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1800 - Zeitraffer

Titel: 1800 - Zeitraffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von einer altterranischen Ritterburg inspiriert war.
    Speziell das Bild konnte sich Gia de Moleon nicht erklären. Vermutlich hatte es keine Bedeutung, oder wenn, dann konnte man sie ohne weitere Fakten nicht verstehen. Dieselbe Prozedur wiederholte sie mit den Privatwohnungen von Reginald Bull, Homer G. Adams und Alaska Saedelaere.
    Jeder der drei hatte eine Auswahl kleinerer Fallen hinterlassen, die ihre Ermittlungen behinderten. Nichts Gefährliches, gewiss, sondern kleine, hinterlistige Warnungen. Man hatte zweifellos ihren Besuch vorausgesehen. Rück uns nicht zu nahe...
    Keine der Wohnungen enthielt einen Transmitter. Also nicht auf diesem Wege. An jeder der vier Wohnungen parkte mindestens ein Privatgleiter - der aber nicht benutzt worden war. Und die öffentlichen Verkehrsmittel? Hatten sich die Unsterblichen zu Fuß entfernt? Oder - und das war ein kühner Gedanke - befand sich unerkannt der Mutant und Aktivatorträger Gucky auf Terra? Ein Teleporter hätte einiges erklärt. Die Möglichkeit ließ sich nicht ausschließen, auch wenn darauf kein Hinweis existierte.
    Man hatte es nicht mit normalen Menschen zu tun. Rhodan und seine Freunde bewegten sich auf einem anderen geistigen Niveau als sie selbst. Gia de Moleon fand es schwierig, sich das einzugestehen. Wenn sie aber von falschen Voraussetzungen ausging, würde sie niemals eine Spur der Unsterblichen finden. Sie setzte sich von Terrania aus in die Rohrbahn, wie sie es häufig tat. Es war ein guter Ort, um nachzudenken. Zielbahnhof Neu-London auf dem europäischen Kontinent, zwei Stunden ungestörte Fahrt.
    Was trieb einen Unsterblichen an? Was bestimmte seine Handlungen? Die Unsterblichen waren an materiellen Gütern nicht interessiert. Es ging ihnen auch nicht darum, etwa einen Staatsstreich anzuzetteln. Rhodan und seine Leute waren immer davon überzeugt gewesen, dass sie im Auftrag und im Interesse der Menschheit handelten. Wofür hatten sie gekämpft? Für den Frieden in der Milchstraße und anderswo. Mit einem Ziel, das unterhalb des globalen Friedens lag, würde sich ein Perry Rhodan nicht zufrieden geben.
    Wer aber die Situation kannte, der wusste genau, dass eher ein globaler Krieg in der Luft lag als Verständigung. „Und nun ...? Sind sie unauffindbar ..." Gia de Moleon dachte lange über die Gründe nach. Warum nur hatten sie es auf diese Weise getan? Mittlerweile wusste Gia, dass jeder der vier über beträchtliche Finanzmittel verfügt hatte. Sie hätten sich problemlos eine Privatpassage an Bord eines Luxusliners leisten können, ins Zentrum der Galaxis oder ins Kristallimperium, wo man ihre Spur ohnehin verloren hätte. Dort wären sie problemlos untergetaucht. „Sie wollten, dass man ihr Verschwinden bemerkt", murmelte Gia de Moleon vor sich hin. In der Rohrbahn hörte es niemand, weil der Luftzug an der Wandung ein permanent summendes, einschläferndes Geräusch verursachte. „Sie haben ganz bewusst ein Geheimnis hinterlassen. Sie legen Wert darauf, dass wir uns Gedanken machen. Aber warum?" Es gab lediglich einen Anhaltspunkt. Da, wo die Aktivatorträger sich jetzt befanden, benötigten sie offenbar eine beträchtliche Menge Geld. Ihre bekannten Konten waren bis auf den letzten Galax leergeräumt. Wohin das Kapital geflossen war, ließ sich banktechnisch nicht verfolgen. Die Arbeit eines Experten anzunehmen, dass Homer G. Adams seine Hände im Spiel hatte.
    Als einziger der Unsterblichen war Myles Kantor nach wie vor greifbar. Sicher hätte man ihn verhören können, notfalls Tag und Nacht. Wenn der Forscher jedoch wusste, wo Rhodan und die anderen steckten, so würde er es nicht sagen. Sie ordnete an, Kantor mit aller gebotenen Zurückhaltung zu überwachen. Vielleicht, wenn man ein bisschen Geduld hatte, gab sich der Forscher eine Blöße. Seine Arbeit am Thema Trokan sollte nicht behindert werden.
    Gia de Moleon beschloss, sich die vollständigen Psychogramme der Aktivatorträger zu verschaffen. Per Routineruf forderte sie die Daten von NATHAN an. Alles über Charakter, Vorlieben, Abneigungen und Gewohnheiten stand dort verzeichnet. Die lunare Großsyntronik weigerte sich zunächst, Informationen dieser Art freizugeben. Für Gia war das ein Rückschlag, den sie nicht verstand. Zuerst entwickelte sie den Verdacht, dass womöglich ein Freund der Unsterblichen die Freigabe blockierte. Solche Freunde gab es überall, an allen möglichen Stellen, und es war kein Geheimnis, dass viele Menschen sich einen Aktivatorträger als Ersten

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