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1804 - Kampf ums Überleben

Titel: 1804 - Kampf ums Überleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Chance geben?" versuchte es Cistolo Khan.
    Rhodan würdigte ihn keiner Antwort, und der LFT-Kommissar blieb stehen.
    Du hast ja so recht, dachte er. Mehr Fehler konnte ich in dieser Situation wirklich nicht machen. Aber dazu bin ich nun mal der Entscheidungsträger vor Ort.
    Perry Rhodan und seine beiden Begleiter erreichten die Wandung des Pilzes. Khan sah, daß Rhodan die rechte Hand ausstreckte und mit den Fingerspitzen das silbrige Material berührte.
    Plötzlich hüllte Nebel einen Teil des Luftraumes vor dem Gebilde ein und verdeckte die Sicht auf die drei.
    „Vorsicht!" schrie Cistolo Khan.
    Er rannte los und sah die drei Gestalten vor sich. Sie verschwanden durch die Wandung des Pilzes ins Innere. Da war keine Öffnung, kein Transmitter, nichts. Rhodan, Bull und Saedelaere diffundierten einfach durch das Metall. Nichts blieb von ihnen zurück, nicht einmal Alaskas Strahler.
    „Bleib zurück, Cis", sagte eine leise, nachsichtige Stimme.
    Er hielt an und drehte sich zu Myles Kantor um. Dieser schloß zu ihm auf und ergriff seine Hand.
    „Du kannst sie nicht einfach zurückholen. Das müssen sie schon aus eigener Kraft schaffen."
    Gemeinsam starrten sie auf die Wandung. Dort zeichnete sich ein schwarzer Schatten ab, nahm im Sekundenbruchteil feste Konsistenz an und fiel aus der Wandung des Pilzes. Ein Körper stürzte auf den staubigen Boden des Platzes und blieb reglos liegen.
    Khan stieß einen Schrei aus und rannte auf die Gestalt zu. Seine Gedanken rasten. Wieso hatte er nicht verhindert, daß Rhodan die Wand berührte?
    Die letzten Meter zögerte er. Die Gestalt - das war nicht Rhodan. Aber auch nicht Bully oder Alaska.
    Ein Fremder!
    Vor ihm lag ein fremdes Wesen, etwas mehr als eineinhalb Meter groß, gekrümmt und mit schwarzer, rissiger Haut. Es besaß Proportionen mit einer Schulterbreite von einem Meter, einem runden Kopf, einem lippenlosen Mund und einer flachen Nase mit drei Atemlöchern. Statt Zahnreihen wies der leicht geöffnete Mund ein halbes Dutzend einzeln stehender, hellgelber Reißzähne auf. Die eine Hand war so groß wie eine Kehrschaufel und hatte zwei Daumen und zwei Finger. Die andere schien mit einem äußerst heißen Gegenstand abgetrennt worden zu sein. Die Schnittfläche war glatt und nicht verkrustet. Die Beine zeigten die Krümmung sogenannter Säbelbeine.
    Cistolo Khan berührte das Wesen vorsichtig mit den Fingerspitzen seines Handschuhs.
    „Wir brauchen Medoroboter", sagte er hastig und warf Myles Kantor einen Seitenblick zu. „Ein merkwürdiger Tausch, nicht wahr? Das Gebilde schluckt drei Terraner und rückt dafür einen Fremden heraus.
    Was ist der Pilz? Ein Gefängnis? Oder eine Tauschbörse?"
    Die ersten Medoroboter näherten sich und machten sich an die Untersuchung des Körpers. Die Arme und Beine des Wesens begannen sich zu bewegen, und dann schlug es die Augen auf. Zwei vollständig weiße, wäßrige Augen blickten sie an. Der Mund bewegte sich leicht hin und her.
    „Kummerog!" verstanden sie noch. Dann fiel der Fremde erneut in Ohnmacht.
     
    13.
     
    Es gehörte zu den Pflichten von Gobert Grifaan, daß er sich in regelmäßigen Abständen ‘über den Zustand seiner Dauerpatientin informierte. Meist sah er sich die Aufzeichnungen von seinem Büro aus an. Erlitt genug darunter, Kallia Nedrun auf dem Hologramm sehen zu müssen.
    Seit Jahren schon hatte er mit Myles Kantor vereinbart, daß ein Bericht nur dann erstellt werden sollte, wenn es eine Veränderung gab.
    Grifaan glaubte fest daran, daß dies nie der Fall sein würde. Puls, Atem und Gehirntätigkeit blieben immer exakt gleich. In den ersten Monaten und Jahren der Betreuung hatte er aus gerade diesen Gründen den Verdacht gehegt, daß es sich um ein bewußt herbeigeführtes, vielleicht sogar selbstkontrolliertes Koma handelte. Erst nach und nach war er zu der Überzeugung gelangt, daß Kallia nichts für ihren Zustand konnte.
    Mit Myles wagte er schon lange nicht mehr über dieses Thema zu sprechen. Er nahm den terranischen Chefwissenschaftler am Transmitter in Empfang, schleuste ihn zum Überlebenstank und wieder zurück und wünschte ihm einen guten Heimweg, auch wenn der längst nicht mehr im Verbrauch von körpereigenen Kalorien bestand, sondern in der Beanspruchung von Energie aus einem der riesigen Speicher weit abseits der Kliniken.
    An diesem Morgen des 28. Oktober 1288 NGZ meldete ein leises Fiepen, daß es im Überlebenstank eine Bewegung gab. Gleichzeitig baute sich ein Hologramm auf.

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