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180 - Der Schrei des Dämons

180 - Der Schrei des Dämons

Titel: 180 - Der Schrei des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Armaturenbrett. »Da ist die Uhr.«
    »Ich wollte sagen, daß, es meiner Ansicht nach schon zu spät für einen Besuch ist.«
    »Kommt darauf an. Wenn Samantha Lambert ein Nachtmensch ist, geht sie erst nach zwölf Uhr ins Bett, und es ist noch lange nicht Mitternacht.«
    »Was willst du bei ihr?« fragte Mr. Silver.
    »Sean Lambert war ein seriöser Autor. Er bereitete sich auf seine Arbeit mit großer Akribie vor. Zahlen, Daten und Fakten stimmten in seinen Werken. Das kann man nicht alles einfach aus dem Ärmel schütteln. Dafür braucht man die entsprechenden Unterlagen und Aufzeichnungen - und für diese sollten wir uns interessieren.«
    »Wozu?«
    »Vielleicht hat Lambert in Erfahrung gebracht, wie Zoozoobah zu vernichten ist. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er dem Dämon in seinem Buch kein Kapitel widmen wollte. Er hatte bestimmt die Absicht, über Zoozoobah zu schreiben. Vielleicht sogar sehr ausführlich.«
    »Was der Dämon zu verhindern wußte.«
    »Wenn wir Samantha Lambert bitten, einen Blick in die letzten Aufzeichnungen ihres Vaters werfen zu dürfen, sind wir hinterher unter Umständen ein bißchen schlauer«, sagte ich.
    Der Ex-Dämon nickte. »Na schön, suchen wir sie auf.«
    Ich fuhr weiter und bog an der nächsten Ecke rechts ab.
    Kurz nach der City University kam Lamberts Haus, und im Erdgeschoß brannte Licht.
    »Wir haben Glück«, stellte ich fest.
    Samantha Lambert war noch sehr jung, erst 20. Wer Sean Lamberts Bücher kannte, wußte das, denn sie blieb nie unerwähnt.
    Auf manchen Reisen hatte sie ihren Vater begleitet. Seine letzte Reise hatte sie nicht mitgemacht, weil sie sich einer Blinddarmoperation unterziehen mußte, wie ich aus der Zeitung wußte.
    Sie hatte langes pechschwarzes Haar, das seidig glänzte und ihrem schmalen, hübschen Gesicht einen sehenswerten Rahmen gab. Da ihr Vater noch nicht lange tot war, trug sie Trauerkleidung. Die feierliche Schlichtheit paßte zu ihr.
    Ich nannte meinen und Mr. Silvers Namen, wies mich aus, entschuldigte mich für die späte Störung und erzählte ihr in knappen Worten, was sich ereignet hatte und weshalb wir gekommen waren.
    Sie ließ uns ein.
    Bereits in der großen Halle war unschwer zu erkennen, daß Sean Lambert ein weitgereister Mann gewesen war. An den Wänden hingen Souvenirs aus der ganzen Welt.
    Wir setzten uns.
    »Wußten Sie, daß sich der Geist des Dämons in dieser Steinfigur befand, Miß Lambert?« fragte ich das zarte Mädchen.
    Samantha schüttelte den Kopf. »Direkt gewußt habe ich es nicht, aber gefühlt«, antwortete sie. Wir folgten ihr in den geschmackvoll eingerichteten Salon. Auch hier zeugten zahlreiche Gegenstände von Lamberts vielen Reisen. »Mein Vater hat sehr wenig über die Skulptur gesprochen. Ich nehme an, er wollte mich nicht beunruhigen. Er schärfte mir lediglich ein, sie niemals -wenn überhaupt - mit bloßen Händen zu berühren. Daran habe ich mich gehalten.«
    »Haben Sie ihn nicht nach dem Grund für diese Vorsichtsmaßnahme gefragt?« wollte ich wissen.
    »Doch, aber ich bekam darauf keine Antwort. Mein Vater war ein Meister darin, Fragen, die er nicht beantworten wollte, zu überhören.«
    »Nach seinem Tod war es Ihnen wichtig, die Statue so schnell wie möglich loszuwerden. Warum?«
    »Das fragen Sie nach dem, was heute geschah, Mr. Ballard?«
    »Sie konnten nicht wissen, was geschehen wird.«
    »Ich gab diesem steinernen Monstrum die Schuld am mysteriösen Tod meines Vaters. Ich hatte Angst, ein ähnliches Schicksal zu erleiden, wenn die Figur im Haus bleibt.«
    »Haben Sie sie mal strahlen sehen?« erkundigte ich mich.
    »Nein«, antwortete Samantha.
    Mit diesem Strahlen wollte der Geist auf sich aufmerksam machen und einen Menschen - zum Beispiel Winston Cara - verleiten, den Stein zu berühren, Samanthas Augen füllten sich mit Tränen. »Ich kann mich immer noch nicht damit abfinden, daß Vater nicht mehr lebt. Er war so guter Dinge, als er nach Hause kam, war so vital und voller Pläne. Die Reise hatte ihn mehr begeistert als alle anderen. Er sagte, er würde sie in einigen Jahren wiederholen, und dann müsse ich unbedingt dabeisein. Wahre Wunder würde ich erleben. Wir waren so glücklich…« Sie brach ab. »Entschuldigen Sie mich«, sagte sie mühsam und verließ den Salon für kurze Zeit.
    »Armes Mädchen«, sagte Mr. Silver.
    Ich nickte. »Es tut weh, den Vater auf so eine schreckliche Weise zu verlieren.«
    Als Samantha zurückkam, wirkte sie ruhig und gefaßt. Sie hatte sich

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