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1786 - Katzenhölle

1786 - Katzenhölle

Titel: 1786 - Katzenhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Perkins war ihrer Freundin Sandrine dankbar, dass sie ihr ihren Smart geliehen hatte.
    Ihr Ziel hieß Chesham. Es lag etwas außerhalb des Molochs London, der von der M25 umgeben wurde. Glenda hatte sich zwar dort oben noch nicht aufgehalten, aber sie konnte sich in diesem Fall auf das Navi auf dem Armaturenbrett verlassen.
    Sie fuhr in nördliche Richtung und war froh, dass der Verkehr nachließ. So konnte sie schneller fahren.
    Wohin sie musste, das wusste sie auch, denn sie hatte es aus den Unterlagen. Glenda war bekannt, wo die Leichen gefunden worden waren. Nicht in Chesham, sondern in der Nähe der Stadt, in der es noch die Einsamkeit gab.
    John hatte zudem von einem Hof erzählt, und genau den wollte sie suchen.
    Einen Vorteil brachte die Jahreszeit mit sich. Es war hell, und das gefiel Glenda. So musste sie nicht mit Licht fahren und kam gut durch. Getankt hatte sie auch, und sie überlegte immer wieder, ob sie versuchen sollte, John Sinclair über sein Mobiltelefon zu erreichen. Den Gedanken verwarf sie aber. Es hätte zu viele Fragen gegeben, und dann hätte sie sich Ausreden einfallen lassen müssen.
    Der Tag war wärmer geworden. Das machte sich auch an seinem Ende bemerkbar. Glenda fuhr mit offenem Fenster. Sie wollte die Luft nach innen lassen. Auf dem Himmel zeigten sich Wolkenfelder. Sie waren flach gedrückt und bildeten eine breite Fläche, die wie eine graue Decke aussah.
    Glenda fragte sich einige Male, warum sie überhaupt losgefahren war. Sie kam sich etwas lächerlich vor und hoffte, nicht von John ausgelacht zu werden.
    Das war die eine Seite. Es gab noch eine andere, und die durfte Glenda auf keinen Fall vergessen. Es war durchaus möglich, dass John wieder in ein Wespennest gestochen hatte. Nein, sie glaubte sogar fest daran, denn wenn es etwas gab, auf das John Sinclair ansprang, dann wurde fast immer ein Fall daraus.
    Und das würde auch in diesem Fall so sein. Glenda konnte sich nichts anderes vorstellen. Sollte es diesmal anders sein, dann hatte sie eben ihren guten Willen gezeigt.
    Sie wusste nicht genau, wo der Hof lag. Irgendwelche Hinweise gab es auch nicht, da musste sich Glenda schon auf ihr Glück verlassen, und auch auf das Navi, das ihr genaues Ziel auch nicht anzeigen würde, aber immerhin die Nähe.
    Sie fuhr. Der Tag ging allmählich zu Ende und nahm ein anderes Gesicht an. Ende Juli wurde es schon früher dunkel, das nahm Glenda auch jetzt wahr.
    Sie fuhr in diesen leichten Wechsel hinein und verließ sich auf das Licht der Scheinwerfer.
    Und dann lächelte sie, denn sie hatte ein Hinweisschild gesehen, auf dem Chesham stand. Sie atmete tief durch. Jetzt war sie endgültig sicher, dass sie es schaffen würde.
    Glenda fuhr nicht bis in den Ort hinein. Am Rand hielt sie an, stieg aus und ging die wenigen Meter bis zu einem Café mit einer Außengastronomie. Auf dem Platz vor dem Café standen einige Tische, die von Stühlen umgeben waren. Es gab keinen Tisch, der nicht besetzt gewesen wäre.
    Glenda suchte sich einen Tisch aus, an dem zwei junge Frauen und ein Mann saßen. Die beiden Frauen schauten ihr entgegen. Vor ihnen standen zwei leere Eisbecher. Der Mann aß noch von seinem Eis. Für Glenda hatte er keinen Blick.
    Sie grüßte freundlich und bekam zu hören, dass der Stuhl am Tisch noch nicht reserviert war.
    »Danke, aber ich möchte mich nicht setzen, ich bin auch gleich wieder weg.«
    »Aha.«
    Glenda beugte sich etwas vor. »Ich bin auf der Suche nach einem Hof, der hier in der Nähe sein soll. Dabei weiß ich nicht, ob er bewirtschaftet wird, aber ich habe gehört, dass es auf dem Hof Katzen geben soll.«
    Die beiden jungen Frauen schauten sich an. Eine Antwort allerdings gab der Eisesser. Er nickte und schob seinen Hut ein wenig nach hinten.
    »Den Hof kenne ich.«
    »Und?«
    Er wischte über seine Lippen. Nickte dann und runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht so recht, was ich dazu sagen soll, das ist schon ein eigenartiger Hof.«
    »Warum?«
    »Weil er praktisch leer steht.«
    »Ach, Sie haben dort niemanden gesehen?«
    »Kann man nicht sagen. Da habe ich mal eine Frau gesehen, und ich sah auch Katzen.« Er wechselte das Thema. »Sind Sie wegen der beiden Toten hier?«
    »Welche Toten?« Glenda tat ahnungslos.
    »Die man hier in der Nähe gefunden hat. Nicht weit von diesem Hof entfernt.«
    Glenda lächelte und schüttelte zugleich den Kopf. »Welch einen Zusammenhang gibt es denn da?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Hat die Polizei nicht versucht, die Morde

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