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1808 - Landung auf Lafayette

Titel: 1808 - Landung auf Lafayette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte sie immer, noch Zeit für andere. Er umschloß ihre leicht zitternde, feuchte Hand fest mit seinen beiden Händen.
    „Weißt du, Michael und du ... ihr solltet mehr Zeit miteinander verbringen", sagte er statt einer Antwort.
    Sie lächelte ein wenig verlegen. „Meinst du wirklich?"
    „Ja. Ihr versteht euch schon lange sehr gut, und ich merke, daß da mehr zwischen euch ist. Wenn das hier vorüber ist, solltet ihr darüber nachdenken. Ich kenne Michael schon sehr lange, weißt du, und im Grunde ist er ein recht anständiger Kerl, trotz seines Leichtsinns. Wir sollten Camp Mirage wieder aufbauen."
    „Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Wenn wir genügend Zuschüsse bekommen, müßte das möglich sein. Es gibt noch viel zu erforschen, Joseph, und ich möchte nicht weg von Lafayette."
    „Ein Grund mehr", meinte er.
    „Wir müssen weiter", mahnte sie.
     
    *
     
    Nach etwas mehr als zehn Kilometern stießen die Menschen auf seltsame kuppelförmige Bauwerke, jedes mit einem Durchmesser von etwa fünfzehn Metern und sieben Meter Höhe. Wie das 450 Meter lange Raumschiff waren auch sie mit einer Unzahl von stachelartigen Auswüchsen bedeckt: Antennen, die ständig vibrierten, orteten und sondierten.
    Zwischen ihnen flogen drei Meter hohe Eier herum, deren Antennen wie dicke, nervös zitternde Fühler wirkten. Diese fliegenden Eier hielten abwechselnd bei der einen Kuppel an, taten etwas nicht Sichtbares und flogen dann weiter zur nächsten Kuppel, immer hin und her. Manche entfernten sich auch plötzlich von den Kuppeln und flogen zu weiter entfernten, unbekannten Zielen.
    „Was ist das?" flüsterte Aaron Cremer leichenblaß.
    In diesem Moment tauchte plötzlich ein Ei summend und äußerst bedrohlich vor der kleinen Gruppe auf.
    Joseph Broussard reagierte sofort; etwas von dem tollkühnen Haudegen lebte in ihm wieder auf. Er riß in atemberaubender Geschwindigkeit seinen Kombistrahler hoch und eröffnete das Feuer.
    Bevor die anderen auch nur blinzeln konnten, war der Spuk schon vorbei. So schnell und unerwartet, wie das Ei aufgetaucht war, stürzte es getroffen ab und landete im Sumpf.
    Ein Riß zeigte sich dabei, der rasch weiter aufklaffte, und aus diesem quoll etwas hervor. Etwas grünfarbiges Organisches, jedoch vollkommen Unkenntliches. Es zuckte, bebte und zitterte, dann zerfloß es zu stinkendem grünen Brei, von dem Dampf aufstieg.
    Joseph hörte, wie sich einige Wissenschaftler übergaben. Er feuerte erneut, so lange, bis das Ei explodierte und mit ihm diese gräßliche Masse. Dann machte er, daß er wegkam; die anderen folgten ihm automatisch, wie blind.
    Der Cajun suchte Deckung in einem %dichten Baumbestand, der einigermaßen trocken war, und sammelte seine Gefährten.
    „Diese ... Eier waren bemannt", stieß Michael Doucet stockend hervor. „Großer Gott, was sind das nur für Wesen?"
    Niemand hatte mehr erkennen können als diese breiige, zuckende Masse von grüner Farbe. Im Augenblick schien auch keiner Wert darauf zu legen, mehr davon zu sichten.
    „Zumindest wissen wir jetzt, daß in diesen Eiern Wesen sind", sagte Anja Shriver leise. „Es sind also tatsächlich absolut fremde Intelligenzen auf Lafayette gelandet."
    „Ob das anderswo auch so ist?"
    „Bestimmt. Sie werden sich nicht gerade einen so unwichtigen Planeten wie Lafayette allein aussuchen."
    „Aber warum überhaupt? Was haben wir hier, das ihr Interesse erweckt?"
    „Sie sind sehr fremd und kommen garantiert aus keinem uns bekannten System der Milchstraße", schloß Aaron Cremer die Diskussion. „Die Frage ist, wie gehen wir jetzt weiter vor? Sollen wir versuchen, mit ihnen in Kontakt zu treten, indem wir zu einem dieser Kuppelbauwerke gehen?"
    „Das beste wäre es. Ich hoffe nur, daß das noch möglich ist, nachdem wir eines der Eier abgeschossen haben", meinte Anja.
    „Wenn sie ausreichend intelligent sind, werden sie das als Reaktion aus Notwehr anerkennen", brummte Michael Doucet. „Laßt uns gehen."
    Pepe, der oben in einem Baum hockte und die Umgebung beobachtet hatte, meldete lakonisch: „Zu spät."
     
    8.
     
    Wie Vieh Wenige Minuten nach dem Vorfall waren nur zwei Eier zu der Unfallstelle geflogen und hatten sie untersucht, ohne zu landen. Dann wurden es rasch mehr.
    Pepe hatte gesehen, wie sie zielsicher das Sumpfland in einem Radius von dreihundert Metern umzingelten, und erkannt, daß jede weitere Flucht aussichtslos war. Er war ein echtes Waldkind, das sich auf animalische Instinkte verließ und

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