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1791 - Im Dorf der Verdammten

1791 - Im Dorf der Verdammten

Titel: 1791 - Im Dorf der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dunkel wurde.
    Gasthäuser gab es, und wir nahmen das erste hinter dem Kreisverkehr auf der linken Seite. Platz zum Parken war genug vorhanden. Bill ließ den Leihwagen ausrollen und stoppte ihn dann in Höhe des Eingangs.
    »Das war’s«, sagte er beim Aussteigen.
    »Hoffentlich.«
    »Keine Sorge, hier wirst du schon die nötige Ruhe finden.«
    »Mal schauen.«
    Nach dieser Antwort wuchs meine Skepsis, denn soeben verließen vier Männer die Gaststätte, und sie sahen nicht aus, als wären sie unsere Freunde …
    ***
    Beide blieben wir stehen. Er war besser, wenn wir nicht weitergingen und erst mal abwarteten.
    Unsere Blicke trafen sich. Wir kannten uns nicht, wir hatten uns auch nichts getan. Wir hätten uns normal gegenüberstehen müssen, aber das war nicht der Fall. Die vier Männer oder die Gäste hatten bisher kein Wort gesprochen. Sie schauten uns an, und ihre Blicke waren nicht eben feindselig, aber irgendwie anders.
    Das merkte auch Bill. Er meinte: »Komisch.«
    »Ja, finde ich auch.«
    »Mehr sagst du nicht?«
    »Ich frage mich, ob sich so normale Gäste benehmen, wenn sie aus der Kneipe kommen.«
    Bill nickte. »Wir können sie ja fragen. Außerdem müssen sie Platz machen, wenn wir eintreten wollen. Ich übernehme das.«
    »Wie du willst.«
    Bill ging noch zwei Schritte auf die Männer zu und sagte, während er lächelte: »He, ihr seht aus, als wäre jemand Wichtiges gestorben. Ist das der Fall oder habe ich unrecht?«
    Die Männer schauten sich an. Keiner gab einen Kommentar ab. Sie wirkten nach wie vor verschlossen.
    »Oder dürfen wir nicht in dieses Gasthaus? Haben Sie etwas gegen durstige Fremde?«
    »Nein.«
    Bill lächelte. »Dann ist es ja gut.« Er wollte gehen, aber eine Stimme hielt ihn auf.
    »Nichts ist gut.«
    Bill blieb, wo er war. »Und was soll das bedeuten?«
    Der Sprecher lachte. »Es gibt hier nichts mehr für euch. Sucht euch einen anderen Pub.«
    Damit war alles gesagt, und das bewiesen sie auch, denn jetzt gingen sie vor. Dass wir ihnen im Weg standen, störte sie nicht. Sie drängten uns zur Seite. Jemand zischte uns noch etwas zu, das wir nicht verstanden, dann waren sie an uns vorbei.
    Wir schauten ihnen nach, als sie über den Gehsteig gingen. Und es war der Mann mit der Glatze, der sich noch mal umdrehte und uns einen Blick zuwarf.
    Bill sah mich an, ich ihn. Beide schüttelten wir den Kopf, und Bill fragte: »Verstehst du das?«
    »Nein, aber es scheint nicht normal zu sein, was hier abgelaufen ist.«
    »Genau.« Ich holte kurz Luft. »Oder sollten wir mal wieder Pech haben?«
    »Wie meinst du das?«
    »Dass wir wieder in etwas hineingeraten sind.«
    Bill verdrehte die Augen. »Mal den Teufel nicht an die Wand. Aber möglich ist alles.«
    »Du sagst es.«
    Es brachte uns nicht weiter, wenn wir noch länger vor dem Gasthaus warteten. Deshalb legten wir die paar Schritte bis zum Eingang zurück. Ein etwas komisches Gefühl hatte mich schon erfasst, aber ich hielt mich mit einem Kommentar zurück.
    Bill betrat die Gaststätte als Erster. Er schob sich durch die Tür, ging noch einen Schritt weiter und blieb dann stehen, weil er sich umschauen wollte.
    Ich hatte den Raum soeben betreten, als ich seinen Kommentar hörte.
    »Nichts, John.«
    »Wie meinst du?«
    »Ich sehe hier keinen Menschen. Es gibt keine Gäste und auch keinen, der sie bedient hätte.«
    Damit hatte Bill den Wirt gemeint, der ebenfalls nicht zu sehen war. Wir standen in einem leeren Raum, das war alles. Aber es gibt einen Unterschied zwischen leer und leer. Dieser Schankraum hier war zwar leer, aber man konnte den Eindruck haben, dass er nur für eine kurze Zeit verlassen worden war.
    Auf einem Tisch standen die benutzten und leeren Gläser. Da hatten sicher die vier Gäste gesessen.
    Und der Wirt?
    Von ihm war nichts zu hören und nichts zu sehen. Aber er hatte seinen Arbeitsplatz verlassen, ohne aufzuräumen. Da waren keine Gläser gespült worden. In den meisten, die herumstanden, klebten noch Reste.
    Bill schüttelte den Kopf. »Was ist hier geschehen?«, fragte er mit kratziger Stimme.
    »Keine Ahnung.«
    »Für mich ist es nicht normal, John.«
    »Da hast du recht.«
    »Ein Fall für uns?«
    Ich gab keine Antwort auf seine Frage. Es war auch zu schlimm, und ich wollte es eigentlich nicht wahrhaben. Trotzdem war es möglich, dass uns das Schicksal mal wieder in diesen See hineingeschwemmt hatte, in dem wir schwimmen mussten.
    Ich hatte eine Idee und setzte sie sofort in die Tat um. »Bleib du hier«,

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