Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1808 - Landung auf Lafayette

Titel: 1808 - Landung auf Lafayette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
geortet worden war.
    Dabei verhielten sie sich sehr ungewöhnlich, hielten keine Linie, sondern flogen in wirrem Zickzack.
    Vermutlich wurde dies durch manuelle Steuerung verursacht - aber so stark?
    „Sie haben die Shifts nicht unter Kontrolle", stieß Joseph zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Verdammt! Oder die Fremden versuchen sie mit einem Traktorstrahl heranzuziehen. Wie auch immer, das müssen wir verhindern!"
    Die Erleichterung, daß die Vermißten noch lebten, mischte sich mit der Sorge, sie rechtzeitig abfangen zu können.
    Er schloß zu dem Shift auf; AnjaShriver schien nur darauf gewartet zu haben, denn sie begann wild zu gestikulieren, kaum daß Joseph sie im Blickfeld hatte. Sie hatte dieselbe Ortung empfangen und richtig gedeutet.
    „Hab’ schon verstanden", brummte er. Er machte sich nicht die Mühe, den Gleiter zu öffnen und zu schreien, bei dem Flugwind verstand man sowieso nichts. „Du übernimmst die manuelle Steuerung und fliegst hin. Das wollte ich ohnehin vorschlagen."
    Er nickte heftig und deutete zuerst auf sich, dann auf die neue Flugrichtung.
    Ich übernehme die Führung, bedeutete das.
    Anja nickte ebenfalls und hielt beide Daumen hoch. Joseph drehte den Kopf zu Pepe, der auf der anderen Seite aufgeschlossen hatte, und bedeutete ihm, sich hinter den Shift zu setzen.
    Pepe grinste sein unschuldiges Jungenlächeln zur Bestätigung und fiel zurück.
    Joseph überlegte, ob er das Risiko eines schnelleren Flugs über den Sümpfen riskieren sollte. Sofort entschied er sich dafür. Es spielte ohnehin keine Rolle mehr.
    Sie näherten sich direkt dem unheimlichen Raumschiff der unsichtbaren Fremden. Es zählte nur noch, die beiden LFT-Shifts rechtzeitig abzufangen und dann wieder in einer Flußschneise unterzutauchen.
    Der Cajun zog den Gleiter hoch und beschleunigte. Ein kurzer Blick auf die Ortung zeigte ihm, daß die anderen beiden ihm folgten, während die zwei LFT-Shifts nach wie vor im Zickzack herumkurvten.
    Als sie endlich in Sichtweite kamen, war er keine Sekunde zu früh: Plötzlich begannen die beiden Shifts abzutrudeln, der eine dem anderen nach, fingen sich rechtzeitig über den Baumwipfeln wieder ab, stiegen auf und stürzten endgültig ab.
    Trudelnd, völlig außer Kontrolle, schossen sie über das wogende Blätterdach des Dschungels hinweg, rissen halbe Wipfel mit sich, sanken immer tiefer und vollzogen nach mehreren lärmenden und materialverschleißenden Auseinandersetzungen mit Büschen und Bäumen eine Bauchlandung auf einer kleinen Lichtung.
    „Was ist da passiert?" fragte sich Joseph selbst laut. Er spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich.
    „Sind die beschossen worden?"
    Entsetzt beobachtete er den Absturz der beiden Shifts und wartete auf die unvermeidliche Explosion.
    Sie erfolgte nicht. Möglicherweise war es nur ein Fehlverhalten gewesen, kein Angriff der Fremden.
     
    *
     
    Auf der Lichtung gab es nicht mehr allzuviel Platz für eine Landung. Joseph und Pepe brachten ihre Gleiter sicher nach unten, aber Anja Shriver schaffte es nicht. Bedingt durch das geistige Handikap und die Platzenge vollführte sie eine Bauchlandung, bei der einiges am Shift zu Bruch ging.
    Der Mannschaft war nichts geschehen, alle stiegen unversehrt aus. Fran Duret blieb bei Ira Roussot.
    Inzwischen öffneten sich die beiden anderen Shifts. Einige sehr verwirrte Menschen stiegen aus.
    Die Begrüßung fiel - selbst an diesem Rahmen der geistigen Schwäche gemessen - begeistert aus; jedes Team freute sich, das andere bei guter Gesundheit zu sehen.
    Die Gruppe der Schiffbrüchigen bestand aus sechs Wissenschaftlern und zwölf bewaffneten Begleitern, allesamt Terraner. Der Begleitschutz besaß flugfähige Kampfanzüge und allerhand Waffen.
    Alle waren ebenso leidend und verwirrt wie die Leute vom Camp. Nachdem sie von Swamp City aufgebrochen waren, hatten sie etwa auf der Hälfte des Weges versucht, Funkkontakt mit Swamp City aufzunehmen.
    Dabei war mit ihnen dasselbe passiert: Ein furchtbares Stakkato, das sie fast in den Wahnsinn trieb.
    Glücklicherweise hatten sie zu diesem Zeitpunkt eine Pause eingelegt, was einen ersten Absturz verhindert hatte.
    Da, kein Medorobot verfügbar war, hatten sie sehr viel länger gebraucht als die Leute im Camp Mirage, um wieder so weit auf die Beine zu kommen, daß sie weiterfliegen konnten. Einige Zeit ging das mit dem Autopiloten gut, bis sie weit voraus zwei fremde Flugobjekte geortet hatten.
    Die Terraner hatten die manuelle Steuerung

Weitere Kostenlose Bücher