18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)
Runde. »Ihr seid schließlich Diebe. Ihr wollt doch auch Geld, oder nicht? Alle Diebe wollen Geld. Tja, ich bin genau wie ihr. Ich wollte Geld, einen bestimmten Lebensstil.« Er wies mit dem Kinn auf den Beschleuniger. »Diese Erfindung, die er da in der Hand hält, ist mehr wert, als sich irgendjemand vorstellen kann. Möglicherweise Milliarden. Ich kenne Leute, die andere Leute kennen. Wir können die Vergangenheit hinter uns lassen, Monarch. Wir verkaufen das Ding, streichen den Gewinn ein und –«
Monarch ließ den Beschleuniger auf den Betonboden fallen. Er nahm den Holzhammer und schlug immer und immer wieder darauf ein, bis er platt war und Teile der Elektronik herausgeflogen waren. Slattery klappte das Kinn herunter, als er sah, was ihm durch die Lappen ging.
»Wir tun nichts dergleichen, Jack«, sagte Monarch und stellte den Holzhammer wieder aufrecht neben sich. »Dinge wie die Green-Fields-Waffe sollten nicht existieren, weil sie Ihresgleichen korrumpieren.«
Slattery schnaubte verächtlich. »Sie sind ein Dieb, Monarch, ein gottverdammter Dieb. Und ausgerechnet Sie wollen mich über Korruption belehren, über die Tatsache, dass man selber immer das größte Stück vom Kuchen abhaben will?«
»Sogar für Diebe existieren Regeln, Jack«, sagte Monarch. »Prinzipien, an die sie sich halten. Sie haben keine.« Er schaute in die Runde. »Was meint ihr dazu?«
»Schuldig«, murmelten sie alle.
»Was?«, rief Slattery. »Nein! Ihr könnt nicht einfach –«
Tatupu stopfte ihm den Knebel in den Mund, dann wurde Slattery wieder hochgehoben und zu einem Pick-up getragen, den er noch nie gesehen hatte. Man drückte ihn auf den Beifahrersitz. Claudio setzte sich ans Steuer. Monarch nahm neben ihm Platz. Tatupu, Fowler, Yin, Chávez und Barnett standen draußen und sahen zu.
»Wir sehen uns morgen früh, da oben«, sagte Monarch zu ihnen.
Sie nickten, als Claudio den Gang einlegte und aus dem Lagerhaus auf ein Fabrikgelände fuhr, dann durch Gewerbeansiedlungen und schließlich durch wohlhabende Gegenden mit reich verzierter Architektur. Slattery schaute immerzu nach draußen und suchte fieberhaft nach einem Fluchtweg.
Doch es gab keinen, und nach wenigen Minuten und Meilen hatte sich die Stadtlandschaft in elende Armutsbaracken mit Wellblechdächern verwandelt, die von Laternen erleuchtet waren, bevölkert von schmutzigen Menschen in zerlumpten, schmutzigen Kleidern. Aus aufgebrochenen Abflusskanälen strömte der Gestank durch die offenen Fenster des Wagens, als sie direkt in den Slum einbogen.
Claudio lenkte das Fahrzeug langsam durch die schlammigen Straßen, als die schaudernde Wirklichkeit des Ortes Slattery von allen Seiten bedrängte. Drogenabhängige Prostituierte riefen ihnen zu. Dealer schlugen auf die Motorradhaube und fragten: »Paco? Paco?« Slattery hätte gern um Hilfe gerufen. Aber der Knebel hinderte ihn daran, und er atmete durch die Nase den abscheulichen Gestank ein, der immer heftiger zu werden schien, je tiefer sie in den Slum eindrangen.
Endlich fuhren sie um eine Ecke, und Slattery sah in einiger Entfernung Lichter, die sich auf einem Steilhang zu bewegen schienen. Die Gerüche in der Luft waren so widerlich, dass es ihn würgte.
Monarch zog ein Messer, bückte sich und durchschnitt Slattery die Fußfesseln. Dann holte er den Knebel heraus. »Hier steigen Sie aus, Jack«, sagte Monarch.
Claudio hielt den Truck an und ließ die Scheinwerfer über die vermeintlichen Abhänge streifen, die sich als Müllhaufen herausstellten. Menschen mit Taschenlampen und Laternen kletterten darauf herum, Kinder, Frauen und Männer, die nach einer Existenz wühlten.
Angesichts dieses Daseins, das im krassen Gegensatz zu allem stand, was er sich als Junge erträumt hatte, wurde Slattery von einer nie gekannten Angst gepackt. »Nein!«, schrie er, als Monarch die Tür öffnete. »Ihr könnt mich nicht hier lassen!«
Monarch sagte: »Sie haben kein Geld. Keine Papiere. Sie werden von der Polizei gesucht und vermutlich von den Killern der CIA erschossen, sobald sie Sie finden. Sie können nirgendwohin, Jack. Das ist von jetzt an Ihr Leben.«
Slattery versuchte nach Monarch zu treten. Doch Monarch wich aus, griff in den Wagen und zerrte Slattery hinaus auf die schmutzige Straße. Er nahm sein Messer, durchschnitt ihm die Handfesseln und versetzte ihm einen Tritt in die Eier.
Mit hervorquellenden Augen kippte Slattery auf die Seite, während ein Stöhnen an sein Ohr drang, das so gar nicht nach
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