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1805 - Arsenal der Macht

Titel: 1805 - Arsenal der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verdrossen, mürrisch, unleidlich kurz: unausstehlich. Satt war er ein Mensch von freundlicher Gemütsart, hungrig hingegen erwies er sich als Grantler von Format.
    „Ein paar trockene Kekse würden ja schon genügen", murrte Bully weiter. „Der Service in diesem Laden ist einfach lausig. Ich werde das Beschwerdebuch ver... Oha, was ist denn das?"
    Er blieb vor einer Nische stehen. Sie war kleiner als der Durchschnitt, wahrscheinlich war das der Grund dafür, daß nur wenig von dem unglaublich harten und widerstandsfähigen Schaumzeug ins Innere gelangt war.
    Zu sehen war in dieser Nische etwas, das wie eine verlockend große, festverschlossene Keksdose aussah.
    „Kekse werden wohl kaum drin zu finden sein", murmelte Bully. „Aber nachsehen sollte ich trotzdem."
    Er streckte die Hand nach der Dose aus ...
    Im gleichen Augenblick begann, wie üblich, der Nachrichtenstrom. Dieses Mal war es keine Maschine, die ihm vorgestellt wurde.
    In seinem Geist tauchte urplötzlich eine Armee auf. Zuerst sah die Truppe aus wie eine Ansammlung von Zinnsoldaten, aber dann wurde das Bild schärfer und größer, und Reginald Bull konnte eine stattliche Truppe von Kämpfern sehen. Dazu wurde ihm die Information geliefert, daß es sich dabei um die Armee der Schattenzwerge handelte.
    Die Krieger entstammten dem Volk der Myraner, erfuhr Bully; es seien interkosmische Söldner, die man nach Belieben anwerben und für sich kämpfen lassen konnte.
    Einer dieser Myraner wurde in voller Größe vorgestellt. Knapp 140 Zentimeter groß, außerordentlich stämmig und kompakt - und, wie Bully verwundert registrierte, eindeutig weiblichen Geschlechtes. Ein mürrisches, narbenbedecktes Gesicht starrte Bully an. Die Myranerin trug dunkle Kleidung aus einem Material, das wie sehr schmutziges Leder aussah und außerordentlich reißfest wirkte. Bewaffnet war die Zwergin mit einer Keule und einer Streitaxt, die beide eher erheiternd als furchteinflößend wirkten. Für ein Goldstück pro Opfer war, so erfuhr Bully, ein Myraner bereit, jeden Gegner, der ihm zugewiesen wurde, auf die gleiche Körpergröße zu bringen, die er selbst hatte.
    „Nicht gerade das, was ich mir unter einer tollen Truppe vorstelle", murmelte Bully, während in seinem Gehirn die Information auftauchte, es seien leider Schäden aufgetreten, die zu beheben man nicht imstande gewesen sei.
    An einer Armee hackebeilschwingender Zwerginnen war Reginald Bull nicht sonderlich interessiert; weitaus neugieriger war er darauf, was in dieser Büchse zu finden war. Vielleicht bekam er einen Hinweis darauf, wo die Büchse hergestellt worden war, wie diese merkwürdige Datenübertragung funktionierte und dergleichen mehr.
    Er streckte die Hand nach der Büchse aus, ignorierte eine sehr laute und deutliche Fehlermeldung in seinem Kopf und nahm die Keksdose auf.
    „Zur Verfügung, Gebieter!" klang eine Stimme in seinem Kopf auf, eine helle, klare Stimme, die eher weiblich klang. „Ich harre deiner Anweisungen!"
    Bully betrachtete die Dose. Sie schien aus einem stumpfgrauen Blech gefertigt zu sein, und außer einer großen Zahl kleiner Löcher in der Hülle war nichts Bemerkenswertes daran zu entdecken.
    „Ist jetzt ein Einsatz erwünscht, Gebieter? Soll ich mich entfalten?"
    „Wenn es dir Spaß macht ...", dachte Bully sarkastisch.
    „Zu welcher Größe soll ich mich entfalten?"
    Das Ganze kam Bully mehr und mehr wie ein schlechter Ulk vor. Was sollte dieser mentale Dialog?
    „Zeig, was du kannst!"
    Bully erinnerte sich daran, daß diesem Dialog eine Fehlermeldung vorangegangen war, und er war gespannt darauf, wie sich dieser Fehler in der Praxis äußern würde.
    „Ist es erwünscht, daß ich meine Krieger freisetze, Gebieter?"
    Reginald Bull hatte nicht die leiseste Ahnung, was mit dieser Frage gemeint war, dennoch gab er eine Antwort.
    „Es ist erwünscht", formulierte er in Gedanken.
    „Wie viele meiner Krieger soll ich dir zur Verfügung stellen, Gebieter?" wurde Bully nunmehr gefragt.
    Im ersten Augenblick fühlte er sich versucht, die gesamte zur Verfügung stehende Mannschaft zu alarmieren, aber dann entsann er sich seines eigenen Lebens in Uniform, auch wenn diese Zeit einige Jahrtausende zurücklag. Wie hatte er es damals gehaßt, für jeden schwachhirnigen Sternträger strammstehen zu müssen oder gar aus dem Bett geworfen zu werden.
    „Wie viele Krieger kann ich denn bekommen?" fragte Reginald Bull an.
    „Drei Millionen,

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