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181 - Der ewige Turm

181 - Der ewige Turm

Titel: 181 - Der ewige Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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»Na, siehst du.« Er ging zur Instrumententafel, packte das Ruder und steuerte die PARIS hinter den Turm. Die Räuberbande musste seine Vorbereitungen nicht beobachten.
    »Hast du noch Kraft für eine Aufgabe?« Als würde er lauschen, blickte er zu der winzigen Fledermaus. »Du hast.« Er ging zu ihr, schloss seine Hände um sie und trug sie zum geöffneten Fenster. »Ich sollte wissen, ob sie begreifen.«
    Er schloss die Augen, konzentrierte sich auf den großen weißhaarigen Mann, streckte die Arme zum Fenster hinaus und öffnete die Hände. Das Tier flatterte ins Morgengrauen.
    Victorius sah ihm nach, bis es sich im Dämmerlicht verlor, dann ging er zur Schrankwand, öffnete eine der unteren Türen und holte eine Kiste aus geflochtenem Bast heraus. Ein grimmiges Lächeln flog über seine Miene, als er sie öffnete: Sie war voller bunter, rohrförmiger kleiner Körper. Mit Öl getränkte Fäden hingen aus ihrem hinteren Ende…
    ***
    Mit gezücktem Schwert sprang Rulfan aus der Deckung. Breitbeinig stand er in den Trümmern der Ruine, zu der auch der Schutzpfandstein gehörte, und spähte über die Lichtung. Der Kampf tobte. Trotz Ruulays verspätetem Angriff hatten sie die Turmherrenrotte vollkommen überrascht. Viele der Krieger waren von den Pfeilen, mit denen die Frauen sie beschossen hatten, getötet oder verwundet worden. Doch mindestens dreißig von ihnen hatten sich inzwischen gefangen und formiert. Sie nahmen die Schlacht an. In zwei Gruppen gingen sie auf Ruulays Jäger und Fischer und auf die kleine Gruppe um Honbur los. Die Wut über die gelungene Täuschung der Moscherunen und den Überraschungsangriff stachelte sie an. Rulfan zweifelte daran, dass Ruulay und Honbur ihnen standhalten würden.
    Aus den Dunstschwaden über den Büschen am Rande der Lichtung tauchten sieben Gestalten auf. Chira knurrte. Männer in Kapuzenumhängen und Lederharnischen näherten sich der Ruine.
    Sie waren mit Äxten und Schwertern bewaffnet. Ein blutjunger Bursche führte sie an. Er war kräftig gebaut, sein Lederharnisch glänzte dunkelrot und sein Schädel war kahl rasiert.
    »Ich bin Belzary, der Dritte Turmherr und Sohn des Kometenfürsten Reezar!«, rief er. »Und du, Fremder? Wer bist du?«
    »Rulfan von Coellen!« Der Mann aus Euree deutete mit dem Schwert auf seinen Lupa. »Und das ist Chira.«
    »Wer ist Rulfan?«, rief Belzary. »Und wo liegt Coellen?«
    »In Euree.«
    »Sind da alle so blass wie du, Fremder? Und führen sie da alle ihren Proviant lebendig mit sich herum?« Rulfan antwortete nicht. »Du wirst uns jetzt artig die leckere Jungfrau dort übergeben und deinen leckeren Köter gleich mit dazu. Den nehmen wir als Nachtisch.« Die sechs anderen lachten höhnisch.
    Rulfan ging rückwärts zum Schutzpfandstein. Mit zwei Schnitten löste er Sayonas Fesseln. »Versteck dich im Gestrüpp hinter der Ruine«, flüsterte er. »Wenn alles vorbei ist, rufe ich dich.« Das Mädchen huschte hinter den Stein.
    »Was soll das Fremder?«, brüllte Belzary. »Bist du des Lebens überdrüssig?« Mit grimmiger Miene stapfte er in das Geröll der Ruine hinein. Chira fletschte die Zähne und knurrte böse. Einer der Männer holte aus und schleuderte seine Axt nach dem Lupa. Chira sprang zur Seite und huschte ins Gestrüpp. Die Axt schlug im Gestein auf, Funken flogen, Steinsplitter spritzten.
    Blitzschnell bückte Rulfan sich nach der Waffe. Auf einmal tauchte ein schwarzer Schatten hinter den Männern auf, sprang dem hintersten in die Beine. Chira!
    Sie riss den Mann um und schlug ihre Fänge in seine Kehle. So schnell, wie sie angegriffen hatte, verschwand Chira auch wieder im Gestrüpp.
    Fast alle Kämpfer blickten für Sekunden zurück. Der Lupa und ihr sterbender Gefährte fesselten ihre Aufmerksamkeit. Rulfan nutzte seine Chance – er schleuderte die Axt in die Beine des Anführers. Der junge Bursche brach schreiend zusammen. Mit einem Satz war Rulfan über ihm. Seinen ersten Hieb konnte Belzary noch mit dem Schwert parieren, der zweite schleuderte ihm Hand und Schwert ins Geröll, und der dritte spaltete seinen kahlen Schädel.
    Einen Atemzug lang herrschte Totenstille vor dem Schutzpfandstein. Fassungslos starrten die übrigen fünf Kämpfer auf ihren Anführer. Rulfan bückte sich nach dem Toten und zog ihm ein Fernrohr aus dem Lederharnisch. Mit einem Satz sprang er dorthin, wo die Waffe im Geröll aufgeschlagen war, hob sie auf und schüttelte die blutige, leblose Hand von ihrem Knauf.
    »Schon genug,

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