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1804 - Kampf ums Überleben

Titel: 1804 - Kampf ums Überleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und brachen angesichts des schwankenden Tempels in lautes Jammern aus.
    Das Vibrieren verstärkte sich pausenlos. Minuten später bewegte sich der Tempel auf seiner Bodenplatte hin und her, als sei er niemals mit ihr verbunden gewesen.
    „Komm endlich zu dir, Perry!"
    Reginald Bull stand zusammen mit Alaska Saedelaere dicht neben der GILGAMESCH Iund schüttelte den Freund sanft am Arm.
    Rhodan erwiderte nichts. Stumm starrte er hinüber zum Tempel, und in seinen Augen spiegelte sich noch immer jenes Leuchten des wabenförmigen Gebildes.
    Die Untersuchung durch einen Medoroboter hatte nichts ergeben, keine Nachwirkungen des Erlebten und keine erkennbaren Schäden.
    „Laß mich", bat Rhodan. „Ich glaube, daß es erst der Anfang war."
    Der Tempel bäumte sich auf. Oben an der Rundung brach die Außenwand ein. Gleichzeitig zogen erste Bodenrisse vom Tempel in Richtung Stadt. Mit einem häßlichen Ratschen zerbrachen die Steine des Tempelplatzes. Die Risse klafften teilweise einen halben Meter auseinander. Überall am und im Tempel knisterte und raschelte es. Die Geräusche eilten von unten bis hinauf zur Wölbung.
    Mit bloßem Auge ließ sich wenig ausmachen, aber optische Vergrößerungen zeigten die feinen Haarrisse, die das an sich fast unüberwindliche Material plötzlich aufwies. Erneut quollen Staubwolken aus dem Tempel ins Freie, und dann krachte das ganze Gebilde in sich zusammen wie ein Kamin, den ein geschickter Sprengmeister zerlegte.
    Der Staub hüllte alles ein, und als dieser sich in dem leichten, kaum spürbaren Wind endlich verzog, da war vom Kummerog-Tempel nichts mehr übrig außer einem flachen Hügel aus Staub und Erde inmitten, des gepflasterten Platzes.
    „Die Erosion der Aggregate im Tempel war bloß der Anfang", sagte Myles leise. „Und jetzt ist der Vorgang vollendet. Was bedeutet es?"
    „Das ist mir im Augenblick völlig egal", antwortete Cistolo Khan. „Alle Einheiten auf und über Trokan halten sich für eine sofortige Flucht bereit."
    „Das halte ich für übertrieben, Cis. Was wird aus den Herreach, wenn wir nicht mehr helfen?"
    „Darauf kann ich keine Rücksicht nehmen, wenn es uns selbst an den Kragen geht, Myles. Oder glaubst du etwa, mit der Zerstäubung des Tempels sei alles vorbei? Es fängt erst an."
    Als wolle das Schicksal ihm postwendend seine schlimmsten Befürchtungen bestätigen, schoß in die sein Augenblick eine riesige Stichflamme empor. Sie nahm ihren Ursprung unter dem Tempel, fegte den Staub hinweg und verbrannte einen Teil davon. Augenblicke später entstand ein Feuerwerk aus Licht über der Stelle, wo sich das Bohrkopf-Gebilde befunden hatte. Eine zweite, grelle Leuchterscheinung folgte, und gleichzeitig raste ein mentaler Schock über den Platz hinweg.
    Rhodan riß sich von Bully los und machte unsicher ein paar Schritte vorwärts. Er stieß einen lang anhaltenden Seufzer aus und blieb dann stocksteif, wie eingefroren stehen.
    Erste Meldungen trafen ein, daß man den Mentalschock überall auf Trokan wahrgenommen hatte.
    Aus weit aufgerissenen Augen starrte der Terraner zu der Stelle hinüber, wo bis vor wenigen Minuten der Tempel in die Höhe geragt war.
    Der Boden hob sich gleichmäßig. Etwas drängte von unten empor ans diffuse trokanische Tageslicht.
    Erneut kündigte sich etwas an und erinnerte sie an das Erscheinen des Bohrkopfes im September 1222.
    „Am besten ist, wir bringen uns in die Schiffe in Sicherheit", stieß Cistolo Khan hervor. „Es braucht nicht viel Phantasie, um herauszufinden, wer oder was da seine Ankunft vorbereitet."
     
    *
     
    Die Straßen waren leer, wie ausgestorben. Nirgends ließ sich eine der Kapuzen sehen. Die letzten Herreach hatten sich aus dem Staub gemacht. Sie waren in den Trümmern der Stadt verschwunden. Irgendwo fand jeder von ihnen Verwandte oder Freunde, die ihm Unterkunft gewährten.
    Um die beiden Schiffe herum flirrte die Luft und zeigte die Position der energetischen Schirmfelder an.
    In dem Staub des ehemaligen Kummerog-Tempels zeichneten sich erste Konturen dessen ab, was aus der Tiefe herauf an die Oberfläche drängte.
    Myles Kantors Augen tränten leicht. Die Augäpfel waren gerötet. Er stand zusammen mit Bully und Alaska vor einem der Hologramme und fieberte dem Zeitpunkt entgegen, an dem sie endlich Einzelheiten erkennen konnten.
    „Die PAPERMOON startet und begibt sich auf eine Sicherheitsdistanz von fünf Kilometern", hörten sie Cistolo Khan sagen.
    Im gleichen Augenblick verschwand der Schatten

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