181 - Die Hölleneiche
Vorfreude. »Es ist nicht billig.«
»Das macht nichts. Wir werden dort ein Zimmer nehmen. Schließlich braucht die Sache einen würdigen Rahmen.«
»Und wer blecht dafür?«
»Wir machen es so: Wenn ich mit euch zufrieden bin, bezahle ich das Zimmer, wenn nicht, übernehmt ihr die Kosten.«
Alden lachte selbstgefällig. »Dann nimm schon mal Abschied von den Mäusen, Baby. Ich hole jetzt Johnnie. Lauf inzwischen nicht weg, hörst du?«
Alden rannte die Straße hinunter. Johnnie Postano saß in seiner Stammkneipe und spielte Karten. »Johnnie, ich brauche dich!«
»Keine Zeit«, brummte Positano, ein Muskelberg wie Alden.
»Mensch, schmeiß die Karten hin und komm mit mir, es ist wichtig!«
»Geht es um Leben und Tod?«
»Um Leben, um verdammt viel Leben, sag’ ich dir. Du wirst staunen, Mann.«
»Hau ab, Paul, ich habe gerade ein Super-Blatt auf der Hand.«
»Was erzählst du mir denn für ’nen Blödsinn? Miesere Karten gibt’s beim Pokern gar nicht.«
»Bist du behämmert, verdammt?« schrie Positano wütend. »Das wußten die anderen doch nicht. Ich hätte geblufft.«
»Du hättest verloren. Du solltest mir dankbar sein, daß ich dir das erspart habe.« Paul Alden wandte sich an die anderwn Spieler. »Johnnie steigt aus.«
»Du mußt ’ne Meise haben!« sagte Positano kopfschüttelnd.
Er warf die Karten auf den Tisch.
Alden griff nach dem Arm des Freundes und zog ihn mit sich aus dem Lokal.
»Verdammt noch mal, willst du mir erklären…«
»Die Sache duldet keinen Aufschub, Junge«, fiel ihm Alden ins Wort. »Ich habe für uns beide ganz was Besonderes aufgerissen. Hast du schon mal eine Miß Universum beglückt? Na, siehst du. Ich kann dir dazu verhelfen. Sie brennt darauf, deine Bekanntschaft zu machen.«
»Du hast ihr von mir erzählt?«
»Ja, und sie hat verlangt, daß ich dich hole.«
»Daran ist doch irgendein Haken«, sagte Positano mißtrauisch. »Von so einem Klasseweib würdest du mir doch nichts abgeben.«
»Du bist mein bester Freund, warum sollte ich sie nicht mit dir teilen?«
»Wo ist das Haar in der Suppe, Paul? Warum vernaschst du die Kleine nicht allein?« wollte Positano wissen.
»Weil sie nun mal auf ’nen flotten Dreier steht«, antwortete Alden strahlend.
Kurz darauf machte er den Freund mit Yora bekannt.
Positano sah die Dämonin mit offenem Mund an.
»Mach die Klappe zu, es zieht«, sagte Alden grinsend.
Positano war überwältigt. Paul Alden hatte ja schon oft von tollen Bräuten geschwärmt, die sich hinterher als gar nicht so toll entpuppt hatten, aber dieses Mädchen übertraf selbst die größten Erwartungen.
»Ich bin Yora«, sagte die Totenpriesterin mit dunkler Stimme.
»Ich… äh… ich bin…«
»He, Johnnie, weißt du nicht mehr, wie du heißt?« Alden lachte herzlich.
»Äh… Ich wollte sagen, ich bin… platt, Süße.«
Yora lächelte anzüglich. »Hoffentlich bleibt das nicht so. Gehen wir?«
»Ich habe nichts dagegen.« Alden grinste und raunte dem Freund zu: »Es versteht sich wohl von selbst, daß ich den Anfang mache, schließlich habe ich diesen prächtigen Fisch für uns an Land gezogen.«
»Ich werde das entscheiden«, sagte Yora mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
Es war Alden peinlich, daß sie gehört hatte, was nicht für ihre Ohren bestimmt gewesen war. Er senkte verlegen den Blick und schob die Hände in die Hosentaschen.
Yora nahm nicht bloß ein Zimmer, sondern eine ganze Suite.
Donnerwetter, die läßt sich das was kosten, dachte Paul Alden. Scheint in Geld zu schwimmen. Die sollte man sich warmhalten.
Im geräumigen Schlafzimmer breitete Alden die Arme aus und ließ sich rücklings auf das breite Bett fallen.
Yora sagte, sie würde zuerst noch ins Bad gehen und sich frischmachen.
»Sie sieht prächtig aus, ist intelligent und reinlich, hat Kultur und Knete… Ich glaube, bei der bleibe ich ein Weilchen«, sagte Alden zu seinem Freund.
»Und was ist mit mir?«
»Für dich wird sich auch was Passendes finden«, tröstete ihn Alden. »Vielleicht hat die Süße eine Schwester.«
»Irgend etwas ist an dieser ganzen Sache faul, Paul.«
»Quatsch.«
»Überleg doch mal: Sie kann jeden Mann haben. Wenn sie will, kriegt sie an jedem Finger zehn, und sie scheint nicht minderbemittelt zu sein. Warum läßt sie sich ausgerechnet mit uns ein?«
»Weil sie mal scharf auf zwei Kerle unseres Formats ist.«
»Was bildest du dir denn ein?«
»Vielleicht betreibt sie irgendwelche Studien. Was weiß ich. Ist
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