1808 - Landung auf Lafayette
wieder übernommen und sich vor den Fremden versteckt.
Die Vermutung, daß diese etwas mit dem schlechten körperlichen und geistigen Befinden und dem kompletten Ausfall des Funks zu tun hatten, lag sehr nahe.
Danach hatten sie nicht mehr gewagt, mit dem Autopiloten weiterzufliegen, waren jedoch durch die ständige Beeinflussung weiter vom Kurs abgekommen. Irgend etwas zwang sie immer wieder auf eine bestimmte Route, dorthin, wo das Gefühl, von innen nach außen gestülpt zu werden, seinen Ursprung hatte ...
Sie waren heilfroh, endlich aufgehalten worden zu sein. Joseph bemerkte deutlich, daß sie zeitweise desorientiert gewesen waren und weitaus mehr unter den furchtbaren Auswirkungen der fremden Beeinflussung zu leiden hatten.
Auch Anja Shriver und ihre Leidensgefährten litten zusehends unter mehr Schmerzen und geistiger Verwirrung. Das lag wohl nicht nur am Nachlassen der Wirkung der Medikamente, sondern auch am näheren Einflußbereich der Fremden.
Die Xeno-Biologin brauchte über eine Stunde, um einen einigermaßen zusammenhängenden Bericht zustande zu bringen.
Danach waren alle so erschöpft, daß sie sich hinlegen mußten. Joseph, Pepe und Bunny versorgten sie mit Nahrungskonzentraten und Medikamenten.
Inzwischen war die Nacht hereingebrochen. Es hatte keinen Sinn mehr, noch etwas unternehmen zu wollen.
Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß alle, inklusive Fran und die Schwerverletzte, gut versorgt waren, legte sich auch Joseph Broussard jr. zur Ruhe. Obwohl er geglaubt hatte, vor Sorge über einen eventuellen Überfall der Stachler nicht schlafen zu können, war er schon nach einer halben Minute tief und fest eingeschlummert.
Alle schliefen die ganze Nacht hindurch, ohne gestört zu werden; selbst die Dschungelbewohner verhielten sich erstaunlich ruhig.
7.
Fliegende Eier „Wir sind völlig abgeschnitten", stellte Aaron Cremer, der Kommandant der Begleityruppe, fest. „Ich bin sicher, daß das Störfeld den ganzen Planeten umschließt und Lafayette von der Galaxis isoliert."
„Wir sollten so schnell wie möglich nach Swamp City zurückkehren,<, meinte ein Wissenschaftler.
„Dort steht unsere Fähre, mit der wir gekommen sind. Damit können wir von Lafayette starten und im Raum Funkkontakt mit unserem Schiff aufnehmen, das uns ursprünglich in einer Woche abholen sollte."
„Nicht so schnell!" widersprach Aaron Cremer. „Zuerst müssen wir untersuchen, was hier vor sich geht.
Wenn wir mit dem weltumspannenden Störfeld recht haben, wird Zavass schon selbst handeln."
„Ich gebe dir recht", meldete sich Michael Doucet zu Wort. „Bisher wissen wir überhaupt nichts. Wer sind diese Fremden? Woher kommen sie? Was bezwecken sie mit diesem Handeln?"
„Leider haben wir nichts außer einem Phantombild." Anja Shriver zeigte einen Würfel mit einer holografischen Aufzeichnung des Stachelraumschiffs.
Keiner der LFT-Delegation hatte jemals etwas Ähnliches gesehen. Aaren Cremer behauptete steif und fest, daß ein solches Objekt noch nie in der Geschichte der Menschheit in der Milchstraße gesichtet worden sei.
Niemand hatte einen Grund, ihm zu widersprechen.
„Unsere Aufgabe ist es, festzustellen, wer diese Fremden sind", fuhr der Kommandant fort. „Vielleicht gelingt uns eine Kontaktaufnahme, mit der wir zumindest ein paar Mißverständnisse aus dem Weg räumen können, vielleicht sogar die Fremden dazu bringen, diese katastrophale Strahlungsquelle abzuschalten": „Meinst du, daß sie keine Ahnung haben, was diese Strahlung bewirkt?" fragte Dewey Balfa ungläubig.
„Aus welchem Grund sollten sie dann unser Camp zerstören, nachdem wir sie geortet haben? Ich glaube eher, daß die ganz genau wissen, was sie wollen und daß das keinesfalls positive Folgen für uns haben wird."
„Was schlägst du dann vor?"
„Daß wir hingehen und ihnen eins auf die Nase geben, natürlich!"
„Ihr seid ja verrückt!" erklang eine volltönende Stimme. Fran Duret erschien, aufrecht und voller Autorität. „Wie viele Tote soll es denn noch geben?"
„Wie meinst du das?" fragte Anja alarmiert.
„Ich bin nur gekommen, um euch mitzuteilen, daß Ira gerade gestorben ist."
Einen kurzen Moment herrschte lähmende Stille, und die Leute vom Camp wurden sehr blaß.
„Aber es ging ihr doch besser", stieß Michael Doucet hervor.
Fran Duret nickte. „Ihr habt sicherlich an euch selbst gemerkt, daß der geistige Druck auf uns wieder zunimmt. Das hat sie, geschwächt, wie sie war, umgebracht. Vor
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