1799 - Er holt sie alle

Titel: 1799 - Er holt sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark

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Mann mit der Sense?«
    »Weg, Cindy.«
    »Ich habe Angst.«
    »Das glaube ich dir. Aber Angst habe ich auch. Man darf nur nicht daran denken.«
    Cindy lachte glucksend, gab aber keinen Kommentar mehr ab. Sie ließ es zu, dass Kate sie anfasste und in den Wagen drückte.
    »Alles klar?«, fragte sie Johnny.
    »Bei mir schon.«
    »Dann lass uns fahren. Nicht, dass ich so scharf darauf bin, nach Ide Hill zu fahren, aber da fühle ich mich doch sicherer als hier in der Einsamkeit.«
    »Kann ich verstehen.«
    Sie stiegen ein. Cindy saß bereits auf dem Rücksitz und starrte vor sich hin ins Leere.
    Keiner von ihnen wusste, was sie in Ide Hill erwartete. Ein Spaß würde es sicherlich nicht sein …
    ***
    Johnny Conolly fuhr langsam, und das hatte seinen Grund, weil die Straße nämlich belebt war. Das heißt, die Monster und schrecklichen Gestalten hatten sie voll im Griff und nicht die Autos.
    Die Straße verband zwei Orte miteinander. Zum einen Ide Hill und zum anderen Toys Hill, und so kamen die Halloween-Fans von zwei Seiten und begegneten sich immer wieder.
    Es blieb auch nicht nur bei den Begegnungen auf der Straße. Es gab auch andere, sehr schnell und plötzlich. Da tauchten sie dann aus den nahen Büschen rechts und links der Straße auf, um sich gegenseitig zu erschrecken. Wenn nun jemand im Auto saß, war das für sie eine besondere Beute.
    Das merkte Johnny schnell. Schon nach wenigen Metern musste er auf die Bremse steigen, weil plötzlich zwei Gestalten in Spinnenkostümen vor dem Wagen erschienen, ihre Arme in die Höhe rissen und sich auf die Kühlerhaube warfen, auf der sie herumkrochen und so taten, als wären sie Spinnen.
    Dann verschwanden sie wieder.
    »Die nächsten sind bestimmt schon unterwegs«, meldete sich Kate vom Rücksitz her.
    »Das glaube ich auch.« Johnny fuhr wieder an, musste dann anhalten, weil von der rechten Seite her ein Kinderwagen auf die Straße geschoben wurde. Im Wagen hockte ein kleines Skelett und wippte bei jeder Bewegung mit.
    »Ja, das sind die Späße hier, Johnny.«
    »Habe ich gerade gesehen.« Er wollte dem Wagen ausweichen, aber eine weibliche Person, die wie eine alte Hexe gekleidet war, tauchte plötzlich auf, packte den Griff und schob den Kinderwagen von der Straße.
    »Man kann vor Überraschungen nie sicher sein«, bemerkte Johnny.
    »Klar. Besonders nicht an Halloween.«
    Momentan war die Straße frei. Johnny fuhr weiter und schaffte ungefähr hundert Meter im Schneckentempo, als er erneut anhielt.
    Diesmal gab es keinen sichtbaren Grund. Er stoppte und hörte die Frage von Kate Fisher.
    »Was ist denn los?«
    »Ich will noch mal telefonieren.«
    »Aha. Und mit wem?«
    »John Sinclair.«
    »Du glaubst, dass du hier ein Netz hast?«
    Johnny nickte, doch auch jetzt hatte er Probleme, ein Netz zu bekommen. Hier hatte Halloween noch etwas Besonderes an sich. Es sorgte dafür, dass Teile der modernen Technik ausfielen und die Welt zurück ins Archaische versetzt wurde.
    »Nichts«, sagte er.
    Kate hatte ihn gehört. Sie konnten von diesem Haltepunkt aus bis nach Ide Hill schauen. Dort sahen sie die Bewegungen auf der Straße, immer dann, wenn Lichter in die Höhe zuckten, weil irgendwelche Fackeln oder Laternen geschwungen wurden.
    Sehr gefährlich sah das nicht aus. Nur ein bisschen unheimlich. Aber genau dort mussten sie hin.
    Johnny ließ den Golf weiter auf den Ort zurollen. Er passte auf, dass nicht plötzlich Hindernisse erschienen, die er überrollte. Immer wieder tauchten die Gestalten auf der Straße auf. Die meisten hatten sich für Vampirkostüme entschieden. Es gab auch hin und wieder ein paar Werwölfe oder Zombies.
    Auch mit künstlichem Blut war nicht gespart worden. Das musste kübelweise vergossen worden sein, und von der rechten Seite erschien wieder eine blutende Gestalt und taumelte auf die Straße. Dass hier ein Auto fuhr, das nahm die Gestalt nicht wahr. Sie ging einfach weiter, achtete nicht darauf, wohin sie lief, und prallte gegen den Golf, an dem sie sich festhalten wollte, es aber nicht schaffte.
    An der Scheibe auf Johnnys Seite rutschte sie ab und hinterließ Streifen von Blut auf dem Glas.
    »Ist das echt, Johnny?«, rief Kate.
    Johnny hatte auch das Gefühl, dass es echt sein könnte. Er wollte es genau wissen und stoppte.
    »He, was ist denn?«, fragte Kate.
    »Das sehe ich mir an.«
    »Was?«
    »Das mit dem Blut.« Johnny hatte sich schon losgeschnallt und stieß die Tür auf.
    »Willst du nach draußen?«, rief Kate.
    »Klar, was