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18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

Titel: 18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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diplomatische Immunität, und ich...«
    »Dagegen sind Sie bestimmt nicht immun", sagte Lennet und zeigte seine Waffe. »Und wenn Graziella nicht frei ist, bevor die Tür aufgeht, dann tut es mir leid für Sie - dann muß ich Sie töten.«  Bensani erkannte, daß Lennet nicht mit sich reden lassen würde. Eilig griff er nach der Schere und schnitt die Fesseln des Mädchens durch.
    »So, und jetzt schnell!« befahl Lennet und drohte dem Oberst mit seinem Revolver.
    Alle drei rannten sie in den noch immer offenen Geheimgang.
    Genau in diesem Augenblick gab die Bürotür nach.
    Triumphierend stürzte das Botschaftspersonal in den Raum.
    Gerade noch rechtzeitig, um verblüfft zu sehen, wie der Kamin sich drehte und einen Durchgang verschloß.
    Am anderen Ende des Flurs setzte Bensani den Mechanismus der Vitrine in Bewegung und betrat sein Geheimbüro. Er hatte eingesehen, daß sein Spiel aus war.
    Bruno Bambara, der zwar verletzt, aber bei Bewußtsein war, stand an einem Aktenschrank und versuchte seine Handfesseln aufzuscheuern. »Die Stahlwand, schnell!« kommandierte Lennet.
    Der Oberst griff unter die Platte des Schreibtisches und drückte einen Knopf. Langsam hob sich die Trennwand. »Nicht schießen, wir sind's!« rief Graziella.
    Gross und Poli kamen herein, die Waffen noch in der Hand.
    Lennet wandte sich an Bensani: »Was wollten Sie von Präsident Andronymos? Warum erpressen Sie ihn?«  Der Oberst warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Meine armen Freunde", sagte er dann spöttisch, »ich glaube, ihr habt  euch ganz umsonst solche Mühe gegeben. Um diese Zeit dürfte der Präsident der Weltpresse schon mitgeteilt haben, daß er sein Bündnis mit Frankreich lösen wird, um einen  Freundschaftsvertrag mit meinem Land zu unterzeichnen. Selbst wenn Sie ihm jetzt seine Tochter zurückbringen, wird er seinen Entschluß schwerlich wieder rückgängig machen können!«  Mit einem Satz war Lennet am Telefon. Er hob den Hörer ab und wollte gerade wählen, da merkte er, daß die Leitung tot war.
    Bensani hatte die Schnur aus der Wand gerissen.

In letzter Minute
    »Der Präsident der Ebenholzküste!« meldete ein Amtsdiener mit einer Stimme, die dem Präsidenten selbst zur Ehre gereicht hätte.
    Majestätisch stieg Andronymos die breite Freitreppe empor.
    Er verlor keinen Augenblick die Selbstbeherrschung, trotzdem wirkte sein Gang marionettenhaft, sein Gesicht war ausdruckslos, seine schwarzen Augen blickten traurig und leer.
    Bei seinem Eintritt in den Elysee-Palast flammten die Blitzlichter der Fotografen auf, und die Fernsehkameras surrten.
    Der französische Staatspräsident ging mit ausgebreiteten Armen auf seinen Gast zu.
    »Herr Präsident, wenn ich mich recht erinnere, war angekündigt worden, daß Sie heute abend eine wichtige Erklärung abzugeben gedenken.«  Ein winziger Radioreporter hielt dem massigen Präsidenten mit bedeutungsvollem Lächeln ein Mikrofon hin. Plötzlich war Andronymos von Journalisten umringt, die Schreibblöcke und Mikrofone in der Hand hielten. Blitzlichter flackerten auf.
    Mit fester Hand griff der Präsident nach dem Mikrofon und hielt es so fest, daß der Reporter Angst hatte, er könne es zerdrücken.
    Noch einmal dachte er an seine Tochter. Dann begann er zu sprechen.
    »Ich danke Ihnen, daß Sie mir Gelegenheit geben, den Hörern an den Rundfunkgeräten und den Zuschauern an den  Bildschirmen das tiefe Gefühl von Dankbarkeit und  Freundschaft für das französische Volk und meine  liebenswürdigen Gastgeber auszudrücken. Sie wissen, meine Damen und Herren, daß mein Aufenthalt in Ihrem Land einen  politischen Hintergrund hat. Wir möchten unsere Freundschaft zu Frankreich und damit auch die Zusammenarbeit der beiden Länder vertiefen. Wir stellen unseren Reichtum an  Bodenschätzen zur Verfügung, Frankreich wird uns bei der Verwendung mit technologischem Knowhow zur Seite stehen.
    Ich glaube, nein, ich möchte mein ganzes Volk einschließen und sagen: Wir alle glauben, daß unsere Freundschaft zu Frankreich für beide Länder nur Gutes birgt. Ich danke Ihnen.«  Unter donnerndem Applaus gab er das Mikrofon zurück.
    Der General stieß dem Staatssekretär den Ellbogen in die Rippen: »Was haben Sie da vorhin bloß für einen Quatsch erzählt!«
    »Irgendwas an der Sache ist nicht ganz sauber", gab der Staatssekretär zurück und setzte seine Besserwissermiene auf.
    Der Präsident blickte sich um, schien aber nichts richtig wahrzunehmen. Er übersah den Lakai, der

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