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1799 - Er holt sie alle

1799 - Er holt sie alle

Titel: 1799 - Er holt sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Cindy Dale stehen. Sie erklärte mit dürren Worten, dass sie sich noch auf dem alten Teil befanden. Sie müssten aber auf den neuen gehen, denn dort lagen die Gräber.
    »Und es waren vier?«, fragte Johnny.
    »Ja.«
    »Das wollte ich nur wissen.«
    »Glaubst du denn, dass wir dort vier Leichen finden werden?«
    Johnny wiegelte ab. »Ich glaube gar nichts. Ich will erst etwas zu Gesicht bekommen.«
    »Das kannst du gleich.«
    »Okay.«
    Es waren nur wenige Schritte, bis sie den neuen Teil des Friedhofs erreicht hatten.
    »Hier ist es!«, sagte Cindy mit Zitterstimme.
    Johnny schob Cindy zur Seite, die stehen geblieben war und keinen Schritt mehr weiterging.
    Das tat Kate Fisher. Sie schob sich an Cindy vorbei und gelangte in Johnnys Rücken. Irgendwie spürte sie, dass etwas Schreckliches bevorstand.
    Johnny bewegte den dünnen Strahl seiner Minilampe über die Gräber hinweg, die an der rechten Seite lagen.
    Sie sahen normal aus.
    Eines war noch besondern frisch. Es bildete einen Hügel. Und ein Stück weiter neben dem frischen Grab lagen die vier neuen, die unbesetzten.
    Das stimmte nicht mehr.
    In einem lag ein Mensch.
    Da die Gräber nicht besonders tief waren, konnte man ihn gut erkennen.
    Kate Fisher ahnte, wer es war. Sie allerdings wollte nichts sagen. Sie hatte nicht das Recht dazu. Es war eine Sache von Cindy Dale.
    Cindy ging mit staksigen Schritten weiter, sagte nichts, man hörte sie nur stöhnen.
    Dann blieb sie vor dem Grab stehen.
    Sie schaute, nickte, und dann brach sie auf der Stelle zusammen, wobei aus ihrem Mund noch ein Klagelaut drang …
    ***
    Kate Fisher und Johnny Conolly hatten Cindy Dale im letzten Augenblick abstützen können, sonst wäre sie auf dem Boden gelandet oder in das Grab gefallen. So aber wurde sie festgehalten, und beide Helfer spürten das Zittern, das durch ihren Körper ging.
    Der Tote musste Jimmy Kline sein, und seine Freundin hatte ihn gesehen, das war schlimm.
    Johnny und Kate drehten die junge Frau ein wenig zur Seite, damit sie einen anderen Blickwinkel bekam und nicht auf die leblose Gestalt schauen musste.
    Es war nicht einfach, so etwas zu verkraften. Doch Johnny hatte schon öfter schlimme und lebensgefährliche Situationen durchgemacht, sodass es ihn nicht so leicht umhaute. Er sah aber, dass sich Kate Fisher hart zusammenreißen musste, um nicht irgendeine Reaktion zu zeigen.
    Cindy blickte in eine andere Richtung. Sie atmete schwer und saugte dabei die Luft tief in die Lungen. Die Augen waren verdreht.
    Kate Fisher fragte sie etwas, aber Cindy reagierte nicht. Dann entdeckten sie in der Nähe eine alte Bank. Cindy wurde dorthin geführt, damit sie sich darauf niederlassen konnte.
    Als sie saß, hörte das Zittern allmählich auf. Jetzt kam ihr wohl richtig zu Bewusstsein, was sie da erlebt hatte. Sie senkte den Kopf und fing an zu weinen. Dabei verstärkte sich ihr Zittern wieder. Erst jetzt schien sie zu begreifen, was sie da gesehen hatte und dass Jimmy nicht mehr lebte.
    Johnny hätte Cindy gern getröstet. Er stand verlegen neben der Bank und wusste nicht, wie er sich artikulieren sollte.
    Das war bei Kate anders. Sie sprach leise auf Cindy ein. Sie war sich allerdings nicht sicher, dass sie auch verstanden wurde.
    Johnny nickte ihr zu. »Ich gehe mal zu dem Toten«, sagte er leise.
    »Ja, tu das.«
    Johnny bewegte sich langsam. Auch er hatte mit dem Schock zu kämpfen. Das war in der Tat ein Tiefschlag gewesen. Er wollte zudem wissen, wie Jimmy ums Leben gekommen war.
    In der Wohnung hatten sie die Blutspuren entdeckt. Das Blut stammte von den Verletzungen, die man Jimmy zugefügt hatte. Als Johnny in das nicht sehr tiefe Grab gestiegen war, sah er das Blut an Jim Klines Hals, und als er den Toten ein wenig umdrehte, entdeckte er auch die Wunden im Rücken. Dort war die Kleidung zerschnitten. Letztendlich aber hatte die Verletzung an der Kehle den Ausschlag gegeben. Unter dem Kinn war die Haut regelrecht zerfetzt. Das alles sah Johnny im Schein seiner schwachen Lampe.
    Und er dachte auch an etwas anderes. Er war ein Conolly. Man hatte schon vom Fluch der Conollys gesprochen, denn seine Eltern waren ebenfalls dazu verdammt, oft genug in prekäre und irrationale Lagen zu geraten.
    Es war hier wieder so.
    Es musste mit dem Fluch der Conollys zusammenhängen. Zudem hatte Johnny den Eindruck, dass hier kein normales Verbrechen vorlag. Hier war jemand durch eine Gestalt ums Leben gekommen, die es nicht geben durfte.
    Cindy kannte sie. Cindy hatte sie gesehen,

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