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179 - Der rote Tod

179 - Der rote Tod

Titel: 179 - Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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magischen Rings traf den roten Egel. Es zischte, und Derek Lonnen stieß einen markerschütternden Schrei aus.
    Vermutlich versuchte sich der Schleim an ihm festzukrallen, und das tat ihm weh. Er bäumte sich auf. Für kurze Zeit war er stark, doch er hatte gegen Mr. Silvers Kraft keine Chance.
    Travis Cameron und Dr. Shimkus wichen zurück.
    Ich drückte fester zu, damit das Zellenwesen von dem Mann abließ. Lonnen schrie noch lauter. Schweiß bedeckte seine Stirn. Schmerz und Todesangst verzerrten sein Gesicht.
    »Es ist gleich vorbei!« sagte Mr. Silver. »Gleich haben Sie es überstanden, Lonnen!«
    Tatsächlich ließ der Schleim im nächsten Augenblick von Derek Lonnen ab. Ein Teil davon war unter der Einwirkung meines magischen Rings verdampft.
    Der Rest kroch über das Laken. Ich stieß mit dem Ring immer wieder zu, verfehlte das kleine Biest jedoch immer wieder.
    Es klatschte auf den Kunststoffboden und rutschte unter das Bett, Mr. Silver hielt Derek Lonnen weiter fest. Der Mann kam langsam, zur Ruhe.
    Ich ließ mich auf die Knie fallen, um mir den schleimigen Egel zu holen. Er veränderte seine Form, wurde kreisrund und flach wie ein hauchdünner Pfannkuchen.
    Ich streckte mich, um ihn mit dem Ring zu erreichen, da schwebte er hoch, als gäbe es für ihn keine Schwerkraft.
    »Mr. Ballard!« rief Travis Cameron. »Es ist hier!«
    Ich zog mich zurück und sprang auf. Wie eine kleine rote Sonne stand das Wesen in der Luft. Ein Gesicht bildete sich im Kreis. Grausame Augen starrten uns an, und als sich der dünnlippige Mund öffnete, kamen viele spitze Zähne zum Vorschein.
    Von der Seite betrachtet, war die Horrorfratze nur einen Millimeter dick. Der Kreis hatte einen Durchmesser von schätzungsweise 25 Zentimetern.
    Er griff an!
    Sein Ziel war Dr. Shimkus!
    Mr. Silver sah es und ließ sofort Derek Lonnen los. Es war nicht mehr nötig, ihn festzuhalten.
    Er war vom Horroregel befreit und so entkräftet, daß er mit geschlossenen Augen flach atmend im Bett lag.
    Mr. Silver handelte gedankenschnell. Er stürzte sich auf den Mediziner und riß ihn zur Seite.
    Der rote Lappen flog am Leiter des Krankenhauses vorbei und klatschte gegen die Wand. Sofort war ich zur Stelle. Ich stach mit meinem magischen Ring in das Zentrum des roten Kreises, und die hauchdünne Fratze erschlaffte.
    Sie rann an der Wand ab und löste sich mehr und mehr auf, bis schließlich nichts mehr davon übrig war.
    Ich spürte, wie die Spannung in mir nachließ. So also war dem schleimigen Feind beizukommen. Wir hatten Derek Lonnen helfen können. Nun mußten wir Ray Thompson von diesem gefährlichen Wesen befreien.
    Mr. Silver ließ Dr. Shimkus los.
    »Alles in Ordnung, Doc?« erkundigte sich der Ex-Dämon.
    »Ja, vielen Dank«, antwortete der Arzt heiser. Er strich sich nervös über die Glatze. »Das war… Meine Güte, so etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt.«
    »Das glaube ich Ihnen«, sagte der Hüne. »Sind Sie in der Lage, sich Lonnen anzusehen?«
    Dr. Shimkus nickte. Mit steifen Schritten begab er sich zu Derek Lonnens Bett, um den Patienten zu untersuchen.
    Indessen wandten wir uns dem anderen Mann zu. »Und nun zu Ihnen«, sagte ich.
    Angst glitzerte in Thompsons Augen. Er hatte gesehen, wie es seinem Freund und Nachbarn ergangen war, und schien sich nicht auf die gleiche Weise behandeln lassen zu wollen.
    Die Angst ist eine Triebfeder, die man nicht unterschätzen darf. Sie kann Menschen für kurze Zeit weit über sich hinauswachsen lassen.
    Was Ray Thompson erlebt hatte, verlieh ihm die Kraft, sich die Infusionsnadel aus dem Arm zu reißen und aus dem Bett zu springen.
    Er streckte uns abwehrend die Hände entgegen und schüttelte den Kopf. »Nicht mit mir! Das lasse ich mit mir nicht machen!«
    »Wir wollen Ihnen doch nur helfen!« sagte ich eindringlich.
    »Ich habe gehört, wie Derek geschrien hat! Es hat ihn fast umgebracht!«
    »Seien Sie vernünftig«, sagte ich zu ihm. »Es ist besser, einen kurzen Schmerz zu ertragen, als an diesem Wesen, das an Ihrem Daumen hängt, zugrunde zu gehen.«
    Es war dem Mann egal, was ich sagte. Er wußte nur eines: daß er sich von mir nicht behandeln lassen würde. Sein Blick richtete sich auf die Tür.
    Er wollte türmen! Wie lange würde ihm die Angst so viel Kraft verleihen? Travis Cameron stellte sich ihm in den Weg. Er versuchte Thompson festzuhalten, doch dieser stieß ihn gegen die Wand und riß im nächsten Moment die Tür auf.
    »Thompson, bleiben Sie hier!« rief

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