haben?«
»Heute noch.«
Sandrine schwieg, und bei Glenda meldete sich ein Herzklopfen. Möglicherweise hatte sie Pech, aber Sandrine hatte sie nur zappeln lassen.
»Wann bist du hier und holst dir den Wagen ab?«
»So schnell wie möglich.«
»Gut, ich warte.«
»Sandrine, du bist ein Schatz.«
»Moment, Moment, nur nicht so schnell. So nett bin ich auch wieder nicht.«
»Was gibt es denn noch?«
»Als Leihgebühr schlage ich vor, dass wir mal wieder einen Mädelabend veranstalten – oder?«
»Immer doch.«
»Versprochen?«
»Großes Ehrenwort.« Glenda atmete auf.
»Dann komm direkt her.«
»Ich fliege, Sandrine, ich fliege …«
***
Es hatte mich umgehauen. Die Welt war für mich in einem dunklen Tunnel versunken, aus dem ich nur langsam wieder auftauchte.
Aber schließlich erwachte ich endgültig. Ich fand auch meinen Tastsinn wieder und stellte zunächst fest, dass ich auf dem Rücken lag und eine harte Unterlage unter mir spürte.
Und noch etwas war zu spüren. Da ging es um meinen Kopf. Ich spürte den Druck dicht oberhalb des Nackens, und das war kein Vergnügen. Der Druck teilte sich in verschiedene Zonen auf, und so wurde alles an und in meinem Kopf bedient.
Das war nicht gut.
Das tat mir auch nicht gut.
Und so blieb ich erst mal auf dem Rücken liegen und ließ alles auf mich zukommen. Ich wollte mich nicht gehen lassen, ich wollte hart bleiben, aber es fiel mir schwer, etwas zu unternehmen. Ich musste erst nachdenken und konnte mir damit auch Zeit lassen.
Es war zwar nicht einfach, sich zu entspannen, und ich dachte nicht mehr daran, was noch passieren konnte. Ich blieb weiterhin auf dem Rücken liegen und versuchte, an nichts Negatives zu denken.
Es war fast eine Meditation, in die ich gefallen war. Suko hätte seinen Spaß daran gehabt, mich in diesem Zustand zu sehen. Ich hoffte, dass es mir half und ich schneller wieder in Form kam.
Das klappte. Ich lag
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