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1808 - Die Vorhölle

1808 - Die Vorhölle

Titel: 1808 - Die Vorhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns verborgen.
    Ich jedoch ging davon aus, dass es nicht unbedingt ruhig blieb. Da musste sich was tun, sonst wäre das, was ich zuvor gesehen und gehört hatte, ad absurdum geführt worden.
    Und es tat sich etwas.
    Der flache Hügel vor uns schien zu vibrieren. Zumindest ein Zittern war zu sehen.
    »Gleich passiert es!«, flüsterte Harry.
    »Und was?«
    »Keine Ahnung. Aber da muss es was geben.«
    Er wollte noch etwas sagen, es klappte nicht, denn etwas anderes war schneller. Und das war die Kraft innerhalb des Hügels, die ich schon deutlich gespürt hatte.
    Sie schlug zu.
    Der flache Hügel bäumte sich auf. Zumindest sah es so aus. Etwas tat sich an seiner Kuppe. Die wurde aufgerissen. Dreck und Grassoden wurden in die Höhe geschleudert. Von unten musste eine irre Kraft dagegen wirken. Sie schleuderte alles weg, was sie nicht benötigte. Alles andere behielt sie oder brachte es mit.
    Und das war es, was uns beide zusammenzucken ließ. Wen oder was wir immer gehört hatten, hörte auf, bis eine Stimme erklang, die etwas Bestimmtes sagte.
    »Hier bin ich wieder!«
    Und wer das war, das erlebten wir wenig später, denn aus der Öffnung drängte sich eine Gestalt, über die wir nur den Kopf schütteln konnten.
    Ja, sie passte zur Hölle!
    ***
    Larissa war mit zwei Begleitern unterwegs. Sie selbst war eine Blutsaugerin, und ein weiterer Untoter befand sich in ihrer Begleitung. Er schleifte noch jemanden hinter sich her. Es war Pauls blutleere Gestalt, und jeder wartete darauf, dass er erwachte. Vorerst war es noch nicht so weit, da lag er noch in einem vampirtypischen Schlaf, in dem der Übergang in die andere Person stattfand.
    Wohin die drei wollten, das wusste nur die Anführerin. Peter hatte keine Ahnung. In seiner neuen Rolle fühlte er sich sehr wohl. Er war satt, er konnte zufrieden sein. Dass er hier nicht die erste Geige spielte, machte ihm nichts.
    Die anfängliche Richtung hatten sie beibehalten. Wären sie auf der Straße gegangen, hätten sie längst die Lichter der nächsten Ortschaft sehen müssen. Aber sie hatten die Deckung des Waldes nicht verlassen. Dort setzten sie ihren Weg fort. Die Kälte störte sie nicht. Drei Vampire waren unterwegs, und sie würden sich irgendwann bemerkbar machen, das musste einfach so sein.
    Noch war es nicht so weit. Noch hatten sie Zeit genug. Noch war ihr zweiter Mann nicht erwacht.
    Aber das würde bald so sein.
    Larissa hatte die Spitze übernommen. Sie wollte die Erste sein, wenn etwas passierte.
    »Wo verbringen wir den Tag?«, wollte Peter wissen.
    »Nicht weit von hier. Ich kenne dort ein gutes Versteck. Ihr müsst euch keine Sorgen machen.«
    »Ach ja?«
    »Wer bei mir ist, dem geht es gut. Ich will weiterhin existieren und du auch.«
    »Ja, super.«
    Sie gingen weiter. Auf der Strecke tat sich nichts. Niemand kam ihnen entgegen. Es überholte sie auch kein Mensch, und von der nahen Straße hörten sie auch nichts. Um diese Zeit fuhr niemand mehr.
    Und doch mussten sie eine Pause einlegen, denn Paul erwachte aus seinem Schlaf des Werdens.
    Auch Larissa hörte, dass er dabei war zu erwachen, und da sprach sie schnell auf Peter ein.
    »Was soll ich tun?«, fragte der.
    »Anhalten.«
    »Und dann?«
    »Wirst du schon sehen.«
    Paul wurde zu Boden gelegt. Sein Bruder machte die Bewegung mit und kniete sich neben Paul. Der hielt die Augen offen. Er glotzte in die Höhe. Sein Mund bildete einen dicken und irgendwie leeren Strich, und sein Körper schien erstarrt zu sein.
    Aber seine Augen bewegten sich. Die Lider ebenfalls, und plötzlich drang ein Kichern aus seinem Mund.
    »Hi, Paul.«
    Dessen Augen zuckten. »Du?«
    »Ja. Wir haben das Glück, aneinander gekettet zu sein. Toll, nicht wahr?«
    »Ich bin noch schwach.«
    »Das wird sich ändern.«
    »Ich habe Hunger.«
    »Das hatte ich auch. Du bekommst was zu trinken. Das Blut der Menschen wartet auf dich.«
    Paul stöhnte. Sein Gesicht war noch immer wachsbleich. Er bewegte den Kopf, sah Larissa in der Nähe stehen und wunderte sich.
    Peter musste lachen. Auch er zeigte dabei seine neuen Zähne und gab seinen Kommentar ab. »Wir gehören jetzt zusammen. Es gibt nichts mehr, was uns trennen kann. Wir werden unseren Weg gehen.«
    »Wohin?«
    »Zu den Menschen. Wir holen uns das Blut.«
    Paul überlegte. Er drehte auch den Kopf und bewegte dann seinen Arm, um dessen Handgelenk sich ein Ring aus hartem Kunststoff schloss.
    »Warum sind wir aneinander gefesselt?«
    »Es ist nicht meine Schuld. Du wirst dich wieder

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