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1804 - Kampf ums Überleben

Titel: 1804 - Kampf ums Überleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Grifaan stand einen Augenblick lang reglos, dann starrte er auf das dreidimensionale Bild. Er sah Kallia, wie sie sich in ihrem Antigravtank für ein paar Sekunden aufrichtete und dann entkräftet zurückfiel. i„Alarm!" rief der Chefarzt der Tradha-Zwölf-Sektion. „Sofort zwei Medosysteme zu Kallia Nedrun."
    Er riß fast den Sessel um. Plötzlich kam ihm der Weg hinter dem Schreibtisch hervor und durch die Tür bis zur Schleuse vor Kallias Quarantäne-Station unendlich lang vor.
    Eineinhalb Stunden höchstens war es her, daß Myles Kantor seine Frau besucht hatte.
    Die Medoeinheiten arbeiteten bereits, als er eintraf. Augenblicke später lag das erste Ergebnis vor.
    Gobert Grifaan hörte sich ungläubig an, was die Roboter ihm mitteilten. Er faßte sich ein Herz und beugte sich über den Tank.
    Kallias Augenlider flatterten.
    „Kannst du mich hören?" flüsterte der Arzt und wiederholte die Frage dann etwas lauter.
    Die Lippen der Frau bewegten sich. Aber sie blieb stumm.
    „Sie befindet sich in einem Zustand zwischen Schlafen und Wachen", erläuterte der Syntron, der den Tank kontrollierte. „Der komatöse Zustand ist beendet. Ihr Bewußtsein ist zurückgekehrt."
    Die erhöhte Gehirntätigkeit und der beschleunigte Atem untermauerten die Einschätzung. Auch der Pulsschlag hatte sich erhöht und entsprach dem Wert, der bei Kallia Nedrun in früherer Zeit als Normalwert gemessen worden war.
    „Danke", murmelte Grifaan. „Ich werde es sofort an Myles Kantor weiterleiten."
    Kopfschüttelnd suchte er sein Büro auf und ließ sich eine Hyperfunkverbindung mit der PAPERMOON geben.
    „Nach sechsundsiebzig Jahren", hauchte er, während er auf das Freizeichen wartete.
    Er mochte es noch immer nicht recht glauben.
     
    *
     
    Kummerog!
    Wenn da nicht die drei Menschenleben und das Verschwinden von Rhodan, Bull und Saedelaere gewesen wären, hätten sie über die Komik der Situation lachen können. So aber blieb ihnen jedes überflüssige Wort im Hals stecken.
    Das Wesen vor ihnen - war es wirklich Kummerog? Oder kannte einfach jeder, der aus dem Pilz fiel, diesen Namen?
    Wie es auch sein mochte, der Pilz besaß ebenso einen Bezug zu Kummerog wie der Tempel, der zuvor an seiner Stelle gestanden hatte.
    Die einfachste Lösung wäre jetzt gewesen, Presto Go und ihre Mahner zu rufen und ihnen das bewußtlose Wesen zu zeigen. Aber die Herreach vermochten nicht sagen, wie ihr Gott Kummerog aussehen mußte, auf den sie Zehntausende von Jahren gewartet hatten.
    Zudem befanden sie sich in einem Zustand psychischer Labilität, in dem man ihnen alles andere zumuten konnte, nur nicht einen bewußtlosen und verletzten Gott, der zudem im Vergleich mit ihrer eigenen Körpergröße als geradezu mickrig zu bezeichnen war.
    „Egal, wie es sich verhält, wir haben zunächst einmal ein Faustpfand für Rhodan, Bull und Saedelaere", stellte Cistolo Khan fest. Er hatte sein inneres Gleichgewicht zurückgewonnen. „Der Fremde ist verletzt und ziemlich schwach. Jemand scheint ihm eine Hand abgehackt zu haben. Eine Konfrontation des Wesens mit den Herreach erscheint mir im Augenblick als nicht wünschenswert. Noch besser, wir bringen ihn umgehend von Trokan weg."
    Myles Kantor nickte. „Ich bin deiner Meinung. Wie steht es mit Mimas?"
    „Genau daran denke ich. Das ist weit genug vom Schuß, und dort verfügen wir über die nötigen Mittel, ihn aufzupäppeln. Vielleicht erweist sich der Gott ja als spendabel und hilft uns, die drei Aktivatorträger aus diesein Ding da herauszuholen." Er warf dem Pilz einen wütenden Blick zu.
    „Von Mimas erreicht uns soeben ein Funkspruch", meldeten die Pikosyns. „Es ist Gobert Grifaan. Kallia ist aus dem Koma erwacht."
    Myles Kantor gab einen erstickten Laut von sich.
    „Sag das nochmals!" keuchte er.
    „Es stimmt", meldete sich der Chefarzt und erläuterte die neuesten Erkenntnisse. „Der Vorgang ereignete sich um neun Uhr zweiunddreißig und vierzehn Sekunden. Standardzeit natürlich."
    Myles rechnete kurz nach.
    „Das ist exakt der Zeitpunkt, an dem Perry, Bully und Alaska die Wand berührten und im Innern des Pilzes verschwanden."
    „Du vermutest einen Zusammenhang?" fragte Grifaan.
    „Ja, natürlich. Es wäre ein merkwürdiger Zufall. Ich komme so schnell wie möglich nach Mimas. Bis bald."
    „Verstanden. Bis bald."
    Die Hyperfunkverbindung erlosch. Der LFT-Kommissar und der terranische Chefwissenschaftler blickten sich an.
    „Mimas also", sagte Cistolo Khan. „Wenn ein Zusammenhang

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