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1797 - Das zweite Ich der Laura Dern

1797 - Das zweite Ich der Laura Dern

Titel: 1797 - Das zweite Ich der Laura Dern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keinen Durst.«
    Der Sprecher, ein Typ mit langen blonden Haaren und Rockerkleidung, schlug sich auf die Schenkel. »Sie will nichts essen und auch nichts trinken. Sie schlägt unsere Einladung einfach aus. Können wir das hinnehmen?«
    »Nein!«, riefen die anderen drei Typen wie aus einem Mund.
    »Eben.«
    »Man gibt uns keinen Korb.«
    »Dann müssen wir sie uns holen.«
    »Ja, die Idee ist gut.«
    Der Blonde breitete seine Arme aus. »Hast du das gehört, Süße? Ob du es willst oder nicht. Du bleibst bei uns. Ich denke, dass du für uns der perfekte Nachtisch bist.«
    Das war eine Aussage, auf die die drei übrigen Kerle gewartet hatten. Sie lachten gierig und schauten zu, wie der Blonde mit schnellen Schritten auf Laura Dern zulief. Dabei lachte er, und sie sah das Funkeln seiner Augen.
    Laura dachte darüber nach, was sie tun sollte. Weglaufen? Nein, das hatte keinen Sinn, die Kerle waren immer schneller als sie. Es gab vielleicht noch die Möglichkeit, mit einer gewissen Sicherheit aufzutreten, die den Typen imponierte.
    Der Blonde war fast bei ihr. Sie nahm den Geruch von Rauch und von Öl wahr, der an seiner Kleidung klebte. Jetzt sah sie auch, dass das blonde Haar fettig war. Teile davon hatte der Typ nach hinten gekämmt. Andere Strähnen hingen an den Seiten des Kopfes herab. Im Gesicht fiel der breite Mund mit den dicken Lippen auf. Blonde Barthaare umwuchsen das Kinn, und die Augen sandten einen kalten Blick ab.
    »Wenn wir jemanden einladen, dann kommt er mit. Das kann er nicht ablehnen.«
    »Jeder Mensch hat das Recht auf eigene Entscheidungen.«
    Der Typ grinste. »Aber nicht bei uns.« Mehr sagte er nicht. Er sprang vor und griff zu.
    Damit hatte Laura schon gerechnet gehabt und sich darauf eingestellt. Bevor die Hand sie erreichte, glitt sie zur Seite, und der Kerl fasste ins Leere. Dann fluchte er, als er den Tritt zwischen seine Beine hinnehmen musste.
    Für Laura war es die Chance zur Flucht. Der Kerl krümmte sich noch, da war sie bereits unterwegs. Sie hätte zurücklaufen können, aber das wollte sie nicht. Der Weg nach vorn in den Wald war besser, das wusste sie, denn dort war sie schon einige Jahre gejoggt. Sie kannte den Wald und auch die Wege, die ihn durchkreuzten.
    Der Blonde aber schrie. Er meinte damit seine drei Kumpane. »Los, ihr faulen Hunde. Lauft ihr nach. Holt sie zurück. Ich bin gleich auch dabei. Dann machen wir sie fertig. Sie gehört jedem von uns. Ist euch das klar?«
    Das war ihnen klar, denn sie fingen an, sich zu bewegen. Und auch Laura Dern wusste, was ihr bevorstand, wenn sie in die Hände dieser Männer geriet. Da war es schnell vorbei mit ihr. Für die Kerle war sie das ideale Vergewaltigungsopfer.
    Laura rannte.
    Sie wusste, dass sie schnell sein musste. Jetzt kam es auf die nächsten Minuten an. Entweder der Wald schluckte sie, oder …
    Aber daran wollte sie nicht denken …
    ***
    Laura Dern hatte den Wald schon zu jeder Jahreszeit erlebt. Das war auch okay gewesen, und sie musste daran denken, dass es immer wieder Spaziergänger und Wanderer gegeben hatte, die ihr entgegen gekommen waren.
    Damit hatte sie auch jetzt gerechnet, aber an diesem Tag war das leider nicht der Fall. Obwohl das Wetter für einen Spaziergang sprach, sah sie keinen Menschen.
    Sie war auf sich allein gestellt, und ihre Jäger waren zu viert, denn sie war sich sicher, dass sich der Blonde von dem Tritt wieder erholt hatte.
    Laura war als Erste in den Wald gelaufen. Aber schon wenig später hörte sie die Stimmen ihrer Verfolger. Sie konnte nicht herausfinden, wie nahe oder wie weit sie von ihr entfernt waren. Die Echos der Stimmen irritierten sie.
    Auf einem der Wege war sie nicht geblieben. Es kam ihr jetzt zugute, dass sie Bescheid wusste. Jetzt machten sich die Spaziergänge und das Laufen bezahlt.
    Obwohl sie sich nicht auf einem Pfad bewegte, wusste sie genau, wohin sie laufen wollte. Es gab da eine Stelle, die sie unbedingt erreichen musste. Am Waldrand stand ein Hochsitz. Von ihm aus hatte man eine gute Sicht auf die Wiesen und Äcker.
    Heimlich war sie schon mehrmals auf den Hochsitz geklettert und hatte sich dort ausgeruht. Sie war da sogar schon zweimal eingeschlafen. Das würde jetzt nicht passieren, doch für sie war erst mal wichtig, dass sie das Ziel erreichte.
    Der Hochsitz stand nicht in unmittelbarer Nähe. Man musste den Weg schon kennen, um ihn zu finden. Laura lief schneller, aber nicht zu hastig. Sie wollte sich auf keinen Fall verausgaben. Dass die Zeit drängte,

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