1800 - Zeitraffer
Terraner herbeisehnten. Gia de Moleon begab sich persönlich auf den Mond.
Aber sie konnte niemanden finden, der den Datentransfer behinderte. Nein, NATHAN war es selbst, der die Ausgabe bremste. Mit Hilfe der Experten kam heraus, dass NATHAN zu Aktivitäten, die sich für die Unsterblichen schädlich auswirken konnten, nicht bereit war. Mit dem Verschwinden der Aktivatorträger hatte die Syntronik nichts zu tun. Es war jedoch anzunehmen, dass NATHAN diese Personen jederzeit decken würde. Über kurz oder lang, so wusste Gia de Moleon, benötigten sie im Tower des Terranischen Liga-Dienstes eine Syntronik, die von NATHAN unabhängig war. Niemand konnte sagen, ob sich die Aktivatorträger auch in Zukunft loyal verhalten würden. Schließlich stellte Gia ihre Psychogramme aus verschiedenen Quellen zusammen. Einiges war im HQ-Hanse vorhanden, anderes in peripheren Computern, manches konnte man gedruckt oder auf Speicherkristall in Bibliotheken lesen.
Mit den Unterlagen brach sie zu einer langen Reise auf. An Bord des 100-Meter-Spezialraumers BLITZ versammelte sie ein Team von Hanse-Agenten, allesamt künftige Mitarbeiter des TLD. Sie gaben sich als. reiche Urlauber aus, die einmal die Milchstraße in. ihren hintersten Winkeln sehen wollten. Die erste Station der Reise war die Provcon-Faust. Das Dossier Vandemar-Zwillinge nannte den Planeten Gäa als früheren Wohnort der zwei. Nach dem öffentlichen Auftreten anlässlich einer Wohltätigkeitsshow auf dem Planeten Olymp waren die Zwillinge mit einem Raumschiff in diese Richtung gestartet. Der Nachweis in Form einer Passage-Buchung konnte auf Olymp erbracht werden.
De Moleon und ihre Leute benötigten vierzehn Tage. Die Spur der Zwillinge verlor sich mehrfach, einmal für mehrere Wochen, tauchte an nicht erwarteter Stelle wieder auf, verschwand wieder. Als letzte Adresse ermittelten sie ein Haus weitab der großen Städte, mitten in der Natur. Das Haus stand leer. Es enthielt keine Spuren. „Perfektere Arbeit kann man gar nicht leisten", murmelte sie böse. „Dreimal verdammt!" Mila und Nadja Vandemar waren wie vom Erdboden verschluckt. Aber Gia de Moleon dachte nicht daran, aufzugeben. Eine Weile versuchte sie, die Spur des Arkoniden Atlan aufzunehmen. Aber genauso gut hätte man einem Gespenst nachjagen können. Jemand, der einige hundert Jahre als Chef der USO hinter sich hatte, der ließ sich auch von TLD-Agenten nicht in die Karten schauen.
Alles endete erfolglos, ebenso wie die Suche nach Michael Rhodan Julian Tifflor oder Gucky. Von Dao-Lin-H'ay und Ronald Tekener hieß es sie hielten sich in Hangay auf; doch für eine derartige Reise bekam Gia de Moleon die Mittel nicht bewilligt. Der letzte (und schwierigste) Ausweg schien Icho Tolot zu sein. Das Raumschiff BLITZ steuerte die rote Sonne Haluta an, den einsamen Planeten Halut. Gia de Moleon ließ einen schwerwiegenden Triebwerksschaden vortäuschen. Ein Haluter namens Parses Kerk erteilte ihnen Landeerlaubnis. Für den Fall, dass aus Bordmitteln keine Reparatur möglich war, versprach Kerk technische Hilfe.
Das Spezialschiff landete in einer Ebene, mit stotternden Triebwerken, in Wahrheit natürlich gezielt. In weitem Umkreis standen lediglich zwei Häuser. Beide waren durch einige Kilometer voneinander getrennt. Wenn man den Daten trauen durfte, gehörte eines davon Icho Tolot. In den ersten Minuten reagierte niemand auf die Landung. Gia de Moleon rechnete sich aus, dass sie nur sehr wenig Zeit haben würden. Irgendjemand würde irgendwann nachsehen kommen, was die Terraner da eigentlich trieben.
Im Schutz von Deflektorschirmen ließ sie ihre Leute ausschleusen. Ziel der Aktion war, in Tolots Haus einzubrechen und dort Spuren zu sichern. Ein Dutzend Spezialisten machten sich an dem kuppelförmigen Bau zu schaffen -, als wie aus dem Nichts eine schwarze Gestalt von drei Meter fünfzig Größe erschien. Es war ein Haluter. Er hatte sich auf eine Art, und Weise genähert, über die de Moleon und ihre Leute nichts wussten.
Mit einem Mal wurden sie alle sichtbar, ohne dass sie ihre SE RUNS entsprechend geschaltet hätten. „Ich grüße Sie", sprach der Haluter mit dröhnend lauter, aber freundlicher und höflicher Stimme. „Mein Name ist Parses Kerk. Tolotos sah voraus, dass eines Tages Leute wie Sie kommen würden. Für diesen Fall bat er mich, ein wenig achtzugeben." Gia de Moleon antwortete kalt: „Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen, Parses Kerk. Wir sind Urlauber in Not, und wir versuchen lediglich,
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