1789 - Programm Lebenshilfe
denn ihre Systeme zeigen keine Störungen oder gar Ausfallerscheinungen. Ich hoffe natürlich, daß das so bleibt."
„Mir spukt seit ein paar Tagen eine Idee im Kopf herum", sagte Perry Rhodan. „Wir alle tappen ja im dunkeln bei der Frage, wer oder was Gomasch Endredde sein könnte. Wenn ich diese riesige Menge an Biomasse sehe und mir vorstelle, welches geistige Potential in ihr stecken könnte, dann fällt es mir nicht schwer, darin Gomasch Endredde zu vermuten."
„Daran habe ich auch schon gedacht", gab Robert Gruener zu.
„Die einzelnen Kelche", meinte Ouens Manor, der für die Energieversorgung des Arbeitsplatzes verantwortlich war, „stehen über die Leitungen in Verbindung. Ich sehe das so, daß hier 3000 Lebewesen existieren, die nicht nur mental miteinander verkehren können. Sie stehen auch in einem direkten Kontakt. Und das schon seit einer kleinen Ewigkeit. Man müßte eine solche Leitung öffnen und nachsehen, was darin ist."
„Den Teufel werden wir tun", widersetzte sich Rhodan. „Wir haben schon einmal gesehen, was passiert, wenn man voreilig etwas anstellt. Dadurch ist Tréogen freigesetzt worden. Aus dem Fehler haben wir gelernt."
„Und was sind dann die Klumpen aus den übergelaufenen Kelchen?" fragte der Vater der Androgynen.
„Ungezogene Kinder", lästerte Ouens Manor, „die das Elternhaus verlassen haben. Aber sie wurden bestraft, denn sie können nun nicht mehr zurück."
Die Androgynen strömten nun auseinander, um in möglichst kurzer Zeit einmal das ganze Feld abzusuchen. Von allen Klumpen der Biomasse wurden Bilder angefertigt und sofort übertragen.
Robert Gruener zeichnete alles auf und übermittelte sämtliche Daten an den wissenschaftlichen Syntron der CIMARRON.
Zunächst verlief alles ganz harmlos und ohne Zwischenfälle.
Dann entdeckte man in einigen großen Klumpen der Biomasse dunkle Flecken. Die Umrisse ließen sich nicht genau feststellen, aber die Flecken hatten etwa die Größe eines Menschen.
Perry Rhodan schüttelte sich bei dem Gedanken, es könnte sich um Reginald Bull oder dessen Überreste handeln. Da die Androgyn-Roboter aber über zwanzig solcher dunkler Flecken entdeckten, verwarf er den Gedanken wieder.
Oder war es so, daß die Biomasse noch andere Lebewesen verschlungen hatte?
Über zwei Stunden konnten sich die Roboter ungehindert bewegen. Sie lie ferten viele Daten, aber sie bestätigten eigentlich nur das, was man sowieso schon wußte.
Dann stieß Robert Gruener einen Pfiff aus.
„Der mentale Strahlungspegel steigt plötzlich an", berichtete er. „Was kann das bedeuten?"
Da die Androgynen nichts Besonderes meldeten, tappten sie weiter im dunkeln. Auch die optische Beobachtung ließ keine Veränderung erkennen.
Der erhöhte Pegel hielt mehrere Minuten an. Dann sank er wieder auf den ursprünglichen Wert zurück.
„Wir können mit der zweiten Phase beginnen", schlug Robert Gruener vor.
Damit war die Untersuchung der Biomasse durch die Androgyn-Roboter gemeint. Deren Struktur sollte ja ebenfalls erforscht werden.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich keiner der Roboter näher als zehn Meter an die ausgelaufenen Klumpen oder an die Kelche selbst gewagt.
Vorsichtig dirigierte Robert Gruener seine Roboter. Aber bevor die ersten Proben eingesammelt oder gar analysiert werden konnten, passierte etwas Unglaubliches.
Plötzlich schnellte der Pegel der Mentalstrahlung extrem in die Höhe. Perry Rhodan spürte ihn einen Moment sogar selbst; in ihm erwachte der Wunsch, sich in die Nähe der Kelche zu begeben.
Einige Dutzend der normalerweise reglosen Klumpen gerieten in Bewegung. Es war unschwer zu erkennen, daß einzelne Androgynen regelrecht eingekreist wurden. Die Bewegungen wurden schneller.
Keine Minute später waren die zehn Roboter von der Biomasse eingeschlossen worden.
Die Funkverbindungen brachen ausnahmslos ab. Die Bildschirme der Direktübertragung erloschen.
Und Robert Gruener stieß einen gellenden Wutschrei aus.
*
Perry Rhodan stellte Funkkontakt zu Myles Kantor her, um ihn über den Zwischenfall zu informieren. Aber der Wissenschaftler konnte dazu wenig sagen.
Er riet Rhodan jedoch, die anderen Androgyn-Roboter in die Ebene der Kelche zu schicken. Die sollten dort genauer feststellen, was wirklich geschehen war.
Dann gab Myles Kantor einen ersten Zwischenbericht ab.
„Wir haben uns gründlich mit dem konservierten Leichnam im Zentrum der Genetischen Fabrik befaßt. Unsere bisherigen Kenntnisse oder Vermutungen
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