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1786 - Katzenhölle

1786 - Katzenhölle

Titel: 1786 - Katzenhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lampe.
    Zwischen zwei Fingern geklemmt zog ich sie behutsam höher. Sie glitt der Öffnung entgegen, lag dann frei, und Ansur hatte noch immer nichts gesehen.
    Ich kannte ihn nicht, ich wollte ihn aber sehen, und das war in den nächsten Sekunden kein Problem.
    Ich schaltete die Leuchte an, deren Strahl recht hell war. Ich hielt sie auch schräg nach oben gerichtet, denn so hoffte ich, das Ziel zu treffen.
    Der Strahl war da – und traf!
    ***
    Ja, ich hatte gut gezielt. Der helle Schein riss das Gesicht des Ägypters aus der Dunkelheit, und jetzt endlich konnte ich ihn sehen und erkannte, dass es tatsächlich der Mann war, dem ich schon mal begegnet war. Nur sah ich ihn diesmal genauer, und es konnte auch sein, dass er sich verändert hatte.
    Er sah aus wie ein Mann aus dem Mittelmeerraum. Eine dunklere Haut, auch dunkle Augen. Haare, die ebenfalls dunkel waren und ein Gesicht, das einem alten, aber auch einem jüngeren Menschen gehören konnte, so genau war das nicht zu bestimmen.
    Er schaute nach unten, ich starrte nach oben. Das Licht war auf ihn gerichtet, und es erhellte auch noch einiges von der näheren Umgebung, und zwar so viel, dass ich einige der Katzen erkannte, die lauerten, um ihren Chef zu beschützen. Das konnte man so sehen.
    Es war gut, dass ich ihn sah und auch erkannt hatte, dass ein normaler Mensch vor mir stand. Das alles brachte mich in eine neue Lage, die sich allerdings änderte, als Ansur anfing zu fluchen. Er wollte offenbar nicht, dass ich ihn so genau sah. Es war irgendwie zu verstehen, aber das kümmerte mich nicht.
    Es war hinderlich, dass ich noch saß. Ob meine Kraft wieder voll vorhanden war, wusste ich nicht, aber ich musste einen Versuch starten.
    Es war nicht einfach, aus meiner Position schwungvoll auf die Beine zu gelangen, ein Tänzer schaffte so etwas perfekt, aber das war ich nun mal nicht. Ich wäre beinahe noch umgekippt, dann aber stand ich fest – und Ansur gegenüber, der kleiner war als ich.
    Jetzt fühlte ich mich besser. Ich wollte mir Ansur vornehmen. Das schien er zu spüren und handelte entsprechend.
    Er riss seinen Mund auf. Aus seiner Kehle drang ein Laut, der nicht menschlich klang, aber den Katzen etwas sagte, denn sie erwachten aus ihrer Starre und ich sah, dass sie sich auf einen Angriff vorbereiteten …
    ***
    Es waren eine Menge Katzen. Zu viele für mich. Ich bezeichnete mich durchaus als Tierfreund, doch es gab einen Punkt, da hörte auch diese Freundschaft auf, und der Mensch musste dann mehr an sich denken. Das tat ich auch, aber jetzt fehlte mir meine Waffe. Wenn sie mich ansprangen, musste ich sie mir mit den bloßen Händen vom Leibe halten, und das war alles andere als einfach.
    Die Katzen machten es spannend. Sie griffen nicht sofort an. Sie schienen zu wissen, dass die Mittel ihres Gegners, sich zu wehren, begrenzt waren.
    Deshalb ließen sie sich Zeit. Sie bewegten sich langsam. Ich hatte den Eindruck, dass sie auf Samtpfoten gingen. Sie schlichen, aber keine ihrer Bewegungen war eckig. Alles war gleitend, und ich war fasziniert davon.
    Ich verfolgte sie mit dem Strahl meiner Lampe, was mich auch nicht weiterbrachte. Ich konnte zumindest sehen, was sie taten.
    Und dann gab es da noch Ansur.
    Der Ägypter hatte sich ein wenig zurückgezogen. Er war jetzt der Mann im Hintergrund, was nicht besagte, dass er nichts tat. Man konnte ihn als einen Dirigenten bezeichnen, der seine Musiker voll ihm Griff hatte. In diesem Fall waren es die Katzen, die allerdings nicht miauten.
    Er stand im Hintergrund. Hin und wieder gab er seine Befehle. Er dirigierte auch mit den Händen, und die Tiere gehorchten ihm. Sie hatten eine breite Front gebildet und kamen auf mich zu. Wenn ich nach vorn schaute, dann sah ich in ihre Gesichter – und natürlich auch in die Augen, die allesamt faszinierend waren und in allen Farben schillerten.
    Es waren Katzen. Aber sie waren auch verschieden. Manche größer als die anderen, es gab auch kleinere und sie unterschieden sich auch vom Aussehen her.
    Einige waren gemustert. Ihr Fell zeigte die Farben schwarz und weiß.
    Es gab auch rote oder eine pechschwarze, und sie alle kamen mir nicht eben freundlich vor.
    Sie würden mich angreifen. Sie mussten nur noch näher an mich heran kommen, sich dann auf mich stürzen, und gegen diese Masse an Tieren hatte ich keine Chance. Ich würde sie mir nicht vom Leibe halten können, das war unmöglich.
    Wie konnte ich sie stoppen?
    Ich persönlich nicht, denn auf mich hörten sie nicht. Ich

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