Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1807 - Larissas Blut-Party

1807 - Larissas Blut-Party

Titel: 1807 - Larissas Blut-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sich nach links, um in den Schutzbereich der hohen Bäume zu gelangen. So war die Gefahr, entdeckt zu werden, geringer.
    Er kam gut voran. Und schon bald hatte er das Gefühl, keinen Schritt mehr weitergehen zu dürfen, weil die anderen ihn sonst bemerken würden.
    Was war zu sehen?
    Sein Herz schlug schneller, als er seinen Freund erkannte, dem soeben Handfesseln auf dem Rücken angelegt wurden. Und John wehrte sich nicht.
    Das hatte seine Gründe. Es gab für ihn nicht nur den Bestatter als Aufpasser und Feind, sondern auch die beiden Glatzköpfe.
    Harry sah sie zum ersten Mal. Er war jetzt heilfroh, abgewartet zu haben und vorsichtig gewesen zu sein. Sonst wäre er ihnen noch in die Arme gelaufen.
    Er sah auch, dass einer der Glatzköpfe eine Waffe gezogen hatte und John Sinclair damit bedrohte. Etwas abseits davon hielt sich der Bestatter auf.
    In seinem Outfit wirkte er wie ein Mensch, der zu einer Beerdigung gekommen war. Der lange dunkle Mantel, der schwarze steife Hut auf dem Kopf und unter der Krempe das Gesicht mit der blassen Haut und den kaum erkennbaren Lippen.
    Sinclair war jetzt gefesselt. Die andere Seite konnte zufrieden sein. Harry Stahl ging davon aus, dass sie hier nichts mehr zu suchen hatten, denn hier war nichts.
    »So«, hörte er die Stimme des Bestatters, der recht laut redete. »Die Dinge sind ins Laufen gekommen. Ihr werdet Sinclair mitnehmen und Larissa auf ihn scharf machen.«
    »Kommen Sie denn auch, Chef?«
    »Ja, ich werde noch einige Anrufe tätigen. Ich werde kurz nach euch am Ziel sein.«
    »Ist okay.«
    »Und nehmt ihn in die Mitte, damit er euch nicht entwischen kann. Larissa darf sich jetzt schon freuen auf köstliches frisches Blut …«
    ***
    Ich ging mit. Ich musste mit den beiden gehen. Mir blieb nichts anderes übrig, und mir waren im wahrsten Sinne des Wortes die Hände gebunden. Dazu noch auf dem Rücken.
    Ich kam auf dem unebenen Boden mehr stolpernd als schwankend voran und sah zu, dass ich nicht ins Rutschen geriet und hinfiel. Das Aufstehen mit auf dem Rücken gefesselten Händen war auch nicht das Wahre.
    Die Zwillinge ließen mich nicht aus dem Blick. Ich kümmerte mich nicht darum, sondern dachte daran, dass ich mich wie ein Idiot benommen hatte. Ich hatte einfach die Zeichen nicht erkannt. Ich war zu sorglos gewesen und hatte das, was passiert war, zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Jetzt musste ich die Konsequenzen tragen, die nicht eben günstig für mich standen. Ich fragte mich auch, wie tief wir in diesen Wald hineingehen mussten, um dem Vampir zu begegnen. Oder der Vampirin. Sie wollte ja eine Blut-Party feiern.
    Bisher ging ich davon aus, dass ich der einzige Gast war. Trotz meines Zustandes war ich begierig darauf, zu erfahren, wer diese Larissa war und woher sie stammte. Ob sie auch die anderen Blutsaugerinnen kannte, die mir ein Begriff waren?
    Das war möglich. Bei ihnen hing immer alles zusammen und bildete einen großen Kreis.
    Der Wald wurde dichter. Wir gingen jetzt hintereinander, und ich bildete die Mitte. An eine Flucht war nicht zu denken, und mit gefesselten Händen sowieso nicht.
    Bisher waren wir immer geradeaus gegangen. Das änderte sich, als der vor mir gehende Typ nach rechts abdrehte und ich ihm folgte. Wir waren ein paar Schritte gegangen und ich schaute weiterhin nach vorn, als ich etwas anderes sah.
    Ein Licht.
    Aber kein normales.
    Das hier gab einen bläulichen Schimmer ab. Es kam mir vor, als sollte es gar nicht leuchten, sondern nur so etwas wie ein Wegweiser sein. Meine Neugierde war geweckt, aber ich hielt mich mit einer Frage zurück. Wer konnte schon wissen, wie die andere Seite reagierte.
    Der Weg führte uns auf das Licht zu. In der Dunkelheit war schlecht abzuschätzen, wie weit es noch von uns entfernt war, aber die Umgebung veränderte sich.
    Die Bäume traten zurück und bis zum blauen Licht gab es kein Hindernis mehr. Das Licht erinnerte mich an die Lampen, die noch vor Kurzem an manchen Tannenbäumen draußen gehangen hatten. In diesem Fall bildeten sie eine Girlande.
    Ich sah noch mehr, als wir wieder ein paar Meter hinter uns gelassen hatten. Das Lichtband schwebte nicht in der Luft, es war außen an einer Hütte angebracht, und jetzt wusste ich, dass wir unser Ziel erreicht hatten. Hier sollte die Party stattfinden.
    Die Hütte war aus Zweigen und Ästen gebaut, und es gab so etwas wie einen Eingang.
    Ich schaute dorthin und glaubte, im Hintergrund eine Bewegung zu sehen. Klar, wenn jemand eine Party feiern

Weitere Kostenlose Bücher