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1799 - Er holt sie alle

1799 - Er holt sie alle

Titel: 1799 - Er holt sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gänsehaut bekamen.
    Kate fand als Erste ihre Worte wieder.
    »Das ist er, das ist der Mörder …«
    Johnny gab die Antwort auf seine Weise. Er nickte nur, drehte sich dann um und lauschte.
    Das Echo hatte sich verflüchtigt. Für den Moment war es still geworden. Aber es war eine lauernde und abwartende Stille, die jeden Moment wieder vorbei sein konnte.
    Und so war es auch.
    Erneut meldete sich die Stimme. Wieder vernahmen Johnny und Kate die Drohung.
    »Halloween ist heute. Halloween …« Das letzte Wort klang langsam aus.
    Johnny ging etwas zur Seite. Er versuchte, sich auf ein bestimmtes Geräusch zu konzentrieren. Auf den Klang von Schritten. Auf ein dumpfes Auftreten von Füßen. Auf die Schläge, die immer näher kamen. Er rechnete damit, dass sich der Mörder ihnen nähern würde. Lange genug hatte Johnny darauf gewartet, eine Pistole in die Hand zu bekommen. Jetzt hatte er eine, aber die lag zu Hause in einem Safe. Auf einen alltäglichen Ausflug nahm er keine Waffe mit.
    Jetzt hätte er sie gut gebrauchen können.
    Noch war die Stille da, und Kate Fisher nutzte die Zeit, um sich um Cindy Dale zu kümmern, die immer noch nicht richtig bei Besinnung war. Sie war so blass geworden und sah aus, als hätte sie das alles nicht verstanden.
    Aber sie hörte nun die Stimme ihrer Freundin. »Komm, du musst hoch. Bitte …«
    Was sie sagte, hörte Johnny schon nicht mehr. Er war auf den Rand des Waldes zugegangen. Von dort aus war die Stimme zu ihnen geklungen. Er glaubte, dass der andere sich noch dort aufhielt, nur war der inzwischen verstummt. Zu erkennen war nichts.
    Klar, die Dunkelheit war zu dicht. Deshalb versuchte er es mit seiner kleinen Lampe. Er wollte die andere Seite zumindest irritieren, was ihn vielleicht näher an sie heranbrachte.
    Johnny wusste auch, dass er sich damit in Gefahr begab. Das machte ihm nichts aus. Es war bei ihm immer so. Er konnte nie den geraden Weg gehen und geriet stets in Bedrängnis. Das Conolly-Erbe eben – oder mehr das seiner Mutter, denn deren Vater hatte sich ebenfalls ausgekannt.
    Der dünne Strahl stach in die Dunkelheit hinein. Als Johnny seine Hand bewegte, zuckte er hin und her. Er traf viel, nur kein menschliches Gesicht.
    Der Killer zeigte sich nicht.
    Johnny wusste nicht, ob er enttäuscht sein sollte. Er beschloss, es nicht zu sein, außerdem hörte er Kate Fishers Stimme.
    »Kommst du mal?«
    Er ging zu ihr und sah, dass sie sich mit Cindy Dale abmühte. Sie war bei ihr und sprach leise auf sie ein. Es ging darum, dass sich Cindy erheben sollte, sie aber nicht wollte und immer nur den Kopf schüttelte.
    Dann war Johnny da. Er sah, dass Reden nichts einbrachte, und bückte sich, streckte die Arme aus und schob seine Hände unter ihre Achseln.
    Dann zog er sie hoch.
    Cindy wehrte sich nicht. Sie war apathisch, ließ alles mit sich geschehen, und Johnny war nur froh, dass sie auf den Füßen stehen blieb und nicht einknickte.
    »Wir müssen hier weg.«
    Sie nickte.
    »Kannst du laufen?«
    »Ja, ja.«
    »Dann komm.«
    Cindy bewegte sich nicht, das sah auch Kate, und sie trat auf sie zu.
    »Komm bitte, wir müssen hier weg.«
    »Ja, weg. Und was ist mit dir?«
    »Ich gehe mit.«
    »Und Jimmy?«
    Jetzt war es schwer, eine Antwort zu geben. Kate wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. Deshalb sprang Johnny in die Bresche.
    »Jimmy kommt nach.«
    »Ach ja?«
    »Er muss sich nur noch ausruhen.«
    »Ja, das kann ich verstehen, er arbeitet auch viel.« Sie lachte, dann ging sie vor, sodass Kate und Johnny aufatmen konnten.
    Kate folgte ihr und hielt sie fest, denn Cindy begann bereits wieder zu schwanken. Johnny blieb nahe hinter den beiden, um auf sie aufzupassen.
    Er wollte nicht wirklich daran glauben, dass sich der Killer aus dem Staub gemacht hatte. Er war bestimmt noch da. Er hatte von Halloween gesprochen, und dieses Fest würde er sich auf keinen Fall entgehen lassen.
    Johnny sah und hörte, wie Kate immer wieder auf Cindy einredete, um sie zu beruhigen. Was sie gesehen hatte, war einfach zu schlimm gewesen.
    Es passierte nichts, man ließ sie gehen. Die jungen Frauen waren in ihren Gedanken gefangen, was bei Johnny nicht der Fall war. Er suchte nach dem Killer. Und er war fast überzeugt davon, ihn noch auf diesem Friedhof zu sehen.
    Noch hatten sie das Gelände nicht verlassen. Sie bewegten sich in Richtung Dorf, in dem es nicht mehr so ruhig war. Die Nacht leitete den Schall. Ferne Stimmen waren zu hören. Manchmal sogar mit einem Kreischen oder Lachen

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