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1799 - Er holt sie alle

1799 - Er holt sie alle

Titel: 1799 - Er holt sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das stimmt schon.«
    »Und was ist sonst noch?«, fragte Kate Fisher. »Du sprichst so komisch oder schleppend.«
    »Das weiß ich. Es ist auch nicht alles im grünen Bereich.«
    »Und was ist los?«
    »Ich habe Blut entdeckt. Dicht hinter der Tür gibt es verschiedene Stellen, wo man es sehen kann.«
    »Echt?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Ich habe ihn selbst nicht gesehen. Er ist wohl nicht im Haus, würde ich sagen.«
    Cindy hatte alles mitbekommen. »Dann – dann kann ihm die Flucht gelungen sein.«
    »Du denkst, dass er fliehen musste? Das ist möglich.«
    Cindy schluckte und trat näher an Johnny heran. »Aber überzeugt bist du nicht davon?«
    »So ist es.«
    »Und jetzt?«
    Keiner gab eine Antwort.
    Cindy musste plötzlich lachen. Dann sagte sie mit einer leicht hysterisch klingenden Stimme: »Der ist bestimmt geflohen, das glaube ich fest. Er ist geflohen.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Kate.
    »Hör auf. Was du wieder hast. Er muss geflohen sein. Es gibt nichts anderes für mich.« Sie trat mit dem rechten, dann mit dem linken Fuß auf.
    Johnny sagte nichts. Er schüttelte nur langsam und bedächtig den Kopf. Das bekam Cindy Dale nicht mit, dafür aber Kate Fisher, und sie fragte: »Was soll das?«
    »Ich will es dir sagen, aber es ist alles Theorie. Es kann sein, dass Jimmy Kline hier überfallen worden ist.«
    »Gut und weiter?«
    »Dann kann er verschleppt worden sein.«
    »Meinst du?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und wohin hätte man ihn verschleppen können?«
    »Halte mich jetzt nicht für überdreht. Ich habe an diesen Friedhof gedacht, von dem Cindy erzählt hat.«
    »O je. Und jetzt?«
    »Würde ich mich gern dort umschauen.«
    Kate holte tief Luft. »Da ist es wieder.«
    »Was?«
    »Das Conolly-Syndrom. Du bist ja bekannt, ich sage es mal positiv. In deiner Nähe ist es nie langweilig. Das merke ich jetzt wieder. Ziehst du so was an?«
    »Was denn?«
    »Das Blut und so.«
    Johnny winkte ab. »Unsinn, ich ziehe nichts an. Ich ziehe höchstens meine Schlüsse.«
    »Aha. Und die wären?«
    »Nun ja, wir sollten uns entscheiden. Entweder suchen wir nach ihm oder lassen alles laufen.«
    »Ich würde nach ihm suchen.«
    »Gut. Dann sollten wir zu diesem Dorffriedhof fahren.«
    »Okay.«
    Cindy schlich heran. Ihre Stimme klang erstickt, als sie sprach. »Ich habe da was gehört. Ihr wollt zu dem Friedhof fahren, von dem ich euch erzählt habe?«
    »Das hatten wir vor«, sagte Johnny.
    Cindy Dale schloss für einen längeren Moment die Augen. Sie bewegte ihre Lippen und flüsterte etwas, was keiner verstand. Dann rieb sie über ihre Augen, zog die Nase hoch und sagte: »Ich bin dabei.«
    »Du musst nicht, wenn du nicht willst«, sagte Kate.
    »Doch, doch, ich will es. Ich brauche Gewissheit. Ich will das Blut hinter der Tür nicht sehen.«
    »Gut«, sagte Johnny, der so etwas wie der Chef in dieser Lage war. »Dann lasst uns gehen.«
    Das taten sie. Cindy hakte sich bei Kate Fisher ein, die mit ruhiger Stimme auf sie einsprach.
    »Es wird alles in die richtige Spur laufen, du wirst es sehen, meine Liebe.«
    Cindy gab keine Antwort. Sie glaubte nicht wirklich daran, und das konnte jemand wie Johnny Conolly gut nachvollziehen, denn seine Gedanken bewegten sich in eine ähnliche Richtung …
    ***
    Sie waren mit dem Auto gefahren aber nicht bis auf den Friedhof. Sie hatten davor gehalten und waren ausgestiegen, um den Rest der Strecke zu Fuß zu gehen.
    Sie taten es mit klopfendem Herzen. Sie gingen hintereinander, und Cindy Dale hatte die Führung übernommen. Jeder hörte sie reden, aber sie sprach mehr mit sich selbst. Manche Worte hörten sich an wie ein Gebet.
    Es war die Zeit. Es musste jetzt allmählich losgehen. Halloween wartete. Die Dunkelheit war noch nicht richtig hereingebrochen, dafür aber die tiefe Dämmerung, die besonders auf dem Gelände des Friedhofs schon für Finsternis gesorgt hatte.
    »Hast du eine Taschenlampe, Johnny?«
    »Ja, aber in London.«
    »Das ist blöd.«
    »Stimmt.« Er holte den Autoschlüssel hervor. Nicht nur er hing an dem Ring, sondern auch noch eine Minilampe, die sogar recht hell war, wie auch Kate sehen konnte. Der scharfe Strahl fraß einen Teil der Dunkelheit. Aber er war zu schmal, um die Umgebung auszuleuchten.
    Der Friedhof hatte sie verschluckt wie ein riesiges Maul die Beute. Es gab auch niemanden außer ihnen auf dem Gräberfeld. Zu hören war nichts Fremdes, zu sehen auch nicht. Sie konnten sich ungesehen bewegen und kamen ihrem Ziel immer näher.
    Dann blieb

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