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1790 - Erst Feuer, dann Asche

1790 - Erst Feuer, dann Asche

Titel: 1790 - Erst Feuer, dann Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich überhaupt blicken ließ. Er befand sich allein in der Kirche, das war ihm klar, da brauchte er nicht weiter nachzuschauen und auch nicht in die Kirche hineinzugehen. Wieder rausgehen wollte er auch nicht. Er hatte die Verantwortung und wollte sich in der Kirche umschauen. Alles musste seine Richtigkeit haben.
    Das hatte es nicht.
    Er war noch keine fünf Schritte weit gekommen, als er etwas sah, das bei ihm ein Alarmsignal auslöste. An der Wand rechts neben dem Altar hatten die Bilder eines Kreuzwegs gehangen. Wunderschöne Gemälde mit den entsprechenden Motiven. Sie hingen nicht mehr dort. Jemand hatte sie abgerissen und zu Boden geworfen. Drei dieser Motivbilder lagen dort.
    Baxter schluckte.
    Er wurde bleich.
    Plötzlich wusste er, dass noch jemand in der Kirche war. Er dachte an die Gestalt, die er gesehen hatte. Die musste die Kirche betreten haben und hatte dieses Chaos hinterlassen.
    Er unterdrückte einige Flüche, weil er an einem Ort wie diesem nicht fluchen wollte. Aber es trieb ihn weiter, und er glaubte fest daran, dass er noch mehr Chaos vorfinden würde.
    Genau das stimmte.
    Er befand sich nicht im Haupt- oder Mittelgang, sondern in einem an der Seite. Und hier gab es auch einen kleinen Altar, vor dem zwei schmale Bänke standen.
    Das war mal so gewesen. Jetzt standen die Bänke nicht mehr dort. Sie lagen, denn sie waren umgekippt worden, und das bestimmt nicht durch einen Windstoß.
    An der Wand befanden sich Fenster. Wie gesagt, sie waren recht klein, deshalb hielt sich die Lichtmenge auch in Grenzen. Aber er war doch in der Lage, genug zu sehen und erkannte, dass sich jemand am Altar zu schaffen gemacht hatte.
    Das Kreuz war zu Boden geschleudert worden. Es stand nicht mehr an seiner Stelle und war auch nicht zu sehen. Baxter ging davon aus, dass es hinter dem Altar lag.
    Vor dem Altar lagen die Blumen, auch Kerzen und zwei Heiligenbilder, auf denen herumgetrampelt worden war. Hier musste jemand seinen Hass ausgetobt haben.
    Aber wo steckte er?
    Der Küster ging davon aus, dass es die Gestalt gewesen sein musste, die er gesehen hatte. Sie hatte auch den Weg hierher eingeschlagen, und er kam von dem Gedanken ab, dass es Vampiren nicht möglich war, eine Kirche zu betreten. Aber es musste nicht unbedingt ein Vampir gewesen sein. Da hätte es sich auch um einen Menschen handeln können.
    Er wartete.
    Er lauschte vor allen Dingen. Ihm war es wichtig, fremde Geräusche zu hören, dann hatte er zumindest einen Anhaltspunkt, aber da war auch nichts zu hören. In der Kirche blieb es still.
    Er machte sich daran, die Kirche zu durchsuchen. Er wollte sich das Mittelschiff vornehmen, sich den großen Altar anschauen, ob dieser auch entweiht worden war, aber dazu kam er nicht.
    Er hörte ein Kichern.
    Links von ihm war es aufgeklungen. Er drehte den Kopf. Dort standen drei dicke Säulen. Das Kichern musste hinter einer der Säulen aufgeklungen sein.
    Es stimmte.
    Denn plötzlich sah er seitlich der Säule die Bewegung, und dann tauchte die Person auf, die bisher hinter der Säule gelauert hatte.
    Es war eine Frau!
    ***
    Jerome Baxter atmete tief durch und pfiff dabei. Er schaute genauer hin und stellte fest, dass es die Person war, die er schon mal gesehen hatte und deretwegen er hier war.
    Die Frau kam nicht weiter auf ihn zu. Sie blieb neben der Säule stehen und berührte sie mit ihrer Seite, als wollte sie von ihr einen besonderen Schutz bekommen.
    Baxter hätte sich eine Taschenlampe gewünscht, um sie anzuleuchten, die aber trug er nicht bei sich, und so musste er sich mit dem einfallenden Licht begnügen.
    Wenn ihn nicht alles täuschte, war die Person noch recht jung. Das Haar war dunkel, vielleicht auch leicht rötlich und hatte einen Mittelscheitel. Rechts und links hing es in Wellen am Kopf herab und wuchs bis über die Ohren. Das Gesicht zeigte eine helle Haut und war nicht mal unhübsch. Bekleidet war die Gestalt mit einem dünnen Pullover und einer Hose, deren Beine ausgestellt waren.
    Ob es sich bei ihr um eine Blutsaugerin handelte, war nicht zu sehen, denn sie hielt den Mund geschlossen.
    Jerome Baxter nickte ihr zu.
    »Hast du das Chaos am Altar hinterlassen?«
    Sie grinste nur.
    Für Baxter stand fest, dass sie es getan hatte. Man hatte ihn also gefunden, und man wusste, was er der anderen Seite angetan hatte.
    »Was willst du hier?«
    »Mich umschauen.«
    Diesmal war die Antwort recht schnell erfolgt. Nur konnte er sie nicht richtig glauben.
    »Nur umschauen?«
    »Ja …«
    »Und

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