Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1803 - Der Riese Schimbaa

Titel: 1803 - Der Riese Schimbaa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kanal Einhundertdreizehn regelmäßig verfolgt, ist zur Beantwortung unserer großen Preisfrage aufgerufen. Sagt uns eure Meinung: Hat dieser Gott Kummerog die Jahrmillionen überdauert, lebt er noch, oder werden wir nur seine Knochen vorfinden? Oder wie sieht er aus? Mit wem werden wir es zu tun bekommen?
    Übermittelt eure ganz persönliche Vorstellung innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden Standardzeit an Terrania News Report in Terrania-City. Unter allen, die der Wahrheit am nächsten kommen, verlosen wir drei vierwöchige Abenteuerausflüge durch die atemberaubende Weite Trokans. Wer wird zu den glücklichen Gewinnern gehören; die das Privileg erhalten, als einige von ganz wenigen eine Welt von der anderen Seite des Universums hautnah zu erleben?"
    In Minutenabständen liefen zwei Züge ein. Wie Fallobst purzelten Herreach von den Dächern und aus den Fensteröffnungen und stolperten in Richtung Tempel weiter. Ein Strudel von mindestens fünftausend Pilgern schwemmte über die Gleise hinweg.
    Ein „Ochsenkarren" näherte sich gegen den Strom, entging um Haaresbreite dem Zusammenstoß mit einer rangierenden Lok und holperte einem der noch freien Gleise entgegen.
    „Das ist Roban Gom", stellte Adasta nach einem suchenden Blick in das vergrößernde Optikfeld der Kamera fest. „Die anderen, die bei ihm sind, kenne ich nicht."
    „Dann wird Gen Triokod bald eintreffen", preßte Bechner hervor. Schweiß perlte auf seinem Gesicht, er war innerhalb von Sekunden kreidebleich geworden. „Wir ..."
    Er würgte, seine Hände verkrampften sich über dem Bauch, dann krümmte er sich vornüber und sank in die Knie. Während sein Körper von heftigen Krämpfen geschüttelt wurde, erbrach er eine schleimige, rötlich verfärbte Masse. Adasta und Sibyll versuchten ihm zu helfen, so gut es eben ging, aber eigentlich standen sie dem Geschehen hilflos gegenüber. Minuten vergingen, bis sich Bechners Krämpfe wieder lösten und seine Atemzüge wieder gleichmäßiger wurden.
    Sibyll starrte mit Abscheu auf die Masse.
    „Das ... ist das Zeug, das wir gegessen haben", bemerkte sie.
    Sie entsann sich, daß Gloom, der langsam wieder Farbe gewann, ein halbes Dutzend der wohlschmeckenden Engerlinge verzehrt hatte.
    „Ein Königreich für einen Cognac!" brachte Bechner stockend hervor. Doch sie trugen nur Nahrungskonzentrate und Durststiller bei sich.
    Schnee fiel, dicke, schwere Flocken, die eine malerische Winterlandschaft zauberten. Bis der Sturm mit verheerender Gewalt hereinbrach. Herreach wurden davongewirbelt, ganze Warenstapel stürzten in sich zusammen und verteilten sich über die Gleise.
    Eine weiße Wand fegte über das Land hinweg, und das Fauchen des anschwellenden Sturmes vermischte sich mit dem durchdringenden Heulen des eisernen Ungetüms, das plötzlich aus den wogenden Schwaden hervorbrach. Mit kreischenden, funkensprühenden Bremsen dröhnte der Zug heran.
    Mit dumpfem Aufprall durchbrach die Lok die Steinmauer am Ende des Gleises und sprang aus den Schienen. Dutzende Herreach flogen durch die Luft, als ein Waggon sich quer stellte und verkeilte. Zum Glück war da der Zug schon fast zum Stillstand gekommen, sonst wären nicht nur Verletzte, sondern zweifelsohne auch Tote zu beklagen gewesen. Sofern die Herreach überhaupt um ihre Toten klagten.
    Die Pilger drängten und stießen und schoben; sie schienen nach wie vor nur das Ziel zu haben, schnell zum Tempel zu gelangen. Mühsam bahnten sie sich ihren Weg durch den mittlerweile bis zu einem halben Meter hoch liegenden Schnee, und der Sturm zerrte an ihren Kutten und blies sie unförmig auf.
    Auf der anderen Seite des Zuges, im Windschatten, näherte sich der Ochsenkarren. Die Tiere scheuten und waren nur mit Mühe im Zaum zu halten; stockend holperte das Gefährt den Gleiskörper entlang.
    Der Tempel von Moond war längst im Schneetreiben verschwunden, der Zug verwischte zur konturlosen Silhouette. Lediglich das Nachtsichtgerät konnte das weiße Wirbeln noch durchdringen. Auf dem Display war zu sehen, daß der Karren anhielt und ein Herreach zustieg. Sein weißer Kapuzenmantel ließ ihn völlig mit dem Schnee verschmelzen.
    „Das ist Gen Triokod!"
    Ruckend und schlingernd setzte sich der Karren wieder in Bewegung. Mühsam mahlten die Räder durch den Schnee, der Zeitpunkt war abzusehen, an dem sie steckenblieben.
    „Worauf warten wir noch?" stieß Bechner hervor. „Schnappen wir uns diesen Triokod für einen Exklusivbericht. Die Freiatmer sind Ketzer,

Weitere Kostenlose Bücher