1796 - Rückkehr der Sydorrier
sozusagen vollgepumpt bis oben hin, und der Entzug ist zunächst beseitigt. Der zweite Imprint scheint sich nach und nach zu potenzieren, denn statt wieder in die Realität zurückzukehren, werden die Süchtigen abwesender, sie sind nicht mehr ansprechbar - und verschwinden schließlich durch einen bis dato noch unbekannten Effekt. Sobald sie in Endreddes Bezirk gelandet sind, sind alle Suchterscheinungen wie weggeblasen."
„Ich denke, daß es mit dem Schirm zusammenhängt", meldete sich Myles Kantor zu Wort.
„Seit einigen Wochen beschäftige ich mich mit diesem Phänomen. Möglicherweise haben wir eine Chance auf Heilung gefunden."
„Erscheint mir ein wenig weit hergeholt...", meinte Dao-Lin-H'ay zögernd.
„Ganz und gar nicht", widersprach Perry Rhodan. „Je länger ich darüber nachdenke, umso besser gefällt mir diese Idee. Erst, nachdem die Süchtigen hinter dem Transitionsschirm herauskamen, waren sie von der Sucht befreit. Das wäre auch insofern logisch, als sie ja für Gomasch Endredde arbeiten sollten. Süchtige Arbeiter aber nutzen gar nichts. Deshalb mußte es einen Mechanismus geben, diese Sucht wieder abzuschalten."
„Mit dem Schirm", wiederholte Myles Kantor. „Wir haben nichts in Endreddes Bezirk gefunden, was sonst dafür in Frage käme. Nichts in den Nahrungsmitteln, auch nicht in der Suggestivstrahlung, die zum Arbeiten anregte, aber auf niemanden wirkte, der nur den zweiten Imprint erhalten hatte. Dao-Lin, du hast doch selbst ausgesagt, daß du nach dem Übertritt wieder völlig klar warst."
„Das stimmt", bestätigte sie. „Aber selbst wenn ihr recht habt - welche Möglichkeiten gibt es, dieselben Bedingungen in der Milchstraße zu erschaffen, um hunderte Millionen Süchtiger hindurchzuschicken und zu heilen?"
„Wir haben gar keine andere Wahl", entgegnete Perry Rhodan. „Wenn es der Transitionsschirm nicht ist, werden wir einem langen Sterben hilflos zusehen müssen."
„Trotzdem, ich frage noch einmal", beharrte die Kartanin, „wie wollen wir ein solches Schirmfeld erzeugen, wenn es uns bisher nicht gelungen ist, es zu analysieren und von selbst abzuschalten?"
Eine Weile herrschte Stille.
Dann sprach der Arkonide ruhig: „Aachthor wird uns hoffentlich dabei helfen. Sein Schiff verfügt über für uns unvorstellbare technische Möglichkeiten, und Gomasch Endredde ist letztlich sein Werk. Daher muß er einen entsprechenden Schirmfeldgenerator besitzen, den er uns als Gegenleistung für unsere Unterstützung zur Verfügung stellen muß."
„Hoffentlich", brummte Reginald Bull.
„Bisher hat er sich entsprechend seiner Art kooperativ gezeigt." Rhodan stand auf. „Ich möchte jetzt einen wichtigen Krankenbesuch machen. Kommst du mit, Bully?"
„Natürlich, ich warte ja nur auf dich."
*
„Er ist gerade erwacht", meldete einer der Mediker, als die beiden Freunde auf der Krankenstation eintrafen.
Gucky lag sehr klein und eingefallen in einem normalen Bett, seine Augen waren matt und irrten unstet umher. Als er Perry und Bully erkannte, richtete er sich mühsam auf und piepste: „Ihr seid ja endlich zurück ..."
Die beiden Männer ließen sich links und rechts neben ihm vorsichtig nieder.
„Kleiner, was machst du denn für Sachen?" murmelte Rhodan.
Bull streichelte seine großen runden Ohren.
„Du hast uns einen ordentlichen Schrecken eingejagt."
„Ich wollte doch nur wissen, was los ist. Was ist denn nun genau passiert? Ich bin gerade erst wach geworden ... Ich weiß überhaupt nichts mehr ..."
„Das ist eine lange Geschichte, aber ich kann sie dir jetzt zunächst nur in Kurzform erzählen", antwortete Bull und berichtete.
Unterdessen erholte sich der kleine Ilt zusehends. Seine Augen nahmen wieder fast den normalen Glanz an.
„Das ist mir vielleicht einer!" pfiff er zu Aachthors Beschreibung. Die beiden Männer lachten.
„In der Tat."
„Ich werde mitkommen, denn ihr braucht mich ...", begann Gucky.
Rhodan unterbrach ihn.
„Das geht nicht, Kleiner! Du bist noch viel zu schwach dazu, und Aachthor hat bestimmt etwas gegen dich, nachdem du versucht hast, uneingeladen an Bord zu kommen. Es ist mir lieber, wenn du hier als Rückendeckung zurückbleibst. Es hat keinen Sinn, wenn wir alle mitgehen, ein paar von uns brauchen wir hier für den Notfall."
Unerwartet einsichtig nickte Gucky.
„Hast ja recht", murmelte er schläfrig. „Was solltet ihr schon machen, ohne ..."
Weiter kam er nicht mehr. Er war bereits eingeschlafen.
„Er ist bald
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