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1790 - Erst Feuer, dann Asche

1790 - Erst Feuer, dann Asche

Titel: 1790 - Erst Feuer, dann Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zeit ging auch vorbei.
    Gespannt war ich auf den Küster. Ich hatte schon viele dieser verschrobenen Typen erlebt, war aber mit ihnen immer ganz gut ausgekommen.
    Die ersten Häuser waren bereits zu sehen, als ich mich entschloss, die Straße zu verlassen.
    Ich lenkte den Wagen in eine schmale Abfahrt, die in eine enge Kurve führte. Der Rest war Routine. Auch das Finden der Kirche, denn direkt neben ihr sollte der Küster wohnen, der vier Vampire zur Hölle geschickt hatte. Vor einem solchen Menschen konnte man schon Respekt haben.
    Croom war kein enger Ort. Man hatte genügend Platz zwischen den Häusern gelassen. So konnten sich die meisten Menschen an Gärten und recht großen Grundstücken erfreuen. Selbst die Straßen waren breit, und natürlich gab es auch viele Parkplätze, die für uns nicht wichtig waren, denn wir wollten sofort zur Kirche fahren, die nicht zu übersehen war.
    Fremde fielen auf. So wurde unser Wagen oft mit verwunderten Blicken bedacht. Das machte uns nichts aus. Den Weg zur Kirche fanden wir und die Straße wechselte das Pflaster. Sie wurde weniger glatt. An einem Schild war zu lesen, dass sich nahe der Kirche auch ein Friedhof befand.
    »Kennst du den Friedhof?«, fragte ich nach hinten.
    »Nein, Sinclair. Ich habe noch nicht auf ihm gelegen.«
    Curtis fing an zu lachen. Er wandte sich an Bill. »Stellt der immer so blöde Fragen?«
    »Wieso war die Frage blöd?«
    »Als ob ich den kennen würde.«
    »Friedhöfe können auch für Vampire interessant sein. So dumm war die Frage nicht.«
    »Für mich schon.«
    »Dein Problem.«
    Sean Curtis hielt den Mund. Er hatte eingesehen, dass er gegen Bill nicht ankam. Ich war auch froh, dass ich die Streitenden nicht mehr hörte, und bog dann in einen Weg ein, der zur Kirche führte. Rechts und links wuchs Gras. Bäume gab es nicht zu sehen, die wuchsen weiter oben und in der Nähe des Friedhofs oder auch auf ihm.
    Nicht weit von der Kirche entfernt hielt ich an. Wir stiegen aus, und nachdem die Türen zugefallen waren, wurde es wieder still. Abgesehen von einem Vogelgezwitscher war nichts zu hören.
    Sean Curtis stemmte seine Hände in die Hüften. »So, wir sind da. Jetzt bin ich gespannt, ob er zu Hause ist. Ich habe es ihm geraten.«
    »Gut«, sagte Bill und deutete auf ein kleines Haus im Schatten der Kirche. »Ist es das?«
    »Klar.«
    »Gut, dann lass uns hingehen.«
    Wir ließen Curtis den Vortritt und auch etwas Abstand zwischen uns. Bill fragte: »Na, wie fühlst du dich?«
    »Es ging mir schon mal besser.«
    »Du meinst ihn?«
    »Auch, Bill. Das ist ein wirklich seltsamer Typ. So wie er benimmt man sich nicht.«
    »Ich glaube, dass er unsicher ist und Angst vor der eigenen Courage hat.«
    »Kann auch sein.«
    Wir hatten mittlerweile das Haus erreicht. Sein Gestein hatte im Laufe der Zeit einen grünen Schimmer angenommen, was dieser Umgebung entsprach.
    Curtis hatte schon geklingelt. Es kam niemand, um zu öffnen.
    Das ärgerte den Reporter. »Er hätte sich längst melden können.«
    »Er ist nicht zu Hause«, sagte Bill.
    »Mist, weiß ich auch.« Fast hätte er gegen die Tür getreten, riss aber seinen Fuß zurück. »Dabei habe ich ihm gesagt, dass er im Haus bleiben soll.«
    »Er kommt bestimmt wieder«, meinte Bill.
    Ich rückte mit einem anderen Vorschlag heraus. »Vielleicht sollten wir mal woanders nachschauen. In der Kirche, zum Beispiel. Der Mann ist schließlich Küster.«
    Dagegen hatten die beiden nichts. Bill grinste sogar breit, denn ich hatte Curtis den Wind aus den Segeln genommen und war ebenso gespannt wie Bill und Curtis, was uns wohl in der Kirche erwartete.
    Hoffentlich keine Toten …
    ***
    Dem Küster war klar, dass die Unperson nicht geblufft hatte. Sie wollte sein Blut, sie brauchte es, um existieren zu können, und sie war bereit, jedes Risiko einzugehen. Und in einer Kirche zu liegen und sein Blut zu verlieren war auch mal etwas Neues.
    Sie musste die Distanz verkürzen und schlich auf Baxter zu. Der wich aus, er brauchte Platz, und er brauchte eine Gelegenheit, um seine Nägel hervorzuholen.
    »Du kannst mir nicht entkommen!«, zischte sie. »Ich bin besser als du. Ich hole dich schon.« Sie grinste wieder – und stieß sich ab. Es war ein schneller, ein überraschender Sprung, dem Baxter nicht ausweichen konnte. Er drehte sich zwar noch zur Seite, aber ein Teil des anderen Körpers erwischte ihn, sodass er ins Taumeln geriet, gegen das Ende einer harten Sitzbank prallte und praktisch in die Bankreihe

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