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1808 - Landung auf Lafayette

Titel: 1808 - Landung auf Lafayette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fran wartet bestimmt schon auf uns."
    Während Joseph die normalen energetischen Verbindungsbahnen benutzte, hangelte Pepe sich die meiste Zeit an den Ästen zwischen den Baumwipfeln entlang. In dieser Höhe, zwischen den Lianen und Ästen, verlor der Junge jegliche Unbeholfenheit und Schlaksigkeit, er bewegte sich völlig sicher.
    Wo immer er aufgewachsen sein mochte, er fand sich mühelos in der Natur zurecht und fühlte sich glücklich in der Wildnis. Niemand konnte den Jungen besser verstehen als der ehemalige Beausoleil.
     
    *
     
    „So, seid ihr auch endlich da!" erklang Fran Durets grollende Stimme, als die beiden bei ihr eintrafen.
    Sie war eine geborene Lafayetterin, die sich um die alltäglichen Dinge im Camp kümmerte. Die Frau ging auf die 160 zu, hatte graues Haar und graue Augen, die manchmal vergnügt blinzelten, und einen großmütterlichen Ausdruck im Gesicht. Sie war einssiebzig groß und wog etwa zweihundert Pfund, konnte sich jedoch trotz der Körpermasse und dem fortgeschrittenen Alter schnell bewegen. Fran war keineswegs kurzatmig, ihre etwas rauhe Stimme beeindruckend voluminös. Sie umgab sich gern mit einer Aura von Grobheit, aber das nahm niemand besonders ernst. Im Camp war sie unentbehrlich, sie behielt stets die Übersicht und einen kühlen Kopf.
    Fran Duret hatte Joseph Broussard und Pepe in ihr großes Herz geschlossen. Sie hatte den ehemaligen Beausoleil bereits als -jungen Mann gekannt, bevor er Lafayette verlassen hatte, und sie hatte seine Abenteuer und die der Beausoleils aufmerksam in den Medien mitverfolgt.
    Nach der Rückkehr von der zweiten Coma-Expedition war es still. um die verwegenen Abenteurer von Lafayette geworden. Viele Veteranen lebten jetzt auf Terra.
    Joseph Broussard sowie seine beiden Freunde Michael Doucet und Dewey Balfa hatten als Animateure auf der zu einem gigantischen Spielcasino umfunktionierten BASIS gearbeitet. Sie hatten den Besuchern mehr oder minder wahre und reichhaltig ausgeschmückte Geschichten über die ruhmreiche Vergangenheit der BASIS erzählt, während sie Reisegruppen herumgeführt hatten.
    Bei einer gewalttätigen Auseinandersetzung hatte Joseph schwere Kopfverletzungen erlitten, so daß man ihm einen Chip implantieren mußte. Einige ausgefallene Gehirnfunktionen konnten dadurch ersetzt werden, aber nicht vollständig.
    Der BASIS-Veteran würde bis an sein Lebensende unter einem unangenehmen Druck, Gedächtnislücken und den Schwierigkeiten" zwischen Illusion und Realität unterscheiden zu können, zu leiden haben. Er war heute ein wunderlicher, aber liebenswerter Kauz mit einem fast kindlichen Gemüt, worum Fran ihn manchmal beneidete.
    Broussard kannte keine Sorgen oder Probleme, er machte sich keine Gedanken über die Zukunft. Für ihn existierten nur die Gegenwart und der Frieden auf Lafayette, wohin er 1270 NGZ nach seiner Genesung zusammen mit den beiden Freunden zurückgekehrt war.
    In diese kleine Welt paßte der geistig zurückgebliebene Pepe bestens hinein. Die beiden hatten sich auf Anhieb verstanden, und der alte Haudegen sorgte für den Jungen wie ein Vater.
    Fran Duret war oft gerührt, wenn sie die beiden kommen sah, ein wenig hilflos, versponnen in ihre eigene Welt und trotzdem glücklich. Es gefiel ihr, sie unter ihre Fittiche zu nehmen. Das Frühstück bei ihr war zur gewohnten täglichen Freude geworden - für jeden Beteiligten.
    „Guten Morgen, Fran!" Joseph Broussard küßte sie auf die Wange. „Es duftet schon hervorragend."
    „Es ist alles angebrannt, weil ich so lange auf euch warten mußte", .knurrte die ältere Frau.
    „Mir schmeckt’s", verkündete Pepe schmatzend. Er hatte sich sofort gesetzt und herzhaft zugegriffen.
    „Eines Tages werde ich dich anständige Manieren lehren, du ungezogener Lümmel!" drohte Fran Duret mit erhobenem Zeigefinger.
    Pepe grinste nur, sein großer Adamsapfel am dünnen Hals schlug wahre Kapriolen vor Vergnügen, und er schaufelte sich den nächsten vollen Löffel in den Mund.
    Sie seufzte. „Womit habe ich euch verdient?"
    Joseph lachte. „Du bist heute ungewöhnlich nervös, Fran. Gibt es etwas Besonderes?"
    Fran Duret musterte ihn fast mißtrauisch. Joseph besaß ein außergewöhnlich feinfühliges Gespür für die Stimmungen und Emotionen anderer, und das machte sie wütend. Fran konnte es nicht leiden, durchschaut zu werden.
    „Es gibt nichts Besonderes, und ich bin überhaupt nicht nervös", sagte sie unwirsch. „Iß endlich!"
    „Das erinnert mich an einen Tag im

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