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180 - Der Schrei des Dämons

180 - Der Schrei des Dämons

Titel: 180 - Der Schrei des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Robert Kurgan auch für eine Nebelschwade gehalten haben. Er lauschte. Würde Kurgan einen Blick in die Scheune werfen?
    Der weiße Vampir bereitete sich darauf vor, seine Dampfgestalt wieder so weit auszudehnen, daß sie nicht mehr zu sehen war, aber er wartete noch damit.
    Wenn Kurgan ihn nicht gesehen hatte, war das nicht nötig.
    Ein Geräusch geisterte durch die Dunkelheit: Schritte. Aber sie näherten sich nicht der Scheunentür. Boram war nicht beunruhigt. Für ihn stand nun schon fest, daß Kurgan ihn nicht bemerkt hatte. Der Besessene würde bald zu den anderen zurückkehren, und Boram würde dann aufbrechen, um ein Telefon zu suchen.
    Brenda rief ihren Bruder.
    Er begab sich zu ihr und sagte etwas, das Boram nur als dumpfes Gemurmel wahrnahm.
    »Tatsächlich?« hörte er Brendas Stimme. »Wo?«
    Wieder das Gemurmel.
    »Wir müssen etwas tun!« entschied Brenda.
    Boram hätte gern gewußt, worum es ging.
    Er sollte es einen Augenblick später erfahren.
    »Lülülülülülülülülülülü…!« Das schrille Kreischen schnitt durch die Stille der Nacht, bohrte sich in die Scheune und durchdrang den Nesseldampf, aus dem der weiße Vampir bestand. Jedes Tröpfchen des Nesselgifts wurde davon attackiert. Das fürchterliche Schrillen wollte den Dampf zerreißen. Boram hatte Mühe, das zu verhindern.
    Er hatte bisher geglaubt, nur Feuer könne ihm gefährlich werden, doch nun spürte er, daß auch diese grellen Schallwellen eine Gefahr für ihn waren. Es kostete ihn sehr viel Kraft, einem völligen Zerstäuben seiner Gestalt entgegenzuwirken.
    In das Kreischen mischte sich das Klirren von Glas.
    Mehrere Petroleumlampen sprachen auf die schrillen Laute an!
    Die Zylinder zerplatzten, die Dochte fingen Feuer, die Lampen fielen auf den Boden und setzten das trockene Stroh in Brand. Aus der Scheune war für den Nessel-Vampir eine Feuerfalle geworden. Rings um ihn rauchte, knisterte und prasselte es.
    Er war mittendrin in diesem flammenden Inferno, das ihm zum Verhängnis werden sollte!
    ***
    Laorr nahm wieder seine menschliche Tarngestalt an. Gefühllos blickte der Anführer der Shlaaks auf den Toten.
    »Schaff ihn fort!« befahl er seinem Stellvertreter.
    »Soll ich ihn so verschwinden lassen, daß man ihn nicht mehr findet?« fragte Veccen.
    Laorr schüttelte den Kopf. »Diese Mühe ist er nicht wert. Leg ihn in sein Büro. Ich bleibe ohnedies nur noch diese Nacht hier. Morgen wechsle ich das Quartier. Man kann Ramirez getrost finden. Niemand wird auf die Idee kommen, uns mit seinem Tod in Zusammenhang zu bringen. Der Arzt wird feststellen, daß sein Herz gestreikt hat, und fertig.«
    Veccen zuckte mit den Schultern.
    Wenn Laorr es so haben wollte, war es ihm recht.
    Er warf sich den Motelbesitzer über die Schulter und richtete sich mit der Last auf. Mit schwerem Schritt begab er sich zur Tür, öffnete sie und trat hinaus.
    Er ahnte nicht, daß er dabei beobachtet wurde.
    Veccen begab sich mit der Leiche ins Büro, Dort ließ er sie von der Schulter gleiten. Er drehte den Toten wegen der blutigen Nase herum, damit er auf dem Bauch lag. Nun sah es so aus, als hätte er sich beim Sturz verletzt.
    Damit war Laorrs Befehl ausgeführt.
    Das Telefon schlug an. Veccen fuhr herum und starrte den Apparat feindselig an. Er überlegte kurz, ob er abheben und sagen sollte, Clancy Ramirez wäre nicht hier, entschied sich dann aber dagegen.
    Ihn ging dieser Anruf nichts an.
    Terence Pasquanell hatte gesehen, wie die Shlaaks den Mann töteten. Es wäre ihm nicht im Traum eingefallen, Clancy Ramirez beizustehen, schließlich stand er auf der schwarzen Seite und war ein Feind aller Menschen.
    Als Veccen den Toten ins Büro trug, sah Terence Pasquanell seine Zeit gekommen. Laorr war allein. Besser konnte es sich gar nicht fügen.
    Ein hartes Grinsen zuckte über Pasquanells bärtiges Gesicht. Er trat hinter dem großen Strauch hervor, der ihm als Deckung gedient hatte.
    Er würde Laorr überrumpeln. Ehe der Anführer der Shlaaks begriff, was geschah, würde er tot sein.
    ***
    In Clerkenwell sagte ich plötzlich: »Moment mal!« Und ich trat auf die Bremse.
    Mr. Silver sah mich überrascht an. »Was ist los?«
    »Hier war doch Sean Lambert, der Reiseschriftsteller, zu Hause.«
    Der Ex-Dämon nickte. »Richtig. In der St. John’s Street.«
    »Wenn wir schon mal in der Nähe sind, sollten wir da mal reinschauen.«
    »Lambert ist tot.«
    »Aber seine Tochter lebt«, sagte ich. »Weißt du, wie spät es ist?«
    Ich wies auf das

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