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1794 - Plan der Auferstehung

Titel: 1794 - Plan der Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beschlossen, Crow nicht zu verlassen."
    „Crow?"
    „Wir haben den Namen dieses Planeten geändert", bestätigte Art Crowon, der sich als eine Art Guru verstehen mochte. „Unsere neue Heimat heißt Crow. Hier werden wir eine neue Welt gründen, die uns allein gehört."
    Die Männer und Frauen am Fuße der Düne klatschten Beifall. Viele waren so schwach, daß sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnten. Einige von ihnen setzten sich erschöpft auf den Boden.
    Doch in ihren Augen leuchtete ein fanatisches Licht. Es verriet Tekener, daß sie bereit waren, Art Crowon bedingungslos zu folgen. Sie glaubten an die Chance, die er ihnen versprochen hatte.
    Ronald Tekener blickte sich kopfschüttelnd um.
    Alle Galaktiker, die sich auf Zonder-Myry aufhielten, waren mit einem Fernkarussell hierhergebracht worden. Nach ihrer Ankunft war nur ein Teil von ihnen in der unmittelbaren Nähe des Fernkarussells geblieben, wo einige Transmitter für den Weitertransport aufgestellt worden waren. Da diese Transmitter nicht alle Galaktiker erfassen konnten, waren die meisten über ein Regionalkarussell zu fünf anderen Regionalkarussells weitergeleitet worden.
    Tekener stand bei einem dieser Regionalkarussells. Etwa vierhundert Meter von dem grauen Energiegebilde, über dem eine Holographie von Zonder-Myry mit einem Durchmesser von dreißig Metern schwebte, warteten die Transmitter. Nicht weit von ihm erhob sich der Trichterturm. Die Kantinen waren unwichtig geworden. Niemand beachtete sie, denn das Interesse aller richtete sich auf die Transmitter.
    Nur Art Crowon und seine Anhänger wandten sich von ihnen ab. Doch Tek konnte sich nicht vorstellen, daß sie es wirklich ernst meinten.
    „Red keinen Unsinn, Art", sagte er. „Du weißt, daß ihr nicht die geringste Überlebenschance habt, wenn ihr zurückbleibt. Zonder-Myry ist eine Wüstenwelt, auf der es lediglich die EleaXXina gibt, diese ameisenhaften Wesen, die - nach allem, was wir wissen - zum menschlichen Verzehr nicht geeignet sind. Wovon wollt ihr leben?"
    Art Crowon legte den Kopf in den Nacken und ließ sich das Licht der Sonne ins Gesicht scheinen. Er lächelte geheimnisvoll.
    „Wovon sollen wir leben, wenn wir durch die Transmitter gehen?" entgegnete er. „Falls wir überhaupt bis zu den Transmittern kommen - was innerhalb der nächsten zwei Stunden mehr als unwahrscheinlich ist ..."
    „Wir tun alles, was in unserer Macht steht", versprach der Unsterbliche. „Wir bringen euch alle durch."
    Art Crowon blickte ihn an und schüttelte lächelnd den Kopf. Er schien zutiefst davon überzeugt zu sein, daß er sich richtig entschieden hatte und daß es für alle anderen von Vorteil war, wenn sie bei ihm blieben.
    „Du bietest nicht mehr als ein Versprechen und Unsicherheit", stellte er fest. Seine Haltung verriet, wie unerschütterlich er in seiner Meinung war. „Ich biete meinen Freunden eine sichere Zukunft. Dieser Planet gehört uns. Wir werden ihn per Planetenforming umgestalten und zu einem Paradies für uns alle machen."
    „Ich bin etwas älter als du ...", begann der Smiler, wurde jedoch sogleich von Crowon unterbrochen.
    „... ein paar tausend Jahre. Na und?"
    „Ich habe vergleichbare Situationen schon öfter erlebt", fuhr Tekener fort. „Daher weiß ich, daß unsere Entscheidung bessere Erfolgsaussichten hat als deine."
    „Ach, tatsächlich?" Der Guru beugte sich vor. Er war durch nichts zu erschüttern.
    „Allerdings. Ich gehe davon aus, daß Zonder-Myry nach Ablauf des Ultimatums zerstört wird oder zumindest seine Atmosphäre verliert. Danach wird kein lebendes Wesen mehr auf dem Planeten existieren können."
    „Wir schon", behauptete der Weißhaarige. Seine Anhänger klatschten erneut in die Hände.
    „Es ist deine Entscheidung", sagte der Galaktische Spieler.
    Er konnte nicht leugnen, daß die Rettungschancen für jene Galaktiker gering waren, die zu weit von den Transmittern entfernt waren oder die erst jetzt mit dem Regionalkarussell ankamen.
    Zu viele waren vor ihnen und hatten Anspruch darauf, durch die Transmitter zu gehen. So konnten sich die anderen ausrechnen, daß sie es nie und nimmer in zwei Stunden bis zu den Transmittern schaffen konnten.
    Millionen würden in zwei Stunden bei Ablauf des Ultimatums noch auf Zonder-Myry sein, und es war völlig offen, was dann mit ihnen geschah. Vielleicht war es tatsächlich besser, sich einem Mann wie Crowon anzuschließen und sich mit ihm einer Hoffnung hinzugeben, die vielleicht nie erfüllt werden

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