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18 - Eine Taube bringt den Tod

18 - Eine Taube bringt den Tod

Titel: 18 - Eine Taube bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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flatterte, unserem Familienwappen, und dass außerdem am Bug eine aus Holz geschnitzte Taube als Galionsfigur befestigt war.«
    »Das war das Schiff, welches die Ringelgans angegriffen hat«, bestätigte Eadulf.
    »Lasst mich klarmachen, dieses Schiff segelt nicht unter dem Befehl meines Vaters oder eines anderen Mitglieds unserer Familie. Wenn ihr glaubt, dass wir mit den Seeräubern gemeinsame Sache machen, dann irrt ihr euch.«
    Fidelma blickte Trifina tief in die Augen und war beeindruckt, wie offen und ehrlich sie dreinschaute. »Warum betreibt ihr dann all diese Geheimniskrämerei?«, fragte sie. »Warum verhaltet ihr euch, als hättet ihr etwas zu verbergen?«
    Mit einer knappen Handbewegung gebot ihr Trifina zu schweigen. »Wer immer hinter diesen Übergriffen steckt, bedient sich vorsätzlich unseres Wappens. Der Unhold ist bestrebt, meine Familie in Verruf zu bringen. Anders kann ich mir das nicht erklären. Händler und Bauern, die von diesen Piraten geschädigt wurden, verbreiten bereits Unruhe im Land, wiegeln die Leute gegen uns auf.«
    »Und was habt ihr dagegen unternommen?«, erkundigte sich Eadulf.
    »Erst gestern habe ich im Einzelnen erfahren, wie sich der Überfall auf euer Schiff abgespielt hat. Ein Fürst aus eurem Lande wurde ermordet, ihr jedoch konntet mit knapper Not entkommen. Dann hörte ich, wie man Biscam und seine Männer abgeschlachtet hat. Ich begriff, dass es nun sehr ernst wurde, denn bis dahin hatte es noch keine Toten gegeben. Jetzt versuchen wir, dieses Schiff aufzuspüren. Wir haben es Koulm ar Maro genannt, die Taube des Todes. Unsere Flagge mit dem Taubensymbol verheißt Frieden, doch diese Taube bringt Tod und Verderben. Je mehr sich die Überfälle unter dieser Flagge häufen, umso mehr geraten wir in Verdacht, die Schuldigen zu sein.«
    Fidelma war aufgefallen, dass die Bezeichnung für das Schiff in ihrer Sprache sehr ähnlich klang, colm marbh , Todestaube. »Was bezweckt dieses Raubgesindel damit, deine Familie dergestalt zu verunglimpfen?«, forschte sie weiter.
    »Man will uns unsere Ländereien und Rechtstitel streitig machen und rauben. Einen anderen Grund kann ich mir nicht denken.«
    »Das heißt also, dieses Banner wird absichtlich aufgepflanzt, um das Volk irrezuführen. Du hast von ›wir‹ gesprochen, als du erwähnt hast, dass ihr versucht, diese Räuber aufzuspüren. Wer ist ›wir‹?«  
    »Bleidbara und ich. Gestern Nacht haben wir die Kormoran beladen. … Sie gehört wirklich meinem Vater und ist das Kriegsschiff, das ihr bemerkt habt. Wir haben es mit Waffen und Proviant beladen. Die Mannschaft soll das Morbihan absuchen und die Seeräuber dingfest machen.«
    Fidelma stellte sich einen Kormoran vor, mit dem dunklen, fast schwarzen Gefieder und dem gelblichen Schnabel. So ähnlich war das Gefährt angestrichen, das sie beobachtet hatten.
    »Und was hatte es mit den Lichtern auf sich, die wir gestern unterhalb von Brilhag gesehen haben?«, wollte Eadulf dennoch wissen.
    »Ich habe euch wahrheitsgetreu gesagt, wie es sich damit verhält. Bleidbara und ich sind zu dem Schluss gekommen, diese Koulm ar Maro muss sich in den Gewässern hier verbergen.«
    »Das mag durchaus sein. Billigt dein Vater euer Vorgehen?«
    »Mein Vater hält sich seit Wochen in Naoned auf. Wahrscheinlich hat er noch gar nichts von den Schandtaten der Koulm ar Maro erfahren. Bei seiner Rückkehr wird er spüren, wie feindselig ihm die Leute begegnen. Bis dahin müssen wir die Vorfälle aufgeklärt haben. Er wird im Gefolge von König Alain eintreffen. Man wird Alain drängen, uns wegen dieser Überfälle zu bestrafen, die wir nicht zu verantworten haben.«                 
    »Demnach wissen nur du, dein Bruder und Bleidbara, was ihr unternehmen wollt?«
    Zu Fidelmas Verwunderung schüttelte Trifina den Kopf. »Mein Bruder Macliau hat keine Ahnung, was Bleidbara und ich vorhaben.«
    »Wie denn das?«, entfuhr es Fidelma.
    Trifina äußerte sich abschätzig. »Macliau kümmert sich um nichts außer seiner Jagd, seinen Trinkgelagen und seinen Weibern.«
    »Argantken?«
    »Gegenwärtig ist sie sein Liebchen.« Trifina schniefte verächtlich und machte ihre Missbilligung mehr als deutlich. »Argantken ist die Tochter eines Bauern aus dem Dorf, Barbatil heißt er. Macliau hätte es nicht gewagt, die Dirne auf die Burg zu bringen, wäre mein Vater hier gewesen.«
    »Dein Bruder ist also …«
    »Ein Schwachkopf und Verschwender, dem mein Vater nach dem Tod unserer Mutter

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