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1791 - Die Brut

Titel: 1791 - Die Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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komplexe Gedankengang in seinen Hirnwindungen ausbreitete. Gleichzeitig starrte er auf den Hoppelgalopp, mit dem die Kreaturen sich ihrem Ziel näherten.
    Von einem Augenblick auf den anderen vergaß er alle theoretischen Erwägungen. Die Kreaturen waren jetzt nur noch drei Meter von ihm entfernt und kamen rasch näher.
    Gonkers bückte sich und packte seine kümmerliche improvisierte Waffe. Aus den Augenwinkeln heraus konnte er sehen, wie es ihm seine Kameraden gleichtaten. Da war die erste Bestie auch schon heran.
    Gonkers schwang das Metallstück und schlug zu.
    Er traf den insektoiden Kopf des Angreifers; ein dumpfer, hallender Ton war zu hören, dann brach mit einem Knirschen eine der Mandibeln und baumelte nutzlos am Kopf. Der Mund der Chimäre öffnete sich, ein Zischen war zu hören; über die großen Facettenaugen schienen irisierende Schleier zu laufen.
    Ein weiterer Hieb, diesmal besser gezielt, hart und genau auf den Halsansatz.
    Diese Kreaturen des Schreckens waren, bei aller Häßlichkeit, jämmerlich schlecht konzipiert.
    Ihre Körper wirkten wie zusammengestückelt, in rasender Eile als Notbehelf improvisiert.
    Der Kopf brach einfach vom Rumpf ab und kollerte über den Boden. Dennoch schoß der rechte Arm der Chimäre nach vorn, traf den Körper von Dino Gonkers - und drang scheinbar ohne jeden Widerstand ein.
    Es tat nicht weh ...
    Der Arm sah aus wie die Gliedmaßen der Hamamesch: Er war anderthalb Meter lang und endete in einer vierfingrigen Hand. Die Glieder dieses Armes und dieser Hand wirkten widerstandsfähig und beweglich, als seien sie aus Vario-Metall gegossen.
    Und sie drangen in den Körper von Dino Gonkers ein, mit nicht mehr Aufwand und Widerstand, als dieser hätte aufwenden müssen, um seine Hand in ein Becken voll Wasser zu stecken.
    Es war ein Gefühl, wie es scheußlicher, fremder und überraschender kaum vorstellbar war.
    Gonkers konnte die Fingerfortsätze im Inneren seines Körpers spüren, wie sie Därme, Zwerchfell und Leber betasteten. Und dann griff, buchstäblich, etwas Kaltes nach seinem Herzen.
    Gonkers stieß einen lauten Schrei aus, der so viel Grauen und Angst enthielt, wie er nur ausdrücken konnte. Es gab nichts, was er tun konnte. Dieses Gefühl aus dem Inneren seines Körpers heraus war so fremd und damit so stark, daß es alle anderen Empfindungen überlagerte und ihn steif vor Schreck werden ließ.
    Sein Herz begann zu zucken und zu zappeln, als wolle es sich freistrampeln aus dem Zugriff, und dieser Griff war noch nicht einmal sonderlich hart.
    Dinos Augen weiteten sich in einem Ausdruck fassungslosen Entsetzens; das Gefühl aus seinem Inneren und der nicht minder gräßliche Anblick des kopflosen Torsos vor ihm erfüllten ihn.
    Und dann kippte die Chimäre langsam zur Seite. Die Hand glitt, ohne Schmerzen zu bereiten oder eine Verletzung zu hinterlassen, aus dem Körper des Galaktikers heraus und lag einen Herzschlag später schlaff und reglos wie die gesamte Bestie auf dem grasbestandenen Boden.
    Dino Gonkers stieß einen dumpfen Laut aus. Er brauchte Zeit, um wieder zu sich zu kommen, seine Selbstwahrnehmung und die Wahrnehmung seiner Umgebung neu zu organisieren.
    Das erste, was ihm bewußt gewahr wurde, war ein gellender Schrei, so hoch und schrill, daß er kaum glauben konnte, daß Fink Petticul diesen Schrei ausgestoßen hatte.
    Zwei Kreaturen hatten Petticul gepackt. Sie hielten ihn an den Schultergelenken fest - unter der Haut und der Muskulatur -, und sie zerrten ihn erbarmungslos mit sich.
    Petticul schrie, brachte es aber nicht fertig, sich zu wehren.
    Derweil streckte Fherrl Checkert eine weitere Kreatur mit einem Griff nieder, der vermutlich aus dem Repertoire des Dagor stammte; etwas knackte dabei laut, und der Körper des Angreifers wurde schlaff.
    War das wirklich so einfach? Gonkers konnte es kaum glauben.
    Er fuhr herum. Es wurde Zeit, etwas für Petticul zu tun, dessen panikschrilles Gebrüll durch die halbzerfallenen Gebäude schallte.
    Gonkers konnte seinen Bordgefährten sehen, wie er schwankend nach vorn torkelte. Dann, in der Zeit eines Lidschlages, waren sie verschwunden - zwei Tréogenähnliche und ihre lebende Beute, Fink Petticul.
     
    6.
     
    „Es müssen innere Verletzungen sein", sagte Dino Gonkers leise. „Äußerlich hat er nur eine winzige Schramme abbekommen, als er gestolpert und gestürzt ist. Diese Schramme ist kaum noch zu sehen, so schnell ist sie abgeheilt, wahrscheinlich wegen des Zellaktivators."
    „Dann können ihm

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