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18 - Orangen und Datteln

18 - Orangen und Datteln

Titel: 18 - Orangen und Datteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Sie, daß ich Ihnen nicht sogleich wieder von mich lasse. Deutsch bleibt Deutsch, dem Propheten und dem Koran jar nicht mitjerechnet. Nehme es Ihnen nicht übel, aber ich sage Sie, es wäre sehr jut für Ihnen, im Tunis zu bleiben. Zwar so hoch wie mir avanciert es nicht gleich jeden, aber ein Mann von die Ihrigen Fähigkeiten wird es nicht schwer finden, es zu einer guten Stellung jebracht zu haben jeworden sein. Jeben Sie mich die Hand! Es kostet mich ein Wort, aus Sie etwas Besseres zu machen, als Ihnen da drüben in Deutschland jemals werden zu können vermögen.“
    „Besten Dank, Herr Oberst! Ich werde mir Ihre freundliche Offerte sehr angelegentlich überlegen.“
    „Recht so! Der Mensch soll sein Glück niemals nicht mit die Füße betreten. Ich jebe mich die Ehre, Ihnen bereits als Staatsbürger vom Tunis zu betrachten. Von Mohammed und seine Kalifen können wir später einmal zu sprechen die Zeit jefunden haben dürfen. Trotzdem aber werde ich Ihnen nicht zum Islam verleiten, denn ein Christ kann es deretwegen dennoch zu etwas bringen, wenn er nur glaubt, daß der Prophet und die Kalifen wirklich auf der Welt jewesen sind. – Aber jetzt möchte ich wissen, wohin wir reiten müssen, nach rechtsum oder nach linksdrum!“
    „Mein Diener kennt die Gegend genau.“
    „War bereits hier jewesen?“
    „Er gehört zu den Uëlad Sebira, zu denen wir wollen.“
    „Rufen Sie ihm herbei! Ist er ein braver Kerl?“
    „Ich betrachte ihn mehr als Freund denn als Untergebenen.“
    „So erlaube ich Sie, ihm mich vorzustellen!“
    Ich winkte Achmed herbei. Krüger-Bei betrachtete ihn mit angelegentlicher Gönnermiene und fragte ihn, natürlich arabisch: „Dein Name ist Achmed?“
    Der Gefragte machte eine stolze Handbewegung und antwortete: „Ich heiße Achmed el Sallah Ibn Mohammed er Raham Ben Schafei el Farabi Abu Muwajid Khulani.“
    Der freie Araber ist stolz auf seine Ahnen und unterläßt es zur geeigneten Zeit sicherlich nicht, sie wenigstens bis zum Großvater aufzuzählen. Je länger der Name, desto größer die Ehre; ein kurzer wird fast zur Schande gerechnet.
    „Schön!“ nickte der Bei der Mameluken. „Dein Name ist gut, und dein Herr hat dich gelobt; ich werde –“
    „Mein Herr?“ fiel ihm Achmed mit blitzenden Augen in die Rede. „Du selbst magst einen Gebieter haben; ich aber bin ein freier Sohn der Beni Rakba vom Ferkah (Unterabteilung) Uëlad Sebira. Ich habe keinen Herrn; aber ich hebe diesen Sihdi, weil er nicht nur klüger und tapferer, sondern auch gütiger ist als alle andern, die ich kenne. Was wünschest du von mir, Effendi?“
    „Wie kommen wir zu den Uëlad Sebira; hier rechts oder links?“
    „Reite rechts. Sobald du das Tal überblicken kannst, wirst du ihre Zelte sehen.“
    Er kehrte, während wir seiner Weisung folgten, zu den andern zurück. Krüger-Bei hatte die kleine Zurechtweisung ruhig hingenommen.
    „Stolze Kerls, diese Beduinen“, meinte er. „Kein anderer Fürst hat solche Untertanen!“
    „Untertanen?“ fragte ich lächelnd. „Gehorchen sie wirklich Mohammed es Sadak Pascha?“
    Der Gefragte zog eine höchst diplomatische Miene.
    „Natürlich betrachten sie ihm als ihren Herrscher; dat versteht sich janz von selber. Oder jibt es vielleicht einem andern, dessen Herrschaft sie ihnen jefallen zu lassen jeneigt zu sein pflegen werden?“
    „Ich wüßte allerdings keinen.“
    „Na, also! Mohammed es Sadak Bei regiert weder mit Ruten noch mit Skorpionen, wie jener König Rehabraham oder Jerobraham vom Israhel, wie der Koran erzählt. Oder steht das vielleicht in die Bibel? Er ist klug und läßt es denen Beduinen jar nicht ahnen, daß sie seine Untertanen zu sein sich zu rühmen haben müssen.“
    „Aber wenn sie im Bardo, wo er alle Sonnabende Gericht zu halten pflegt, die Bastonade oder gar den Strick erhalten, dann merken sie es; nicht?“
    „Mahlesch – das tut nichts! Die Bastonade und der Galgen stehen auch in dem Buch des Lebens jeschrieben, und niemand, dem sie bestimmt sind, kann ihnen entjehen. Wer nicht mag hören wollen, der wird und muß fühlen sollen; dat ist eine alte Wahrheit; verstanden?“
    „Wie steht es denn da mit der Bastonade, die auch ich vorhin bekommen sollte?“
    „Die ist abjemacht und verjährt. Alla kerihm, Allah ist barmherzig, und auch mein Jemüt liebt die Gnade. Wir sind Freunde und werden einander also nicht die Füße zu versohlen brauchen notwendig haben. Aber – da unten stehen Zelte. Mich scheint, wir sind nun

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