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1799 - Er holt sie alle

1799 - Er holt sie alle

Titel: 1799 - Er holt sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abbekam. Solange er ihm nicht die Sicht nahm, war es Johnny egal.
    »Und? Was sagst du?«, fragte Kate.
    »Das ist eben Halloween.«
    »Genau.«
    Zwei kleine Burschen rannten plötzlich mit ihren Schleimpistolen neben dem Auto her. Der eine rechts, der andere links.
    Dann schossen sie.
    Das Zeug klatschte gegen die Scheiben und rann als zähe Masse nach unten.
    Kate wurde sauer. Sie saß hinten und öffnete die Tür. »He, ihr kleinen Scheißer, was soll das? Was soll …«
    Im nächsten Moment gab es die volle Ladung. Die klatschte in ihr Gesicht, und Kate zuckte wieder zurück in den Wagen, in dem sie nicht laut genug fluchen konnte.
    Johnny hatte fast alles gesehen. Jetzt stoppte er den Golf. Er drehte sich um.
    Kate war dabei, sich das grüne Zeug aus dem Gesicht zu wischen. Es sah aus wie Wackelpudding und war zum Glück nicht giftig. Und es klebte nicht so fest. Man konnte es schnell von der Haut entfernen.
    »Sauerei«, fluchte sie trotzdem.
    Johnny musste lachen. »Das ist Halloween.«
    »Ich weiß, aber die nächste Ladung bekommst du.«
    »Abwarten, ich bin gewarnt.«
    Sie fragte: »Hast du in der letzten Zeit mal wieder was von unserem Killer gesehen?«
    »Nein.«
    »Was schließt du daraus? Hat er aufgegeben? Macht er weiter?«
    »Der gibt nicht auf«, sagte Johnny. »Der bestimmt nicht.«
    Sie hatten den Ort Ide Hill mittlerweile erreicht. Kleine Dörfer wie dieses gab es unzählige im Vereinigten Königreich, und irgendwo glichen sie sich alle.
    Da gab es die eine Straße, die den Ort in zwei Hälften teilte. Das war auch hier so. Rechts und links standen die Häuser, wobei die wenigsten beleuchtet waren. Man wollte eben die Stimmung nicht zerstören.
    Es gaben auch keine Laternen Licht ab. Wenn Helligkeit zu sehen war, dann stammte sie von Feuern, die an den Straßenseiten aus Tonnen hervorloderten. So bekam die Umgebung des Ortes ein schauriges Bild, zu dem die Menschen passten, die verkleidet über die Straße liefen und dann in irgendwelchen Seitengassen verschwanden, um an Türen zu klopfen und nach Süßem oder Saurem zu verlangen. Bei Saurem gab es auch Saures. Da warf man dann etwas gegen die Hauswand. Meistens Tomaten, aber es war auch mal ein Ei dabei.
    »Und jetzt?«, meinte Kate.
    Johnny hatte die Antwort sofort parat. »Jetzt möchte ich mir ein Bild machen.«
    »Kann ich verstehen. Ich kenne das Kaff hier ja.«
    »Wo hast du gewohnt?«
    »An der rechten Seite in einer der Gassen. Nicht weit weg. Hier kann man alles zu Fuß erreichen. In einem der letzten Häuser habe ich mit meinen Eltern gelebt.«
    »Die wissen, dass du kommst?«
    »Ja, das habe ich angekündigt.«
    Vom Rücksitz her meldete sich Cindy Dale. »Wollt ihr wirklich noch länger hier bleiben?«
    »Ja«, sagte Johnny.
    »Aber warum denn?«
    »Hier läuft ein Killer herum.«
    »Das weiß ich auch. Aber das ist doch nicht unsere Sache, da muss die Polizei erscheinen und ihn festnehmen, wenn sie ihn gefunden hat. Wir sind keine Polizisten.«
    »Das stimmt«, gab Johnny zu. »Aber wann wäre die Polizei denn hier? Das würde dauern.« Er drehte den Kopf. »Oder ist das wie in London, dass die Polizisten innerhalb kurzer Zeit hier sind? Das kann ich nicht glauben.«
    Cindy Dale senkte den Kopf. »Ja, es stimmt, es ist wirklich so. Das würde dauern. Und es kommt noch etwas hinzu, das weiß ich genau.«
    »Was denn?«
    Cindy lachte leise. »Das liegt doch auf der Hand, daran habe ich vorhin nicht gedacht. Wir haben heute Halloween. Die Bullen werden sich sagen, dass es sich um einen Scherz handelt. Da habe ich nicht so recht nachgedacht.«
    »Gut, dann bleiben wir«, sagte auch Kate Fisher. Sie sah Johnny an. »Bleiben wir hier stehen?«
    »Nein, wir fahren weiter. Zudem möchte ich ungern auf der Hauptstraße bleiben.«
    »Alles klar. Aber vorher wollten wir doch noch mit dem Verletzten zum Krankenhaus.«
    Ja, das hatten sie sich vorgenommen. Johnny wollte etwas sagen, er schluckte es hinunter, denn plötzlich war er sich gar nicht mehr so sicher, ob es gut war, Ide Hill jetzt zu verlassen und zu diesem Krankenhaus zu fahren. Es kam ihm vor wie eine Flucht. Er hatte das Gefühl, dass sie hier mehr gebraucht wurden.
    Die beiden Girls gaben ihm Zeit mit der Antwort. Johnny sprach nicht so direkt, er sagte: »Eigentlich ist der Junge nicht lebensgefährlich verletzt.«
    Kate verstand sofort. »Dann bringen wir ihn nicht in ein Krankenhaus?«
    »So denke ich. Es wäre eine Flucht. Zumindest für mich. Das würde ich vor meinem

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